Something in the Water (2024)
In diesem britischen Survivalthriller schwimmen fünf Freundinnen auf offener See um ihr Leben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Londonerinnen Meg (Hiftu Quasem) und Kayla (Natalie Mitson) waren einst ein Liebespaar, gingen nach einer traumatischen Gewalttat allerdings getrennte Wege. Ausgerechnet bei der Hochzeit ihrer besten Freundin Lizzie (Lauren Lyle) treffen die zwei erstmals wieder aufeinander. Lizzie und ihr zukünftiger Ehemann Dominic (Gabriel Prevost-Takahashi) haben in die Karibik geladen. Vor Ort organisiert Dominics Schwester Cam (Nicole Rieko Setsuko) einen Tag vor der Hochzeit einen kleinen Junggesellinnenabschied. Doch der geplante Bootstrip, an dem neben der Braut, Meg, Kayla und Cam auch Ruth (Ellouise Shakespeare-Hart) teilnimmt, läuft gewaltig aus dem Ruder.
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Filmkritik
"Something in the Water": Die Horror-Hochzeit meiner besten Freundin
Der Titel des Debütfilms von Hayley Easton Street hört sich geheimnisvoll an. Da lauert also etwas im Wasser, das es auf fünf mit ihrem Ausflugsboot gekenterte Freundinnen abgesehen hat. Doch was verbirgt sich hinter diesem ominösen Ding? Ein Seeungeheuer wie bei Jules Verne, eins wie in Jack Arnolds "Creature from the Black Lagoon" (1954) oder doch eher eins wie in "The Host" (2006) von Bong Joon-ho? Gefräßige kleine Fische wie in "Piranha" (1978) von Joe Dante oder ein gefährliches großes Säugetier wie in "Orca, der Killerwal" (1977)? Sind es Außerirdische wie in James Camerons "The Abyss" (1989)? Oder geht es am Ende gar mit übersinnlichen Dingen zu?
All das wäre spannender gewesen als das, was sich in diesem Survivalthriller tatsächlich im feuchten Nass tummelt. Es ist ein Hai. Wie einfallsreich! Was die Umsetzung des Überlebenskampfs im Angesicht des Knorpelfischs anbelangt, wird es leider nicht viel kreativer.
Zahnloser Haiangriff ...
Wer sich auf Horror mit Haien einlässt, der kommt um einen Vergleich mit Steven Spielberg nicht herum. Dessen "Der weiße Hai" (1975) war so wegweisend, dass dem Kassenschlager bis 1987 nicht nur drei Fortsetzungen folgten und ihm ein komplettes Subgenre an fürchterlichen Flossen-Filmen vom ernst gemeinten "Deep Blue Sea" (1999) über die trashige "Sharknado"-Reihe bis zum nicht ganz ernst gemeinten "Meg" (2018) entsprang. Auch Filme wie die oben erwähnten "Piranha" und "Orca" sowie unzählige weitere Streifen, die das Grauen auf andere Wassertiere transferierten, wären ohne Spielbergs Erfolg undenkbar gewesen.
Nun hinkt der Vergleich mit Spielbergs Film allerdings. Denn Hayley Easton Street, die sich vor ihrem Debüt einen Namen als Visual Effects Art Director gemacht hat, erzählt nicht von der menschlichen Hybris im Umgang mit der Natur. Auch werden bei ihr nicht die Jäger zu den Gejagten et vice versa. Das solide Drehbuch aus der Feder von Cat Clarke hat einem Haifilm jüngeren Datums viel zu verdanken: der Low-Budget-Sensation "Open Water" (2003). Ohne schützende Bootswand vom Angreifer getrennt und zudem mit echten Haien (!) gedreht, hob der Regisseur Chris Kentis mit seiner Story um zwei auf hoher See vergessenen Tauchern den Horror auf einen anderen Level. Und blieb wie einst Spielberg freilich nicht vor Nachahmern verschont. "Something in the Water" reiht sich in die Liste der Epigonen ein, zu denen unter anderem Filme wie "The Reef" (2010), "The Shallows" (2016) und "47 Meters Down" (2017) zählen.
… vor traumhafter Kulisse
Visuell macht dieses Debüt einiges her. Vor der atemberaubenden Kulisse der Dominikanischen Republik gedreht, erinnern die Hochglanzbilder zwar wiederholt an Ansichten aus Urlaubs-, Mode- und Möbelkatalogen sowie an Musikvideos, vor allem dann, wenn sie mit pochenden Popsongs unterlegt sind. Die ästhetisch anspruchsvoll komponierten Einstellungen machen aber auch einen Großteil des Reizes dieses Films aus. Denn die Handlung selbst vermag es kaum, Reizpunkte zu setzen.
Immerhin: Unnötiges Mäandern muss sich die Drehbuchautorin nicht vorwerfen lassen. Mit kurzen 86 Minuten Laufzeit ist das Drehbuch in erster Linie eine Anleitung in erzählerischer Ökonomie. Leider besteht es mehr aus aufeinanderfolgenden Wendepunkten als aus einer tatsächlichen Geschichte. Und weil in der – an sich ja guten – Konzentration aufs narrativ Nötigste auch die Figuren und deren Beziehungen zueinander ziemlich kurz kommen, ist es einem beim Zuschauen denn auch schnuppe, wenn das Verspeisen beginnt, wer in welcher Reihenfolge verschlungen wird und wer das medioker inszenierte Spektakel letzten Endes überlebt.
Fazit: Visuell kann sich "Something in the Water" sehen lassen. Der Rest dieses Debütfilms über einen Haiangriff auf offener See ist medioker bis solide umgesetzt und nicht sonderlich spannend. Vor allem aber gewinnt der britische Survivalthriller dem Subgenre keinerlei neue Facetten ab.
Der Titel des Debütfilms von Hayley Easton Street hört sich geheimnisvoll an. Da lauert also etwas im Wasser, das es auf fünf mit ihrem Ausflugsboot gekenterte Freundinnen abgesehen hat. Doch was verbirgt sich hinter diesem ominösen Ding? Ein Seeungeheuer wie bei Jules Verne, eins wie in Jack Arnolds "Creature from the Black Lagoon" (1954) oder doch eher eins wie in "The Host" (2006) von Bong Joon-ho? Gefräßige kleine Fische wie in "Piranha" (1978) von Joe Dante oder ein gefährliches großes Säugetier wie in "Orca, der Killerwal" (1977)? Sind es Außerirdische wie in James Camerons "The Abyss" (1989)? Oder geht es am Ende gar mit übersinnlichen Dingen zu?
All das wäre spannender gewesen als das, was sich in diesem Survivalthriller tatsächlich im feuchten Nass tummelt. Es ist ein Hai. Wie einfallsreich! Was die Umsetzung des Überlebenskampfs im Angesicht des Knorpelfischs anbelangt, wird es leider nicht viel kreativer.
Zahnloser Haiangriff ...
Wer sich auf Horror mit Haien einlässt, der kommt um einen Vergleich mit Steven Spielberg nicht herum. Dessen "Der weiße Hai" (1975) war so wegweisend, dass dem Kassenschlager bis 1987 nicht nur drei Fortsetzungen folgten und ihm ein komplettes Subgenre an fürchterlichen Flossen-Filmen vom ernst gemeinten "Deep Blue Sea" (1999) über die trashige "Sharknado"-Reihe bis zum nicht ganz ernst gemeinten "Meg" (2018) entsprang. Auch Filme wie die oben erwähnten "Piranha" und "Orca" sowie unzählige weitere Streifen, die das Grauen auf andere Wassertiere transferierten, wären ohne Spielbergs Erfolg undenkbar gewesen.
Nun hinkt der Vergleich mit Spielbergs Film allerdings. Denn Hayley Easton Street, die sich vor ihrem Debüt einen Namen als Visual Effects Art Director gemacht hat, erzählt nicht von der menschlichen Hybris im Umgang mit der Natur. Auch werden bei ihr nicht die Jäger zu den Gejagten et vice versa. Das solide Drehbuch aus der Feder von Cat Clarke hat einem Haifilm jüngeren Datums viel zu verdanken: der Low-Budget-Sensation "Open Water" (2003). Ohne schützende Bootswand vom Angreifer getrennt und zudem mit echten Haien (!) gedreht, hob der Regisseur Chris Kentis mit seiner Story um zwei auf hoher See vergessenen Tauchern den Horror auf einen anderen Level. Und blieb wie einst Spielberg freilich nicht vor Nachahmern verschont. "Something in the Water" reiht sich in die Liste der Epigonen ein, zu denen unter anderem Filme wie "The Reef" (2010), "The Shallows" (2016) und "47 Meters Down" (2017) zählen.
… vor traumhafter Kulisse
Visuell macht dieses Debüt einiges her. Vor der atemberaubenden Kulisse der Dominikanischen Republik gedreht, erinnern die Hochglanzbilder zwar wiederholt an Ansichten aus Urlaubs-, Mode- und Möbelkatalogen sowie an Musikvideos, vor allem dann, wenn sie mit pochenden Popsongs unterlegt sind. Die ästhetisch anspruchsvoll komponierten Einstellungen machen aber auch einen Großteil des Reizes dieses Films aus. Denn die Handlung selbst vermag es kaum, Reizpunkte zu setzen.
Immerhin: Unnötiges Mäandern muss sich die Drehbuchautorin nicht vorwerfen lassen. Mit kurzen 86 Minuten Laufzeit ist das Drehbuch in erster Linie eine Anleitung in erzählerischer Ökonomie. Leider besteht es mehr aus aufeinanderfolgenden Wendepunkten als aus einer tatsächlichen Geschichte. Und weil in der – an sich ja guten – Konzentration aufs narrativ Nötigste auch die Figuren und deren Beziehungen zueinander ziemlich kurz kommen, ist es einem beim Zuschauen denn auch schnuppe, wenn das Verspeisen beginnt, wer in welcher Reihenfolge verschlungen wird und wer das medioker inszenierte Spektakel letzten Endes überlebt.
Fazit: Visuell kann sich "Something in the Water" sehen lassen. Der Rest dieses Debütfilms über einen Haiangriff auf offener See ist medioker bis solide umgesetzt und nicht sonderlich spannend. Vor allem aber gewinnt der britische Survivalthriller dem Subgenre keinerlei neue Facetten ab.
Falk Straub
TrailerAlle "Something in the Water"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Something in the Water"
Land: USAJahr: 2024
Genre: Action, Thriller
Kinostart: 05.09.2024
Regie: Hayley Easton Street
Darsteller: Hiftu Quasem als Meg, Natalie Mitson als Kayla, Tashani Bent als Teenage Girl, India Jean-Jacques als Teenage Girl, Chloe Marshall als Teenage Girl
Kamera: Niels Reedtz Johansen
Verleih: Studiocanal