An einem Samstag (2011)
V subbotu
Russisch-Ukrainisch-Deutsches Drama über den Gau in Tschernobyl: An einem Samstag im April 1986 explodiert ein Reaktor im Kernkraftwerk Tschernobyl. Obwohl die Parteileitung abwiegelt, erkennt der parteitreue Valerij Kabysh die Gefahr und versucht zu fliehen. Doch die Stadt lässt ihn nicht los...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Samstag, 26. April 1986: Im Kernkraftwerk Tschernobyl ist ein Reaktorturm explodiert. Die Parteileitung wiegelt ab. Aber Valerij Kabysh, früher Schlagzeuger, inzwischen junger, loyaler Parteifunktionär, beobachtet die Panik der Verantwortlichen und begreift, dass jede Sekunde zählt. Dies ist die wahre Geschichte seiner missglückten Flucht. Zusammen mit seiner Geliebten und seinen Musikerfreunden versucht Valerij die Stadt zu verlassen.
Aber das Leben lässt ihn nicht los.
Es ist Samstag, die Menschen gehen spazieren, machen Einkäufe, feiern Hochzeiten; Kinder spielen im Freien. In diesem sorglosen Trubel bleibt jeder Versuch zu entkommen ohne Erfolg. Die Katastrophe ist eine allgegenwärtige, aber unsichtbare Figur in dieser Geschichte. Als wären da Handschellen, die nicht zu öffnen sind. Ein verlorener Pass, ein gebrochener Schuhabsatz, ein verpasster Zug. Eine Hochzeit, auf der zuende gespielt werden muss. Vera singt mit ihrer Band, die früher auch Valerijs Band war, und Valerij springt für den betrunkenen Drummer ein. Lebensgefahr? Tödliche Strahlung? Selbst als Valerijs Band weiß, was wirklich vor sich geht, feiern sie – noch einen Wodka, noch eine Flasche Wein! Für sie bleibt nur weiterzumachen und glücklich zu werden für den einen Moment.
Es ist Samstag, die Sonne scheint und das Gras ist grün, noch grün… Es ist ein Samstag der Unschuld und die Menschen sind erbarmungslos ihrem Schicksal überlassen.
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Besetzung & Crew von "An einem Samstag"
Land: Russland, Ukraine, DeutschlandWeitere Titel: Innocent Saturday
Jahr: 2011
Genre: Drama
Originaltitel: V subbotu
Länge: 99 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 21.04.2011
Regie: Alexander Mindadze
Darsteller: Sergej Gromov, Stanislav Rjadinsky, Anton Shagin, Aleksej Demidov, Svetlana Smirnova-Martsinkievich
Kamera: Oleg Mutu
Verleih: NFP marketing & distribution
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CHRONOLOGIE DER WICHTIGSTEN EREIGNISSE1978 Als eine Musteranlage der UdSSR wird das AKW Tschernobyl mit einem ersten Block in Betrieb genommen. 1983 geht Block IV, der „Unglücksreaktor“, [...mehr] ans Netz. Zwei weitere Blöcke sind im Bau.
25. April 1986 Im Block IV des AKW Tschernobyl werden zur Vorbereitung eines Tests mehrere Sicherungssysteme deaktiviert. Der Reaktor wird im Laufe des Tages stufenweise auf eine niedrigere Leistung heruntergefahren.
26. April 1986 Trotz instabiler Reaktorleistung wird um 1:23 Uhr der Test gestartet. Innerhalb von Sekunden steigt die Reaktorleistung um ein Vielfaches an. Eine manuelle Notabschaltung 40 Sekunden nach Testbeginn funktioniert nicht mehr. Es kommt zu einer nuklearen Kettenreaktion. Der Reaktor explodiert.
Um 5:00 Uhr sind die Brände außerhalb des Reaktors von der Werksfeuerwehr gelöscht. Block III ist abgeschaltet worden.
In der drei Kilometer entfernten Stadt Pripjat leben zu dieser Zeit 45.000 Menschen, davon 16.000 Kinder. Ahnungslos genießen sie den 26. April 1986 als ersten warmen Samstag im Frühling.
27. April 1986 Erst 36 Stunden nach dem Reaktorunfall werden die Bewohner der Kraftwerkssiedlung Pripjat evakuiert.
Im Norden Finnlands wird stark erhöhte Radioaktivität festgestellt. Als Verursacher wird ein sowjetisches Kraftwerk vermutet.
28. April 1986 Auch in Schweden und Dänemark löst die Messung von ungewöhnlich hoher Strahlung Alarm aus. Die Windrichtung weist auf eine Herkunft der Partikel aus dem Gebiet der Sowjetunion. Am Abend teilt die sowjetische Nachrichtenagentur TASS erstmals mit, dass es im Kernkraftwerk Tschernobyl einen Unfall gegeben habe.
29. April 1986 Die Meldung vom GAU in Tschernobyl läuft zum ersten Mal in den deutschsprachigen Rundfunknachrichten. In der UdSSR ist erstmals von einer „Katastrophe“ und von zwei Todesopfern die Rede. Seit den ersten Tagen führen Hunderttausende sogenannter „Liquidatoren“ über mehrere Monate Aufräumarbeiten in der Strahlenzone durch; die meisten von ihnen ohne Wissen über die Wirkung der Radioaktivität und vor allem ohne taugliche Schutzausrüstung.
30. April 1986 Moskau dementiert Berichte über Tausende Tote. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird erhöhte Radioaktivität registriert.
5. Mai 1986 Generalsekretär Michail Gorbatschow äußert sich erstmals im sowjetischen Fernsehen zur Reaktorkatastrophe. In den zehn Tagen seit dem Unfall sind aus einer 30-Kilometer-Zone um den Reaktor 130.000 Menschen evakuiert worden. In dieser Zeit wurde auch die größte Menge an Radioaktivität freigesetzt. Je nach Wind und Regenfällen ist die Kontaminierung regional sehr unterschiedlich verteilt. Eine zweite Wolke radioaktiven Fallouts trifft am 1. Mai auch Süddeutschland.
23. Mai 1986 Die von einer sowjetischen Regierungskommission angeordnete Verteilung von Jodpräparaten ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr medizinisch wirksam: Das nur zehn Tage lang aktive Jod 131 hat sich bereits in den Schilddrüsen der Menschen in den verstrahlten Gebieten angelagert.
15. November 1986 Der Sarkophag aus Beton, der den zerstörten Reaktor ummantelt, ist fertig. Der nicht zerstörte Block I ist nach einer Umrüstung seit dem 29. September 1986 wieder in Betrieb. Sowjetische Wissenschaftler weisen 1988 darauf hin, dass die Sicherheit des Sarkophags nur für 20 bis 30 Jahre berechnet sei. 2004 wird mit dem Bau einer neuen Schutzhülle begonnen.
1989 Rund 100.000 Menschen werden aus ihren Dörfern in den stark verstrahlten Gebieten von Weißrussland, der Ukraine und Russland umgesiedelt. Im Umkreis von 15 km darf niemand ständig leben. Ein Fünftel der Fläche Weißrusslands ist unbewohnbar. Einige, vor allem ältere Menschen kehren in den 90er Jahren dennoch in ihre alten Gebiete zurück.
Die sowjetische Regierung beschließt einen Baustop der Blöcke V und VI des AKW Tschernobyl. Erst am 12. Dezember 2000 wird der Reaktorkomplex endgültig stillgelegt.
1996 Die Zahl der Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern in der Ukraine, Weißrussland und Russland ist um rund 200 Prozent höher als in den 80er Jahren. Der direkte Zusammenhang zwischen dieser Erkrankung bei Kindern und dem Reaktorunfall wird erst 2001 international anerkannt. Bis heute liegen keine gesicherten Opferzahlen vor. Die Schätzungen reichen von ca. 9.000 (IAEA) bis weit über 100.000 (IPPNW) Todesopfern. Die WHO nimmt an, dass in den drei Ländern etwa vier Millionen Menschen von dem Atom-Unfall betroffen waren. Eine Million Menschen sind wegen Folgeschäden in medizinischer Behandlung.
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