Violeta Parra (2011)
Violeta se fue a los cielos
Argentinisch-Chilenisch-Brasilianisches Porträt der chilenische Allround-Künstlerin Violeta Parra, die zunächts mit traditioneller chilenischer Volksmusik bekannt wurde um dann als Malerin, Bildhauerin und Töpferin zu reüssieren und es mit ihrer Kunst bis ins Pariser zu schaffen...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Violeta Parra gehört zu den bedeutendsten chilenischen Künstlerinnen des 20. Jahrhundert, auch wenn es lange dauerte, bis die Folklore-Musikern, Poetin und bildende Künstlerin in ihrer Heimat die verdiente Anerkennung erfuhr. Parra wuchs in ärmlichsten Verhältnissen gemeinsam mit acht Geschwistern im chilenischen Hochland auf. Ihr musikalisches Talent und das Gespür für melancholische Melodien hatte sie vom Vater, der Musiklehrer war. Von ihm erbte sie auch eine Holz-Gitarre, auf der sie bald ihre ersten eigenen Lieder komponierte.
Als Wandermusikerin zog sie schon in jungen Jahren durch die heimatliche Berggegend, um dort die traditionellen Volksweisen und Lieder aufzuschreiben und damit vor dem Vergessen zu bewahren. Die aus den unterschiedlichsten Gebieten Chiles zusammengetragene Folkloremusik förderte einen enormen und bis dato unbekannten kulturellen Reichtum zu Tage. Doch es sollte noch viele Jahre dauern, bis Parra in ihrer Heimat zu einer berühmten und geschätzten Künstlerin wurde. Mitte der 50er-Jahre ging sie nach Europa, um dort ihr künstlerisches Glück zu versuchen.
In Europa gelang Parra dann vor allem durch ihre gefeierte Ausstellung im Pariser Louvre der große Durchbruch. Die Ausstellung zeigte einige von Parras schönsten Bilder und Plastiken. In den 60er-Jahren galt Parras als wichtige Figur der "Nueva Canción"-Bewegung, der Neuen Gesangsbewegung Chiles. Diese breitete sich bald von Chile auf ganz Lateinamerika aus und brachte Künstler wie Gilberto Gil oder Mercedes Sosa hervor. In der Schweiz drehte die Künstlerin dann sogar noch einen eigenen Dokumentarfilm, ehe sie sich – ein halbes Jahr vor ihrem 50. Geburtstag – wegen finanzieller Probleme und einer leidenschaftlichen, aber unglücklichen Liebe, das Leben nahm.
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Filmkritik
Der chilenische Filmemacher Andrés Wood legt mit "Violeta Parra" ein ebenso kunstvolles wie lehrreiches Biopic über diese bedeutende Künstlerin vor und schuf ihr damit ein adäquates filmisches Denkmal. "Violeta Parra" wurde auf dem Sundance Film Festival ausgezeichnet ging für Chile in das Rennen um den Auslandsoscar 2011.
"Violeta Parra" basiert auf der von Parras Sohn Angel verfassten Biographie über seine Mutter. In seinem Biopic geht Regisseur Wood nicht chronologisch vor, sondern reiht entscheidende Erlebnisse und Begebenheiten aus unterschiedlichen Phasen in Parras Leben aneinander. Dabei springt Wood in den verschiedenen Jahrzehnten hin und her und nähert sich auf diese Weise langsam, und nur bruchstückhaft seiner komplexen Hauptfigur. Kindheitserinnerungen schließen sich an verschiedene Stationen aus ihrem späteren Leben an. Wood beschränkt sich dabei aber ausschließlich auf die prägendsten Ereignisse im Leben der Parras: man sieht, wie sie ihre ersten Akkorde auf der vom Vater geerbten Holz-Gitarre spielt, wie sie später als eine Art Folklore-Botschafterin durch die Dörfer zieht, um die alten Volkslieder der einfachen Leute zu lernen und für die Nachwelt festzuhalten oder wie sie durch ihre Ausstellung im Pariser Louvre ihren künstlerischen Durchbruch schafft. Durch die Beschränkung auf die zentralen Begebenheiten in Parras Leben kommt "Violeta Parras" ohne Längen und Leerlauf daher und vermittelt ein stimmiges Bild einer hochemotionalen Frau, die stets auch mit dem Ruhm haderte.
In der Rolle der Violeta Parra glänzt die Schauspielerin Francisca Gavilán. Schon optisch sieht sie der Künstlerin verblüffend ähnlich. Mit viel Ausdruck und schonungsloser Emotionalität verkörpert Gavilán die vielschichtige Hauptfigur. Vor allem gelingt es ihr, die zunehmend labilere Persönlichkeit der "späten" Parra darzustellen, die trotz ihrer emotionalen Probleme und gesundheitlichen Einschränkungen (Depression) dennoch stets als unheimlich starke Frau erscheint, der es vor allem um eines ging: um das Bewahren des folkloristischen Erbes ihrer Heimat. Und dies macht "Violeta Parra" ohne Zweifel deutlich, sind doch weite Teile des Films mit der melancholischen Musik der großen Künstlerin unterlegt oder man wird Zeuge von einem der vielen emotionalen Auftritte, mit denen Parra ihr Publikum begeisterte.
Fazit: "Violeta Parra" ist das vielschichtige Porträt einer großen Künstlerin, deren Bedeutung für die lateinamerikanische Kultur nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
"Violeta Parra" basiert auf der von Parras Sohn Angel verfassten Biographie über seine Mutter. In seinem Biopic geht Regisseur Wood nicht chronologisch vor, sondern reiht entscheidende Erlebnisse und Begebenheiten aus unterschiedlichen Phasen in Parras Leben aneinander. Dabei springt Wood in den verschiedenen Jahrzehnten hin und her und nähert sich auf diese Weise langsam, und nur bruchstückhaft seiner komplexen Hauptfigur. Kindheitserinnerungen schließen sich an verschiedene Stationen aus ihrem späteren Leben an. Wood beschränkt sich dabei aber ausschließlich auf die prägendsten Ereignisse im Leben der Parras: man sieht, wie sie ihre ersten Akkorde auf der vom Vater geerbten Holz-Gitarre spielt, wie sie später als eine Art Folklore-Botschafterin durch die Dörfer zieht, um die alten Volkslieder der einfachen Leute zu lernen und für die Nachwelt festzuhalten oder wie sie durch ihre Ausstellung im Pariser Louvre ihren künstlerischen Durchbruch schafft. Durch die Beschränkung auf die zentralen Begebenheiten in Parras Leben kommt "Violeta Parras" ohne Längen und Leerlauf daher und vermittelt ein stimmiges Bild einer hochemotionalen Frau, die stets auch mit dem Ruhm haderte.
In der Rolle der Violeta Parra glänzt die Schauspielerin Francisca Gavilán. Schon optisch sieht sie der Künstlerin verblüffend ähnlich. Mit viel Ausdruck und schonungsloser Emotionalität verkörpert Gavilán die vielschichtige Hauptfigur. Vor allem gelingt es ihr, die zunehmend labilere Persönlichkeit der "späten" Parra darzustellen, die trotz ihrer emotionalen Probleme und gesundheitlichen Einschränkungen (Depression) dennoch stets als unheimlich starke Frau erscheint, der es vor allem um eines ging: um das Bewahren des folkloristischen Erbes ihrer Heimat. Und dies macht "Violeta Parra" ohne Zweifel deutlich, sind doch weite Teile des Films mit der melancholischen Musik der großen Künstlerin unterlegt oder man wird Zeuge von einem der vielen emotionalen Auftritte, mit denen Parra ihr Publikum begeisterte.
Fazit: "Violeta Parra" ist das vielschichtige Porträt einer großen Künstlerin, deren Bedeutung für die lateinamerikanische Kultur nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Violeta Parra"
Land: Brasilien, Argentinien, ChileWeitere Titel: Violeta went to Heaven
Jahr: 2011
Genre: Biopic
Originaltitel: Violeta se fue a los cielos
Länge: 110 Minuten
Kinostart: 29.11.2012
Regie: Andrés Wood
Darsteller: Roberto Farías, Christian Quevedo, Francisca Gavilán, Roxana Naranjo, Thomas Durand
Kamera: Miguel Ioann Littin Menz
Verleih: Arsenal
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