To Rome with Love (2012)
US-Episodenfilm - Woody Allens "Liebeserklärung an Rom", inspiriert von Giovanni Boccaccios "Decamerone": Auf einem Verwandtschaftsbesuch in Rom landen die frisch verheirateten Antonio und Milly in fremden Betten. Auch Student Jack verliebt sich Hals über Kopf, während er in Rom ist - und das obwohl er schon eine Freundin hat. Touristin Hayley schließlich fackelt nicht lange, verlobt sich mit ihrer Urlaubsliebe und fliegt zur Präsentation des Zukünftigen ihre Eltern ein...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Das frisch verheiratete Ehepaar Antonio (Alessandro Tiberi) und Milly (Alessandra Mastronardi) trifft in Rom ein, um Antonios strenge Verwandtschaft zu besuchen und dort ihr neues Leben zu beginnen. Dann verläuft sich Milly auf dem Weg zu einem Friseur, trifft den bekannten Filmschauspieler Luca Salta (Antonio Albanese) und lässt sich auf eine vorsichtige Romanze mit ihm ein. Unterdessen wird Antonio aufgrund einer Verwechslung von dem Callgirl Anna (Penélope Cruz) für ihren Kunden gehalten, und Anna wiederum von Antonios Verwandtschaft für seine neue Frau.
In Rom lebt außerdem der Architekturstudent Jack (Jesse Eisenberg), der eigentlich mit seiner Freundin Sally (Greta Gerwig) glücklich ist – bis er deren Freundin Monica (Ellen Page) kennenlernt und sich trotz der Warnungen des Architekten John (Alec Baldwin) Hals über Kopf in sie verliebt.
Auch die Touristin Hayley (Alison Pill) hat sich in Rom verliebt, nun kommen ihre Eltern (Judy Davis, Woody Allen) zu Besuch, um ihren Verlobten Michelangelo (Flavio Parenti) kennenzulernen. Aber Opernregisseur Jerry (Woody Allen) ist vor allem begeistert von dem Gesangstalent des zukünftigen Schwiegervaters (Fabio Armiliato) seiner Tochter.
Der Angestellte Leopoldo Pisanello (Roberto Benigni) ist hingegen der typische Durchschnitts-Römer – bis er eines Morgens aufwacht und berühmt ist.
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Filmkritik
"Die Stadt lädt dazu ein, eine Reihe von Geschichten gleichzeitig zu erzählen", sagt Woody Allen über seinen neuen Film "To Rome With Love". Und so schildert der Altmeister eine Vielzahl von Episoden, die sich allesamt in Rom ereignen. Dabei reiht er die Geschichten nur lose aneinander – und verliert sie nach und nach aus den Augen. Sicherlich sollte "To Rome With Love" kein Episodenfilm werden – darauf deutet schon die zeitliche Struktur der Geschichten hin, die sich mal über einen Nachmittag, dann über mehrere Monate hinziehen –, aber die Miniaturen ergeben kein stimmiges Ganzes und sind schon in sich nicht sorgfältig zu Ende gedacht. Deutlich wird es an der stärksten Episode des Films, die von dem Architekturstudenten Jack und der Gefahr der Verführung durch die beste Freundin seiner Freundin handelt. Mühelos und gekonnt gelingt es Woody Allen, den erzählerischen Status von John, dem älteren Architekten, im Unklaren zu lassen. Fungiert er als allwissender Erzähler oder ist Jack gar sein junges Alter Ego? Entspinnt sich Jack einen Mentor, John ist sein personifizierter Verstand, der Monicas Strategie durchschaut – oder einfach nur eine Zufallsbekanntschaft? Diese Möglichkeiten bestehen nebeneinander, noch dazu harmonieren Alec Baldwin und Jesse Eisenberg gut miteinander und weisen eine deutliche äußere Ähnlichkeit auf. Dadurch ergeben sich weitere Spiegelungsoptionen, die Woody Allen ebenso wenig nutzt wie die erzählerischen Spielräume und das Potential seiner Schauspieler. Fraglos ist Ellen Page schön als skrupellose Monica besetzt, aber Greta Gerwig ist in ihrer Rolle als Jacks Freundin kaum Zeit vergönnt. Auch in den anderen Geschichten können die Schauspieler nicht über die oftmals leblosen und konstruierten Dialoge hinwegtäuschen – und selbst der großartigen Judy Davis gelingt es kaum gegen die Beschränktheit ihrer Rolle anzuspielen. Immerhin sind ihr die besten Pointen des Films vergönnt.
Hat die Geschichte um den verhinderten Opernsänger alleine aufgrund der herrlichen Inszenierung am Ende einen gewissen Unterhaltungswert, bleiben andere Geschichten schwächer. Die Episode um Milly und ihren Mann ist vorhersehbar und flach, außerdem ist sie nicht gut gespielt. Roberto Benigni vermag es immerhin, seine Ein-Mann-Show durchzuziehen, wenngleich er die angenehme Zurückhaltung, die er anfangs an den Tag legt, nicht durchzuhalten vermag, und letztlich doch überdreht. Aber zu seiner Geschichte fällt Woody Allens Drehbuchnicht mehr ein als dass Ruhm letztlich auch angenehme Seiten hat. Für eine – womöglich selbstreflexive – Auseinandersetzung mit seiner eigenen Berühmtheit reicht diese Erkenntnis nicht aus.
Aufgrund der schwachen Geschichten entwickelt sich in "To Rome With Love" kaum Charme. Stattdessen drängt sich der Gedanken auf, dass Woody Allen eine Vielzahl von Ideen noch schnell verfilmen wollte. Aber das reicht selbst bei ihm nicht für einen guten Film.
Fazit: In "To Rome With Love" reiht Woody Allen eine Reihe von Geschichten aneinander, die aber nur ansatzweise geglückt und durchdacht sind. Gegen die schwache Inszenierung und das schwache Drehbuch können auch die Schauspieler nicht viel ausrichten.
Hat die Geschichte um den verhinderten Opernsänger alleine aufgrund der herrlichen Inszenierung am Ende einen gewissen Unterhaltungswert, bleiben andere Geschichten schwächer. Die Episode um Milly und ihren Mann ist vorhersehbar und flach, außerdem ist sie nicht gut gespielt. Roberto Benigni vermag es immerhin, seine Ein-Mann-Show durchzuziehen, wenngleich er die angenehme Zurückhaltung, die er anfangs an den Tag legt, nicht durchzuhalten vermag, und letztlich doch überdreht. Aber zu seiner Geschichte fällt Woody Allens Drehbuchnicht mehr ein als dass Ruhm letztlich auch angenehme Seiten hat. Für eine – womöglich selbstreflexive – Auseinandersetzung mit seiner eigenen Berühmtheit reicht diese Erkenntnis nicht aus.
Aufgrund der schwachen Geschichten entwickelt sich in "To Rome With Love" kaum Charme. Stattdessen drängt sich der Gedanken auf, dass Woody Allen eine Vielzahl von Ideen noch schnell verfilmen wollte. Aber das reicht selbst bei ihm nicht für einen guten Film.
Fazit: In "To Rome With Love" reiht Woody Allen eine Reihe von Geschichten aneinander, die aber nur ansatzweise geglückt und durchdacht sind. Gegen die schwache Inszenierung und das schwache Drehbuch können auch die Schauspieler nicht viel ausrichten.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "To Rome with Love"
Land: USA, Italien, SpanienWeitere Titel: The Bop Decameron, Nero Fiddles
Jahr: 2012
Genre: Komödie, Episodenfilm
Länge: 110 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 30.08.2012
Regie: Woody Allen
Darsteller: Roberto Benigni, Judy Davis, Maricel Álvarez, Penélope Cruz, Woody Allen
Kamera: Darius Khondji
Verleih: Tobis Film
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