Die Mühle & das Kreuz (2011)
The Mill and the Cross
Historien-Drama, dass versucht, die komplexe Bildsprache und versteckten Hinweise in Pieter Bruegels Bild "Die Kreuztragung Christi" verständlich zu machen: Der Maler Pieter Bruegel erhält 1564 den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Der flämische Maler will die Kreuzigungsgeschichte aber nicht im Heiligen Land, sondern in seiner flämischen Heimat spielen lassen und geht hinaus zu den unter der spanischen Inquisition leidenden Menschen, deren Geschichten er im Bild festhält...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Jahr 1564 erhält Pieter Bruegel (Rutger Hauer) von dem reichen Antwerpener Kaufmann und Kunstsammler Nicolas Jonghelinck (Michael York) den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Er nimmt den Auftrag an, doch will er nicht eine weitere von unzähligen Versionen der Passionsgeschichte liefern, sondern etwas Besonderes schaffen: Ein Bild, das eine Vielzahl von Geschichten erzählt und das groß genug ist, hunderte von Menschen aufzunehmen. Aber vor allem soll die Kreuzigungsgeschichte nicht im Heiligen Land, sondern in seiner flämischen Heimat spielen. Also geht Bruegel hinaus zu den Menschen auf den Höfen, Feldern und Märkten, um nach diesen Geschichten in einem Land zu suchen, das unter spanischer Herrschaft steht und in dem die Inquisitoren erbarmungslos wüten. Er hält alles in seinen Skizzen fest und beginnt auf diese Weise, die Schicksale von unzähligen Menschen virtuos miteinander zu verflechten...
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Besetzung & Crew von "Die Mühle & das Kreuz"
Land: Polen, SchwedenWeitere Titel: Die Mühle und das Kreuz
Jahr: 2011
Genre: Drama, Historie
Originaltitel: The Mill and the Cross
Länge: 92 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 24.11.2011
Regie: Lech Majewski
Darsteller: Charlotte Rampling, Rutger Hauer, Michael York
Kamera: Adam Sikora, Lech Majewski
Verleih: Neue Visionen
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„Die kreuztragung Christi“ von Pieter Bruegel dem ÄlterenPieter Bruegel der Ältere malte „Die Kreuztragung Christi“ im Jahr 1564, in einer Zeit, in der die Niederlande und Flandern [...mehr] unter spanischer Herrschaft standen und das katholische Spanien alle Reformationsbewegungen mit Hilfe der Inquisition blutig im Keim zu ersticken versuchte. Das Bild zeigt die Kreuztragung und anschließende Beweinung Christi. Bruegel verlegte die Geschichte nach Flandern in seine Heimat und Zeit, füllte die Leinwand mit über 500 Figuren und inszenierte so ein gesellschaftliches Panorama. Er konzentrierte sich jedoch in seiner bildhaften Erzählung auf zwölf Charaktere, unter ihnen er selbst, sein Freund und Kunstsammler Nicholas Jonghelinck und die Jungfrau Maria.
Der Betrachter blickt von einem erhöhten Standpunkt auf eine bunte Menschenmenge, die von einer befestigten Stadt zu einer Hinrichtungsstätte zieht. Genau in der Bildmitte ist Christus unter seinem Kreuz zusammengebrochen. Er ist zwar zentral platziert, aber winzig und überdies farblich unauffällig dargestellt – die rot gekleideten Berittenen erregen wesentlich mehr Aufmerksamkeit. Ihm voraus fahren in einem Schinderkarren zwei weitere zum Tode Verurteilte. Ein Mönch erteilt geistigen Beistand. In der linken unteren Bildhälfte wird eben Simon von Kyrene abgeführt um Jesus das Kreuz tragen zu helfen. Der Himmel verdüstert sich von der Stadt bis zur Hinrichtungsstätte zusehends mit schweren Gewitterwolken.Rechts im Vordergrund ist als „Bild im Bild“ die Beweinung Christi dargestellt. Zu sehen sind unter anderem Maria Magdalena und Jesus‘ Lieblingsjünger Johannes. Dieserstützt Maria vorsichtig. Rechts von ihnen liegt ein Pferdeschädel. Diese Personen sind in altertümliche wallende Gewänder gekleidet, während die restlichen Personen, Jesus ausgenommen, zeitgenössisch gekleidet sind. Bruegel entwickelte zahlreiche Strategien, sich seinen unmittelbaren Gegenstand fremd zu machen, das Sichtbare hinter Ab- und Blicklenkung zu verstecken. Für Bruegel waren Fragen der Sichtbarkeit und der Wahrnehmung unmittelbar auf das weltliche Leiden und dessen existentielle Singularität bezogen. Bruegels Bildsprache ist von einer äußersten Komplexität geprägt, jedes kleine Detail ist sorgsam und mit Bedacht ausgewählt und verweist auf eine hinter ihm verborgene Bedeutung. Symbole des Lebens, der Tugenden, von Tod, Verderben und Sünde lassen sich in jedem seiner Bilder finden und betten die in den Bildern dargestellten Geschichten in einen universalen Bedeutungshorizont ein.