Champions (2023)

Mit seinem Bruder Peter verantwortete Filmemacher Bobby Farrelly seit den 90er-Jahren Kult-Komödien wie "Dumm und Dümmer" oder "Verrückt nach Mary", "Champions" ist nun der erste Film, den er ohne seinen Bruder realisierte. Erstmals vermengt er hier seine große Stärke (zotiger Humor und deftiger Slapstick) mit ernsteren Themen und nachdenklichen Tönen. Das Endergebnis ist zwiespältig.

"Champions" überzeugt mit derbem Witz

Seine Stärken spielt der Film zunächst aber tatsächlich klar auf der humorvollen Ebene aus. Und dieses Terrain liegt Farrelly wie nur Wenigen: Er hat ein Gespür für makabren Dialogwitz und derbe, aber zum Schmunzeln animierende Obszönitäten, von denen "Champions" in den Dialogen einige bietet. Dieses Anzügliche könnte manchen Zuschauern allerdings auch etwas zu weit gehen. Besänftigt werden diese andererseits von den harmlosen aber treffsicheren Slapstick-Szenen, in denen Farrelly seinen Figuren – wie gewohnt – vor allem physisch allerhand zumutet (Bälle als Wurfgeschosse, handgreifliche Auseinandersetzungen, gebrochene Finger u.a.).

Mutlose Dramaturgie, erwartbarer Storyverlauf

Und selbst wenn die Darsteller allesamt gekonnt agieren und ihre Figuren mit Überzeugung verkörpern, so bleibt am Ende doch ein fader Beigeschmack. Denn zu bieder und absehbar ist die Story von den Underdog-Sportlern und Außenseitern, die über sich hinauswachsen. Zur Genüge kennt man diese Prämissen aus Filmen wie "Eddie the Eagle - Alles ist möglich" oder "Cool Runnings - Dabei sein ist alles". Hinzu kommen abgedroschene Floskeln und die gewohnt pathetischen, motivierenden Trainer-Ansprachen ("Dies ist eure einmalige Chance, Champions zu werden").

Leider verlässt Farrelly ebenso bei der Entwicklung von Marcus der Mut. Dessen Wandlung vom voreingenommenen, egozentrischen Hitzkopf hin zum seinen bisherigen Lebenswandel und die verkrusteten Einstellungen hinterfragenden Trainer, der sich zur Vaterfigur für seine Schützlinge entwickelt, ist ebenso einfallslos wie die unglaubwürdige Lovestory zwischen ihm und der Schwester eines seiner Spieler.

Fazit: Trotz gut aufgelegter Schauspieler und gelungener, zotiger Gags erweist sich diese Sport-Komödie über eine Gruppe von Underdog-Basketballern als zu durchsichtig und konstruiert.