21 & Over (2012)
21 and Over
US-Komödie: Obwohl Jeff am nächsten Morgen ein wichtiges Bewerbungsgespräch hat, können ihn seine früheren Highschool-Freunde Casey und Miller zu einer Kneipentour animieren. Immerhin wird er endlich 21. Ehe sich die drei jungen Männer versehen, gerät der Abend außer Kontrolle.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Casey (Skylar Astin) und Miller (Miles Teller) wollen ihren früheren Schulkumpel Jeff (Justin Chon) an seinem 21. Geburtstag überraschen und tauchen ganz unerwartet vor seiner Haustür auf. Der fleißige Medizinstudent ist erfreut, die beiden wiederzusehen, muss ihren Vorschlag, an diesem Abend um die Häuser zu ziehen, aber ablehnen. Denn am nächsten Morgen steht ein richtungsweisendes Bewerbungsgespräch auf dem Programm, das sein tyrannischer Vater (François Chau) organisiert hat. Miller gibt sich mit dieser Erklärung jedoch nicht zufrieden und überredet Jeff, für ein paar Stunden mitzukommen. Auch wenn es anders geplant ist, entwickelt sich der Abend zu einer zügellosen Sauftour, in deren Verlauf der zurückhaltende Casey die hübsche Nicole (Sarah Wright) kennen lernt. Als Jeff irgendwann sturzbetrunken zusammenbricht, beschließen Casey und Miller, ihren Freund nach Hause zu bringen. Der Haken an der Sache: Sie haben vergessen, wo sich Jeffs Wohnung befindet. Mit dem komatösen Geburtstagskind im Schlepptau beginnt eine Odyssee über den nächtlichen Campus, die die drei jungen Männer schon bald in große Turbulenzen bringt.
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Filmkritik
Wie es scheint, war die Versuchung zu groß. Jon Lucas und Scott Moore, die das Drehbuch zum ersten "Hangover"-Teil verfassten, nehmen in ihrem Regie-Debüt "21 & Over" unumwunden Bezug auf ihren Sensationserfolg aus dem Jahr 2009, wenngleich sie mit ihrer College-Komödie nun vor allem auf ein junges Publikum abzielen. Schon die Eröffnungssequenz unterstreicht die Nähe zum absurd-komischen Kater-Trip des "Wolfsrudels". Casey und Miller laufen hier in einer Art Prolog nackt über den morgendlichen Campus, wobei ihre Hintern mit roten Striemen bedeckt sind und ihre Geschlechtsteile lediglich von Socken verhüllt werden. Was folgen muss, ist klar: Die Aufarbeitung einer fatal verlaufenen Nacht. Anders als in "Hangover" wissen Casey und Miller allerdings genau, in welch peinliche Situationen sie geraten sind.
Verwerflich ist es sicher nicht, wenn sich Filmemacher von ihren früheren Werken inspirieren lassen. "21 & Over" zeigt jedoch schmerzlich, wozu ein solcher "Ideenklau" im schlechtesten Fall führen kann. Während sich in "Hangover" alle noch so aberwitzigen Einfälle und Wendungen am Ende zu einem abgedrehten, aber stimmigen Gesamtbild zusammenfügen, präsentiert sich der College-Spaß als Flickwerk aus willkürlichen und bemüht provokanten Handlungen. Geschmacklosigkeiten wie das Pinkeln in eine grölende Menge stehen albernen Slapstick-Einlagen oder vollkommen beliebigen Story-Einfällen gegenüber. Besonders deutlich wird das allzu berechnende Streben nach Absurdität, als der Zuschauer erfährt, warum Casey und Miller zu Beginn nackt über das Unigelände laufen. Was womöglich eine Parodie auf die Rituale amerikanischer Studentenverbindungen darstellen soll, ist im Kontext der Geschichte nichts weiter als ein unmotivierter Twist, der nur mühsam zum Lachen einlädt.
Da sich in der temporeichen Inszenierung ein vermeintlich amüsantes Ereignis an das nächste reiht, bekommen die Protagonisten viel zu selten Raum zur Entfaltung. Ernsthaftes Interesse an ihrem Schicksal will sich beim Zuschauer daher nie wirklich einstellen. Das gilt umso mehr für die im letzten Drittel in den Mittelpunkt rückende Läuterung der jungen Männer, die nicht ansatzweise glaubwürdig vorbereitet wird. Freundschaften werden aufgekündigt und neu geschlossen, es findet eine Auflehnung gegen allzu herrische Elternfiguren statt, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die gewaltsame Etablierung moralisch-aufbauender Entwicklungen erscheint angesichts des vorangegangenen Bemühens um Grenzüberschreitungen wie ein schlechter Witz. Gleichzeitig ist dieser konservative Umschwung aber einmal mehr Beleg für die ziellose Ausrichtung des gesamten Films.
Fazit: Die stark von "Hangover" beeinflusste College-Komödie "21 & Over" ist letztlich nicht mehr als eine lieblose Nummernrevue, die mit ihren gewollt absurden Story-Wendungen und der oberflächlichen Wandlung der Hauptfiguren einen wenig überzeugenden Eindruck hinterlässt.
Verwerflich ist es sicher nicht, wenn sich Filmemacher von ihren früheren Werken inspirieren lassen. "21 & Over" zeigt jedoch schmerzlich, wozu ein solcher "Ideenklau" im schlechtesten Fall führen kann. Während sich in "Hangover" alle noch so aberwitzigen Einfälle und Wendungen am Ende zu einem abgedrehten, aber stimmigen Gesamtbild zusammenfügen, präsentiert sich der College-Spaß als Flickwerk aus willkürlichen und bemüht provokanten Handlungen. Geschmacklosigkeiten wie das Pinkeln in eine grölende Menge stehen albernen Slapstick-Einlagen oder vollkommen beliebigen Story-Einfällen gegenüber. Besonders deutlich wird das allzu berechnende Streben nach Absurdität, als der Zuschauer erfährt, warum Casey und Miller zu Beginn nackt über das Unigelände laufen. Was womöglich eine Parodie auf die Rituale amerikanischer Studentenverbindungen darstellen soll, ist im Kontext der Geschichte nichts weiter als ein unmotivierter Twist, der nur mühsam zum Lachen einlädt.
Da sich in der temporeichen Inszenierung ein vermeintlich amüsantes Ereignis an das nächste reiht, bekommen die Protagonisten viel zu selten Raum zur Entfaltung. Ernsthaftes Interesse an ihrem Schicksal will sich beim Zuschauer daher nie wirklich einstellen. Das gilt umso mehr für die im letzten Drittel in den Mittelpunkt rückende Läuterung der jungen Männer, die nicht ansatzweise glaubwürdig vorbereitet wird. Freundschaften werden aufgekündigt und neu geschlossen, es findet eine Auflehnung gegen allzu herrische Elternfiguren statt, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die gewaltsame Etablierung moralisch-aufbauender Entwicklungen erscheint angesichts des vorangegangenen Bemühens um Grenzüberschreitungen wie ein schlechter Witz. Gleichzeitig ist dieser konservative Umschwung aber einmal mehr Beleg für die ziellose Ausrichtung des gesamten Films.
Fazit: Die stark von "Hangover" beeinflusste College-Komödie "21 & Over" ist letztlich nicht mehr als eine lieblose Nummernrevue, die mit ihren gewollt absurden Story-Wendungen und der oberflächlichen Wandlung der Hauptfiguren einen wenig überzeugenden Eindruck hinterlässt.
Christopher Diekhaus
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Besetzung & Crew von "21 & Over"
Land: USAWeitere Titel: 21 und Over
Jahr: 2012
Genre: Komödie
Originaltitel: 21 and Over
Länge: 93 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 25.07.2013
Regie: Jon Lucas, Scott Moore
Darsteller: Sarah Wright, Stephen Katz, Justin Chon, Jonathan Keltz, Grace Arends
Kamera: Terry Stacey
Verleih: Falcom Media Group
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