Sparkle (2012)
US-Musikfilm mit Whitney Houston in ihrer letzten Rolle: Im Detroit des Jahres 1968 erobern drei Schwestern entgegen dem Willen ihrer Mutter die lokale Musikszene im Sturm. Doch bald schon müssen sie einige Rückschläge verkraften. Werden sie es dennoch schaffen, im ganzen Land berühmt zu werden?Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Detroit, 1968. Der neue "Motown"-Sound begeistert die Nation und reißt die Leute mit. "Girl Groups" sind angesagter denn je. Trotz einiger Einwände und Bedenken seitens der Mutter (Whitney Houston) erobern die drei hübschen Schwestern Delores (Tika Sumpter), Sister (Carmen Ejogo) und Sparkle (Jordin Skarks) die lokale Musikszene im Sturm. Aber ihre Träume gehen über Detroit hinaus. Ihr Manager Stix (Derek Luke) ist genauso ehrgeizig und bereit alles zu tun, um großen Erfolg zu haben und ein Fundament für ein neues musikalisches Imperium zu schaffen. Auch wenn das bedeutet, dass er die Mädchen und seine Liebe zu Sparkle dafür ausnutzen muss. Denn hinter den Kulissen ist die Musikindustrie ein rücksichtsloser und unbarmherziger Ort. Und genau davor hatte die Mutter ihre Mädchen immer gewarnt. Sister ist durch ihr gutes Aussehen und ihre Stimme die perfekte Lead-Sängerin des Trios, doch ihr kompliziertes Privatleben droht ihr Talent zu überschatten. Delores sieht sich in der Zukunft eher in einem Leben außerhalb der Scheinwerfer. Und die junge Sparkle muss ihre tiefsten Ängste beiseiteschieben, um ihrem eigenen Schicksal nachzugehen. Hat sie wirklich das Zeug dazu, ihr Ziel zu erreichen?
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Filmkritik
Die 19-jährige Sparkle Anderson (Jordin Sparks) träumt im Detroit der 1960er Jahre von einem Leben als Star. Aber sie ist zu schüchtern für die Bühne – und will eigentlich auch ihre Mutter Emma (Whitney Houston) nicht enttäuschen, die für sie ein Leben als Pfarrersfrau vorgesehen hat. Dennoch hat sie ihre älteste Schwester Tammy (Carmen Ejogo) überredet, in einem Club mit einem Lied aufzutreten, das Sparkle geschrieben hat. Und Tammys Auftritt ist ein großer Erfolg: Sie präsentiert den Song mit ihrer hinreißenden Ausstrahlung und viel Sex-Appeal. Sofort wittert der aufstrebende Möchtergern-Manager Stix (Derek Luke) seine Chance und will die Anderson-Schwestern – die Dritte im Bunde ist die ernsthafte Dee (Tika Sumpter) – von einer Karriere im Musikgeschäft überzeugen. Unentdeckt von ihrer strengen Mutter schleichen sich die Schwestern fortan als "Sister and her Sisters" aus dem Haus – und feiern erste Erfolge.
Streng nach dem Schema Aufstieg - Erfolg - Niedergang - Comeback erzählen Regisseur Salim Akil und Drehbuchautorin Mara Brock Akil die Geschichte dieses Gesangstrios, in dessen Zentrum eigentlich die titelgebende Sparkle stehen sollte. Aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch in dem Film stiehlt Carmen Ejogo ihr die Show. Sie verleiht der gut aussehenden Tammy – von allen "Sister" genannt – den nötigen Hauch Tragik, der unter der strahlenden Fassade durchschimmert und für den Zuschauer nachvollziehbar ist. Leider wird das dramatische Potential ihres Handlungsstrangs aber durch die Kamera-Arbeit und den Schnitt leichtfertig verspielt. Dadurch werden im Grunde genommen erschütternde Sequenzen schon nahezu unfreiwillig komisch, so dass sich statt Entsetzen lediglich Befremden einstellt. Und das ist gerade angesichts der vorhersehbaren Handlung zu bedauern.
Ohnehin gibt es innerhalb des Films nur wenig emotionale Momente. Kostüme und Ausstattung erinnern an die 1960er Jahre, bleiben jedoch letztlich nur Kulisse, in der die Darsteller agieren. Lediglich die Lieder steuern Emotionen bei. Beim Singen zeigt auch die im Grunde genommen gut in die Titelrolle passende Jordin Sparks ihre Ausstrahlung und Gefühle. In den Spielszenen bleibt die einst jüngste Gewinnerin von "American Idol" hingegen unscheinbar – und lässt sich von ihren Kolleginnen den Rang ablaufen.
Letztlich erhält "Sparkle" vor allem durch das wahre Leben einen melodramatischen Tenor. Es ist der letzte Film, den Whitney Houston vor ihrem Tod fertigstellte – und sie spielt eine gealterte desillusionierte alleinerziehende Mutter, die ihre Kinder vor dem Showgeschäft bewahren will. Wenn sie mit hörbar brüchigerer Stimme ein Lied in der Kirche singt, ihre Töchter vor den Verfehlungen und Verführungen dieser Branche warnt oder von ihrer Tochter angeschrien wird, sie hätte in ihrem eigenen Erbrochenen gelegen, dann schwingt unweigerlich der Gedanke an das Leben von Whitney Houston mit. Und dadurch erhält der Film eine Spur Traurigkeit, die die allzu konventionelle und biedere Inszenierung nicht bietet.
Fazit: "Sparkle" ist nicht der Film, der Whitney Houston ein Denkmal setzen wird. Lediglich dank der Lieder und einer bravourösen Carmen Ejogo unterhaltsam, ist "Sparkle" ein allzu formelhafter Film, der keine Überraschungen bietet.
Streng nach dem Schema Aufstieg - Erfolg - Niedergang - Comeback erzählen Regisseur Salim Akil und Drehbuchautorin Mara Brock Akil die Geschichte dieses Gesangstrios, in dessen Zentrum eigentlich die titelgebende Sparkle stehen sollte. Aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch in dem Film stiehlt Carmen Ejogo ihr die Show. Sie verleiht der gut aussehenden Tammy – von allen "Sister" genannt – den nötigen Hauch Tragik, der unter der strahlenden Fassade durchschimmert und für den Zuschauer nachvollziehbar ist. Leider wird das dramatische Potential ihres Handlungsstrangs aber durch die Kamera-Arbeit und den Schnitt leichtfertig verspielt. Dadurch werden im Grunde genommen erschütternde Sequenzen schon nahezu unfreiwillig komisch, so dass sich statt Entsetzen lediglich Befremden einstellt. Und das ist gerade angesichts der vorhersehbaren Handlung zu bedauern.
Ohnehin gibt es innerhalb des Films nur wenig emotionale Momente. Kostüme und Ausstattung erinnern an die 1960er Jahre, bleiben jedoch letztlich nur Kulisse, in der die Darsteller agieren. Lediglich die Lieder steuern Emotionen bei. Beim Singen zeigt auch die im Grunde genommen gut in die Titelrolle passende Jordin Sparks ihre Ausstrahlung und Gefühle. In den Spielszenen bleibt die einst jüngste Gewinnerin von "American Idol" hingegen unscheinbar – und lässt sich von ihren Kolleginnen den Rang ablaufen.
Letztlich erhält "Sparkle" vor allem durch das wahre Leben einen melodramatischen Tenor. Es ist der letzte Film, den Whitney Houston vor ihrem Tod fertigstellte – und sie spielt eine gealterte desillusionierte alleinerziehende Mutter, die ihre Kinder vor dem Showgeschäft bewahren will. Wenn sie mit hörbar brüchigerer Stimme ein Lied in der Kirche singt, ihre Töchter vor den Verfehlungen und Verführungen dieser Branche warnt oder von ihrer Tochter angeschrien wird, sie hätte in ihrem eigenen Erbrochenen gelegen, dann schwingt unweigerlich der Gedanke an das Leben von Whitney Houston mit. Und dadurch erhält der Film eine Spur Traurigkeit, die die allzu konventionelle und biedere Inszenierung nicht bietet.
Fazit: "Sparkle" ist nicht der Film, der Whitney Houston ein Denkmal setzen wird. Lediglich dank der Lieder und einer bravourösen Carmen Ejogo unterhaltsam, ist "Sparkle" ein allzu formelhafter Film, der keine Überraschungen bietet.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Sparkle"
Land: USAJahr: 2012
Genre: Drama, Musical
Länge: 116 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 11.10.2012
Regie: Salim Akil
Darsteller: Michael Beach, Mike Epps, Derek Luke, Carmen Ejogo, Tika Sumpter
Kamera: Anastas N. Michos
Verleih: Sony Pictures
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