Die Liebenden - von der Last, glücklich zu sein (2011)
Les bien-aimés
Französisch-Britisch-Tschechisches Romantik-Drama, dass, beginnend in den 1960er Jahren, die amourösen Irrungen und Wirrungen eines Mutter/Tochter Gespanns (gespielt von Ludivine Sagnier/Catherine Deneuve und Chiara Mastroianni) über mehrere Jahrzehnte verfolgt...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Paris 60er Jahre:
Schuhverkäuferin Madeleine (Ludivine Sagnier) lässt nach Ladenschluss ein Paar eleganter roter Schuhe mitgehen. Prompt wird sie darin auf der Straße von einem Mann prompt für eine Prostituierte gehalten. Da ihr der Freier gleich 70.000 Francs bietet lässt sie sich darauf ein. So avanciert sie zum Mädchen für gewisse Stunden, die sich mit ihrem Nebeneinkommen Geld für den für sie sonst unerschwinglichen Luxus im Leben sichert. Dann aber wird einer ihrer Kunden, der junge Arzt Jaromil (Rasha Bukvic) aus der Tschechoslowakei, ihr Geliebter. Als er wieder in seine Heimat zurückkehrt, macht er ihr einen Heiratsantrag – und nach einigem Zögern willigt Madeleine ein.
Prag 1968:
Das junge Paar lebt mit Tochter Véra in der tschechischen Hauptstadt, doch der Familiensegen ist längst gestört, denn Jaromil hat eine Affäre. Als sowjetischen Panzer in die tschechische Hauptstadt einfahren, fordert sie ihren Mann auf, mit ihr zurück nach Paris zu kommen, doch er will nicht auf sie hören.
Paris 1978:
Madeleine hat den Gendarmen François (Guillaume Denaiffe) geheiratet. Doch ein plötzlicher Anruf von Jaromil weckt ihre nie vergessenen Gefühle. Trotz anfänglicher Skepsis kommt sie mit ihm in sein Hotel und schläft mit ihm und im Aufwallen der Emotionen beschließen beide, wieder ein gemeinsames Leben anzufangen. Madeleine bringt Jaromil nach Hause – zu seiner 14jährigen Tochter (Clara Couste), die ihn seit der Rückkehr nach Paris nicht mehr gesehen hat. Als François zurückkehrt, versteckt sich Jaromil in Véras Zimmer. Während dessen schläft Madeleine mit François und Jaromil, aus seinem Versteck getreten,zieht enttäuscht davon.
London/ Paris 1997:
Véra (Chiara Mastroianni) ist mit ihrem Kollegen und Ex-Lover Clément (Louis Garrel) nach London gekommen, wo dieser ein Buch präsentieren soll. In einem Club erblickt sie den Drummer Henderson (Paul Schneider) und verliebt sich. Sie landen bei Henderson zu Hause, doch als Véra mit ihm schlafen will, gesteht er ihr, dass er schwul ist - was ihn allerdings nicht daran hindert, sie am nächsten Tag doch noch zu befriedigen. Zurück in Paris erwischt Véra ihre Eltern Jaromil (Milos Forman) und Madeleine (Catherine Deneuve) in flagranti...
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Filmkritik
"Ich kann ohne Dich leben, aber nicht leben, ohne Dich zu lieben" singt Madeleine (Ludivine Sagnier, später Catherine Deneuve) mehrmals in diesem Film. Sie ist eine Liebende, die ohne dieses Gefühl nicht leben kann. Im Paris der 1960er Jahre ist ihre Liebe noch voller Leichtigkeit. Madeleine ist Schuhverkäuferin, verdient sich aber als Mädchen für gewisse Stunden etwas Geld hinzu. Dabei lernt sie den tschechischen Arzt Jaromil (Rasha Bukvix, später Milos Forman) kennen, der zu ihrem Geliebten wird. Sie heiraten, gehen nach Prag und bekommen ihre Tochter Véra. Aber sie können nicht zusammenleben, es ist die Leidenschaftlichkeit ihrer Liebe, die sie fast wahnsinnig werden lässt. Nachdem Madeleine herausfindet, dass Jaromil sie betrügt, geht sie angesichts des nahenden Prager Frühlings mit ihrer Tochter zurück nach Paris. Dort heiratet sie den Gendarmen François (Guillaume Denaiffe), weil sie nicht alleine sein kann. Zehn Jahre später lässt ein Anruf von Jaromil ihre alten Gefühle wieder aufflammen. Sie ist bereit alles für ihn aufzugeben.
Auch ihre Tochter Véra (Clara Couste, später Chiara Mastroianni) träumt von der großen Liebe. Aber längst ist die Liebe nicht mehr leicht und sorglos, deshalb fehlt ihr auch der Leichtsinn ihrer Mutter. Letztendlich verliebt sich Véra in den homosexuellen Drummer Henderson (Paul Schneider), der befürchtet, er könne sich mit HIV infiziert haben. Trotz der Unmöglichkeit einer gemeinsamen Zukunft klammert sich Véra an ihre Liebe – und verletzt dafür ihren Ex-Lover Clément (Louis Garrel) immer wieder.
In seinem Film mit passenden Titel "Die Liebenden“ erzählt Regisseur Christophe Honoré von Menschen, die lieben und geliebt werden. Seine Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1963 bis ins Jahr 2008, so dass sogleich die Veränderungen im Bild von der Liebe deutlich werden. Am Anfang lebt Madeleine in einer idyllischen, nahezu verklärten Welt. Ungehindert kann sie ihre Leichtigkeit ausleben. Ludivine Sagnier spielt Madeleine mit sehr viel Ausstrahlung und einer gelungen Mischung aus Charme und Frivolität. In späteren Jahren verkörpert Catherine Deneuve Madeleine als eine sinnliche Frau, die nach außen gefasst und distinguiert wirkt, aber um ihre eigenen Fehler weiß. Dagegen sieht sich Madeleines Tochter Véra einer größeren Verantwortlichkeit in der Liebe ausgesetzt. Sie kann sich nicht mehr so hingeben wie ihre Mutter, außerdem schreckt sie vor Bindungen zurück. Fast scheint es, als liebe sie Henderson gerade ob der Unmöglichkeit, mit ihm glücklich zu werden. Allerdings ist es schwierig, dem Charakter von Véra näher zu kommen. Chiara Mastroianni überzeugt in dieser Rolle nicht vollends. Ihr Tanz in London in der Bar wirkt eher verzweifelt als verführerisch, außerdem ist die Dramatik in ihren Beziehungen nicht nachvollziehbar. Das liegt vor allem daran, dass die Chemie zwischen Louis Garrel und ihr nicht stimmt. Zwar bekommt er am Ende des Films die Gelegenheit, sein Können zu zeigen, aber gerade im Vergleich mit Milos Forman, der als gealterter Jaromil dessen selbstherrliche Verliebtheit mit Freude verbreitet, bleibt er – ebenso wie Véras vermeintlich große Liebe Henderson – blass.
Dadurch entstehen in dem Mittelteil auch einige Längen, mit denen dann aber das Ende zum Teil versöhnt. Hier singt Catherine Deneuve einen jener Chansons, die die Handlung des Films mehrfach unterbrochen haben. Darin wird das Geschehen eher reflektiert als vorangetrieben. Mit ihrem letzten Lied umfasst sie die Stimmung des Films wunderbar, so dass der Zuschauer wohlgestimmt das Kino verlässt.
Fazit: "Die Liebenden" ist ein Film, der vor allem ausgesprochenen Fans des französischen Kinos gefallen wird – und allein dank Catherine Deneuve und Milos Forman sehenswert ist.
Auch ihre Tochter Véra (Clara Couste, später Chiara Mastroianni) träumt von der großen Liebe. Aber längst ist die Liebe nicht mehr leicht und sorglos, deshalb fehlt ihr auch der Leichtsinn ihrer Mutter. Letztendlich verliebt sich Véra in den homosexuellen Drummer Henderson (Paul Schneider), der befürchtet, er könne sich mit HIV infiziert haben. Trotz der Unmöglichkeit einer gemeinsamen Zukunft klammert sich Véra an ihre Liebe – und verletzt dafür ihren Ex-Lover Clément (Louis Garrel) immer wieder.
In seinem Film mit passenden Titel "Die Liebenden“ erzählt Regisseur Christophe Honoré von Menschen, die lieben und geliebt werden. Seine Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1963 bis ins Jahr 2008, so dass sogleich die Veränderungen im Bild von der Liebe deutlich werden. Am Anfang lebt Madeleine in einer idyllischen, nahezu verklärten Welt. Ungehindert kann sie ihre Leichtigkeit ausleben. Ludivine Sagnier spielt Madeleine mit sehr viel Ausstrahlung und einer gelungen Mischung aus Charme und Frivolität. In späteren Jahren verkörpert Catherine Deneuve Madeleine als eine sinnliche Frau, die nach außen gefasst und distinguiert wirkt, aber um ihre eigenen Fehler weiß. Dagegen sieht sich Madeleines Tochter Véra einer größeren Verantwortlichkeit in der Liebe ausgesetzt. Sie kann sich nicht mehr so hingeben wie ihre Mutter, außerdem schreckt sie vor Bindungen zurück. Fast scheint es, als liebe sie Henderson gerade ob der Unmöglichkeit, mit ihm glücklich zu werden. Allerdings ist es schwierig, dem Charakter von Véra näher zu kommen. Chiara Mastroianni überzeugt in dieser Rolle nicht vollends. Ihr Tanz in London in der Bar wirkt eher verzweifelt als verführerisch, außerdem ist die Dramatik in ihren Beziehungen nicht nachvollziehbar. Das liegt vor allem daran, dass die Chemie zwischen Louis Garrel und ihr nicht stimmt. Zwar bekommt er am Ende des Films die Gelegenheit, sein Können zu zeigen, aber gerade im Vergleich mit Milos Forman, der als gealterter Jaromil dessen selbstherrliche Verliebtheit mit Freude verbreitet, bleibt er – ebenso wie Véras vermeintlich große Liebe Henderson – blass.
Dadurch entstehen in dem Mittelteil auch einige Längen, mit denen dann aber das Ende zum Teil versöhnt. Hier singt Catherine Deneuve einen jener Chansons, die die Handlung des Films mehrfach unterbrochen haben. Darin wird das Geschehen eher reflektiert als vorangetrieben. Mit ihrem letzten Lied umfasst sie die Stimmung des Films wunderbar, so dass der Zuschauer wohlgestimmt das Kino verlässt.
Fazit: "Die Liebenden" ist ein Film, der vor allem ausgesprochenen Fans des französischen Kinos gefallen wird – und allein dank Catherine Deneuve und Milos Forman sehenswert ist.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Die Liebenden - von der Last, glücklich zu sein"
Land: Frankreich, Großbritannien, TschechienWeitere Titel: The Beloved; Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Beloved
Jahr: 2011
Genre: Drama, Musical
Originaltitel: Les bien-aimés
Länge: 135 Minuten
Kinostart: 03.05.2012
Regie: Christophe Honoré
Darsteller: Louis Garrel, Milos Forman, Zuzana Onufráková, Ludivine Sagnier, Catherine Deneuve
Kamera: Rémy Chevrin
Verleih: Central Film, Senator Film
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