Loriots Pappa Ante Portas (1991)

Mit "Pappa Ante Portas" legte der deutsche Humorist Vicco von Bülow alias Loriot (1923-2011) im Jahre 1991 seinen zweiten Spielfilm nach "Ödipussi" (1988) vor. Während sein erster Kino-Ausflug bei allem Witz nicht ganz die Qualität seiner Fernseh-Sketche zu erreichen vermochte und dramaturgisch nicht vollauf überzeugte, gelang dem Ausnahmekünstler hier eine perfekte Übertragung seines Humors auf die große Leinwand. An seiner Seite glänzt, wie üblich, die wunderbare Evelyn Hamann (1942-2007) mit ihrer herrlich lakonischen Art.

Die Geschichte eines Mannes, der in den Vorruhestand versetzt wird und deshalb fortan gänzlich für seine Familie da sein will, lebt von absurden Situationen, die von Loriot und dessen Ensemble mit sicherem Gespür für Timing dargeboten werden. Egal, ob der Protagonist Heinrich Lohse nun im Haushalt helfen will oder eine Fernseh-Crew ins Haus holt – stets sorgt er für Chaos, das in einer heftigen Ehekrise zu münden droht. Zwischen die Fronten gerät dabei der 16-jährige Sohn Dieter. Neben diversen Running Gags (etwa Dieters ständig wechselnden Freundinnen) sind es vor allem die geistreichen Dialoge, die "Pappa Ante Portas" zum Vergnügen machen.

Wie schon in ihrer langjährigen Zusammenarbeit zuvor, ergänzen sich Loriot und Hamann hervorragend und lassen die komödiantischen Funken sprühen. Loriot glänzt zudem in einigen weiteren Parts, etwa als eigentümlicher Dichter Lothar Frohwein ("Kraweel, Kraweel!"). Pointierte Gastauftritte, unter anderem von Irm Hermann und Hans Peter Korff als Tante Hedwig und Onkel Hellmuth, runden den Spaß ab.

Fazit: Auch mehr als 30 Jahre später noch immer ein Feuerwerk an Situationskomik, Dialogwitz und brillantem Schauspiel. Großartig!