Who killed Marilyn (2010)
Poupoupidou
Französische Krimi-Komödie: Krimi-Autor Rousseau leidet unter einer Schreibblockade. Da lockt ihn ein Erbe in den Ort Mouthe, den kältesten Ort Frankreichs und berühmt für seinen Käse. Kaum angekommen, weckt der Fund der Leiche der Dorfschönheit Candice Lecour sein Interesse...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der unter einer Schreibblockade leidende Krimi-Autor David Rousseau (Jean-Paul Rouve) fährt in das französische Alpendorf Mouthe, wo er das Erbe seines Onkels antreten soll. Da es sich bei dem Erbe jedoch lediglich um einen ausgestopften Hund handelt, will Rousseau sofort wieder umkehren und das verschneite Dorf – der kälteste Ort im Gebirge – verlassen. Doch dann wird die Leiche der Dorfschönheit Candice Lecoeur (Sophie Quinton) gefunden. Rousseau wittert eine heiße Story und damit den Stoff für einen neuen Roman. Die Zeichen deuten auf Selbstmord hin und das Dorf scheint zutiefst geschockt. Rousseau ist fasziniert und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Fortan sammelt er jegliche Hinweise zum Leben und Sterben der Candice Lecoeur. Im Laufe seiner Ermittlungen stößt der Möchtegern-Detektiv auf einige Parallelen zwischen der Verstorbenen und der Leinwandlegende Marilyn Monroe. Wer war dieses schöne Mädchen, das sich selbst für die Reinkarnation von Marilyn Monroe hielt, wirklich?
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Filmkritik
Der französische Regisseur Gérald Hustache-Mathieu und die Schauspielerin Sophie Quinton sind ein eingespieltes Team. Bereits in den Jahren 2002 und 2003 war die Französin in zwei Kurzfilmen des Regisseurs zu sehen. Nach einer Nominierung für den französischen Filmpreis César übernahm sie 2006 die Hauptrolle in Hustache-Mathieus gefeiertem Langfilmdebüt "Fromme Lüge". Fünf Jahre nach der letzten Zusammenarbeit kamen der Filmemacher und seine Stammschauspielerin erneut zusammen und realisierten im vergangen Jahr die sympathische Kriminal-Komödie "Who killed Marilyn?". Darin geht es um einen Krimi-Autoren mit einer Schreibblockade, der in dem mysteriösen Todesfall in einem verschneiten Alpendorf den Stoff für sein nächstes Buch wittert. Voller Faszination beginnt der Autor auf eigene Faust zu ermitteln und verheddert sich immer mehr in einem Netz aus Lügen, Intrigen und gegenseitigen Verdächtigungen. Regisseur Hustache-Mathieu gelingt dank einer hervorragenden Rollenbesetzung und der atmosphärischen Bilder eine kleine, feine Krimi-Komödie, die darüber hinaus mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors ausgestattet ist.
Inhaltlich erinnert "Who killed in Marilyn?" an David Lynchs legendäre Mystery-Krimiserie "Twin Peaks", in der – ebenso wie hier – die verführerische Schönheit eines kleinen, idyllischen Ortes durch mysteriöse Umstände ums Leben kommt. In beiden Filmen kommen im Zuge der Ermittlungen die Abgründe des idyllisch scheinenden Kleinstadtlebens zum Vorschein. Hinsichtlich seines trockenen Humors und der Ironie nimmt sich der Film aber vielmehr die schwarze Komödie "Fargo" der Coen-Brüder zum Vorbild und bietet dank einer beeindruckenden Winterlandschaft und hübscher Naturaufnahmen ähnlich eindrucksvolle Schauwerte wie der Klassiker aus den 90er-Jahren. Zudem verfügt Regisseur Hustache-Mathieu über zwei herausragende Hauptdarsteller, die seinen Film in schauspielerischer Hinsicht tragen. Jean-Paul Rouve schlüpft in die Rolle des abgehalfterten Schund-Autors Rousseau, der in dem geheimnisvollen Tod der schönen, aus einer Käsewerbung bekannten Candice Lecoeur, einen guten Stoff für sein nächstes Buch zu erkennen glaubt. Rousseau ist ein sonderbarer, verschrobener Zeitgenosse, der sich allmählich derart in den Fall hineinsteigert und verbeißt, dass er in seiner neuen Rolle als Amateur-Detektiv regelrecht aufblüht. Sophie Quinton verzaubert als anmutige, laszive und ein wenig naive Candice Lecoeur, die seit einer Hpynose davon überzeugt war, Marilyn Monroe zu sein.
In Rückblenden zeigt der Film entscheidende Ereignisse und Vorfälle der letzten Wochen vor ihrem Tod puzzleartig auf und macht bald klar, dass hinter dem Ableben des Starlets doch mehr steckt als ein harmloser Unfall. Die ganz große Stärke des Films ist aber sein treffsicherer, präziser schwarzer Humor, der sich nicht hinter dem Witz von "Fargo" verstecken braucht. Vor allem die ironischen, das Geschehen kommentierenden Off-Statements der verstorbenen Candice sind extrem amüsant geraten, etwa dann, wenn sie die Situation, als Rousseau sie im Leichenschauhaus zum ersten mal in Augenschein nimmt, mit dem Satz "Ich musste warten bis ich tot bin, bis sich ein anständiger Kerl für mich interessiert" kommentiert. Auch die Momente, in denen Rousseau mit peinlichem, aber liebenswürdigem Verhalten zum Fremdschämen einlädt, sind heiter und frisch geraten. In einer der besten Szenen des Films stapft er streng horchend und langsam durch den tiefen Schnee um dem örtlichen Polizeibeamten zu demonstrieren, dass die Leiche nachträglich im "Niemandsland" an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz in den Schnee gelegt wurde. Oder wenn Rousseau auf vereister Straße erstmals seit Jahren wieder auf einem Motorroller zu fahren versucht. "Who killed Marilyn?" erfreut mit einer ganzen Reihe solch komischer Szenen. Daneben sorgt die verschneite Winterlandschaft des Ortes für echte optische Schauwerte. In all ihrer Karg- und Schönheit erinnert die Kulisse abermals an den Handlungsort von "Fargo".
Fazit: "Fargo" trifft "Twin Peaks" – "Who killed Marilyn?" ist eine wunderschön bebilderte Krimi-Komödie mit zwei überragenden Hauptdarstellern und dem schwarzen Humor der Coen-Brüder.
Inhaltlich erinnert "Who killed in Marilyn?" an David Lynchs legendäre Mystery-Krimiserie "Twin Peaks", in der – ebenso wie hier – die verführerische Schönheit eines kleinen, idyllischen Ortes durch mysteriöse Umstände ums Leben kommt. In beiden Filmen kommen im Zuge der Ermittlungen die Abgründe des idyllisch scheinenden Kleinstadtlebens zum Vorschein. Hinsichtlich seines trockenen Humors und der Ironie nimmt sich der Film aber vielmehr die schwarze Komödie "Fargo" der Coen-Brüder zum Vorbild und bietet dank einer beeindruckenden Winterlandschaft und hübscher Naturaufnahmen ähnlich eindrucksvolle Schauwerte wie der Klassiker aus den 90er-Jahren. Zudem verfügt Regisseur Hustache-Mathieu über zwei herausragende Hauptdarsteller, die seinen Film in schauspielerischer Hinsicht tragen. Jean-Paul Rouve schlüpft in die Rolle des abgehalfterten Schund-Autors Rousseau, der in dem geheimnisvollen Tod der schönen, aus einer Käsewerbung bekannten Candice Lecoeur, einen guten Stoff für sein nächstes Buch zu erkennen glaubt. Rousseau ist ein sonderbarer, verschrobener Zeitgenosse, der sich allmählich derart in den Fall hineinsteigert und verbeißt, dass er in seiner neuen Rolle als Amateur-Detektiv regelrecht aufblüht. Sophie Quinton verzaubert als anmutige, laszive und ein wenig naive Candice Lecoeur, die seit einer Hpynose davon überzeugt war, Marilyn Monroe zu sein.
In Rückblenden zeigt der Film entscheidende Ereignisse und Vorfälle der letzten Wochen vor ihrem Tod puzzleartig auf und macht bald klar, dass hinter dem Ableben des Starlets doch mehr steckt als ein harmloser Unfall. Die ganz große Stärke des Films ist aber sein treffsicherer, präziser schwarzer Humor, der sich nicht hinter dem Witz von "Fargo" verstecken braucht. Vor allem die ironischen, das Geschehen kommentierenden Off-Statements der verstorbenen Candice sind extrem amüsant geraten, etwa dann, wenn sie die Situation, als Rousseau sie im Leichenschauhaus zum ersten mal in Augenschein nimmt, mit dem Satz "Ich musste warten bis ich tot bin, bis sich ein anständiger Kerl für mich interessiert" kommentiert. Auch die Momente, in denen Rousseau mit peinlichem, aber liebenswürdigem Verhalten zum Fremdschämen einlädt, sind heiter und frisch geraten. In einer der besten Szenen des Films stapft er streng horchend und langsam durch den tiefen Schnee um dem örtlichen Polizeibeamten zu demonstrieren, dass die Leiche nachträglich im "Niemandsland" an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz in den Schnee gelegt wurde. Oder wenn Rousseau auf vereister Straße erstmals seit Jahren wieder auf einem Motorroller zu fahren versucht. "Who killed Marilyn?" erfreut mit einer ganzen Reihe solch komischer Szenen. Daneben sorgt die verschneite Winterlandschaft des Ortes für echte optische Schauwerte. In all ihrer Karg- und Schönheit erinnert die Kulisse abermals an den Handlungsort von "Fargo".
Fazit: "Fargo" trifft "Twin Peaks" – "Who killed Marilyn?" ist eine wunderschön bebilderte Krimi-Komödie mit zwei überragenden Hauptdarstellern und dem schwarzen Humor der Coen-Brüder.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Who killed Marilyn"
Land: FrankreichWeitere Titel: Nobody Else But You
Jahr: 2010
Genre: Komödie, Krimi
Originaltitel: Poupoupidou
Länge: 102 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.08.2012
Regie: Gérald Hustache-Mathieu
Darsteller: Arsinée Khanjian, Jean-Paul Rouve, Olivier Rabourdin, Nicolas Duvauchelle, Joséphine de Meaux
Kamera: Pierre Cottereau
Verleih: Neue Visionen, Koch Media
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