Moonrise Kingdom (2012)
Romantische Drama-Komödie von Wes Anderson - Eröffnungsfilm des Filmfestivals Cannes 2012: Eine Kleinstadt im New England der 1960er. Teenager Suzy und ihr heimlicher Freund Sam setzen sich gemeinsam in die Wildnis ab. Zwar starten Suzys Eltern eine Suchaktion - die gestaltet sich allerdings recht chaotisch. Und das nicht zuletzt deswegen, weil Suzys Mutter ein Verhältnis mit dem komplett überforderten Sherrif unterhält.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Eine kleine Insel, irgendwo vor der Küste Neuenglands im Sommer 1965. Wie jeden Morgen kontrolliert Oberpfadfinder Ward (Edward Norton) die Aktivitäten seiner Schützlinge im Sommercamp, während auf der anderen Seite der beschaulichen Insel das neurotische Ehepaar Bishop (Frances McDormand und Bill Murray) mal wieder mehr mit sich selbst beschäftigt ist, als mit ihren drei Söhnen und der einzigen und eigenwilligen Tochter Suzy (Kara Hayward).
Was noch niemand ahnt: Suzy ist just in diesem Moment dabei, zusammen mit ihrem heimlichen Freund, dem jungen Pfadfinder Sam (Jared Gilman), in die Wildnis durchzubrennen. Als das Verschwinden der beiden schließlich entdeckt wird, stolpern die aufgeschreckten Erziehungsberechtigten bei ihrer mehr als chaotischen Suchaktion vor allem über ihre eigenen Fallstricke. Denn der völlig überforderte Sheriff (Bruce Willis) unterhält ausgerechnet mit Mrs. Bishop, der Mutter des verschwundenen Mädchens, ein Verhältnis, und für den jungen Ausreißer Sam scheint sich außer dem alarmierten Jugendamt (Tilda Swinton) niemand zuständig zu fühlen. Aber wer suchet, der findet auch – nicht zuletzt die eigene Beschränktheit und verlorene Träume!
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Filmkritik
Andersonesque-ness vom Feinsten... Wer mit Filmen wie "Die Tiefseetaucher" oder "The Royal Tenenbaums" also nichts anfangen kann - wegbleiben. Denn sein Jüngster fühlt sich an wie ein Best Of. Alle üblichen Zutaten sind dabei: Die dysfunktionale reiche Familie, Bill Murray & Jason Schwartzman, der niedlich-manirierte Stil, Puppenhaus-Shots, lakonisch unterkühlte Sprache, kontrapunktiert mit emotional prägnanter Musik (Alex Desplat); und wie bereits in "Rushmore" erscheinen die Kinder erwachsener als die Erwachsenen.
Die Story ist allerdings weitaus straighter als in den Vorgängern: Zwei zwölfjährige Außenseiter erleben die erste Liebe. Obwohl Anderson den Newcomern Jared Gillman und Kara Hayward die gleiche emotional sparsame Darstellungsweise entlockt, wie allen professionellen Schauspielern, die er einsetzt, bringen sie eine tief rührende Mischung aus Altklugheit, Unschuld und Ernsthaftigkeit zustande. Bruce Willis überrascht mit der zurückhaltenden Darstellung des einzigen Polizisten der winzigen Insel - quasi der Anti-MacClaine - und nach Edward Norton als engagierter, wenn auch leicht unbeholfener Pfadfinderführer fragt man sich, warum er nicht ständig in Komödien auftritt.
Neben all den Drolligkeiten schlägt Anderson diesmal auch einige tiefergehende Töne an - die beiläufige Willkürlichkeit, mit der Kinder andere Kinder ausschließen, die leichte Befangenheit oder auch Tollpatschigkeit, welche mit der ersten Liebe einhergeht, sowie die Unfähigkeit einiger Erwachsener, dem mit Verständnis zu begegnen. Dies mag daran liegen, dass Anderson, wie er jüngst in einem Interview verriet, einiges an autobiographischem Material mit einbrachte. Dem ist sicherlich auch der nostalgische Unterton mit Reminiszenzen an Kinder(anti-)helden wie denen aus "Der Herr der Fliegen", sowie Tom Sawyer und Huckleberry Finn geschuldet. Wenn andere Regisseure diesen Weg einschlagen heißt das meist Sepia. Bei Anderson gelb: Der neuenglische Spätsommer strahlt, die 60er-Requisiten leuchten. So kann man Melancholie genießen...
Alles in allem ist "Moonrise Kingdom" die Perfektion der Anderson-typischen Komödie mit melancholischem Unterton (Melanchomödie?) - wer dies zu schätzen weiß: Unbedingt ansehen!
Die Story ist allerdings weitaus straighter als in den Vorgängern: Zwei zwölfjährige Außenseiter erleben die erste Liebe. Obwohl Anderson den Newcomern Jared Gillman und Kara Hayward die gleiche emotional sparsame Darstellungsweise entlockt, wie allen professionellen Schauspielern, die er einsetzt, bringen sie eine tief rührende Mischung aus Altklugheit, Unschuld und Ernsthaftigkeit zustande. Bruce Willis überrascht mit der zurückhaltenden Darstellung des einzigen Polizisten der winzigen Insel - quasi der Anti-MacClaine - und nach Edward Norton als engagierter, wenn auch leicht unbeholfener Pfadfinderführer fragt man sich, warum er nicht ständig in Komödien auftritt.
Neben all den Drolligkeiten schlägt Anderson diesmal auch einige tiefergehende Töne an - die beiläufige Willkürlichkeit, mit der Kinder andere Kinder ausschließen, die leichte Befangenheit oder auch Tollpatschigkeit, welche mit der ersten Liebe einhergeht, sowie die Unfähigkeit einiger Erwachsener, dem mit Verständnis zu begegnen. Dies mag daran liegen, dass Anderson, wie er jüngst in einem Interview verriet, einiges an autobiographischem Material mit einbrachte. Dem ist sicherlich auch der nostalgische Unterton mit Reminiszenzen an Kinder(anti-)helden wie denen aus "Der Herr der Fliegen", sowie Tom Sawyer und Huckleberry Finn geschuldet. Wenn andere Regisseure diesen Weg einschlagen heißt das meist Sepia. Bei Anderson gelb: Der neuenglische Spätsommer strahlt, die 60er-Requisiten leuchten. So kann man Melancholie genießen...
Alles in allem ist "Moonrise Kingdom" die Perfektion der Anderson-typischen Komödie mit melancholischem Unterton (Melanchomödie?) - wer dies zu schätzen weiß: Unbedingt ansehen!
Sira Brand
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Besetzung & Crew von "Moonrise Kingdom"
Land: USAWeitere Titel: Moon Rise Kingdom
Jahr: 2012
Genre: Drama, Komödie, Romantik
Länge: 95 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 24.05.2012
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Bob Balaban, Harvey Keitel, George J. Vezina, Frances McDormand, Bill Murray
Kamera: Robert D. Yeoman, Robert Yeoman
Verleih: Tobis Film
Awards - Oscar 2013Weitere Infos
- Bestes Originaldrehbuch
Wes Anderson, Roman Coppola
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Arte zeigt "Moonrise Kingdom"
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