Das wundersame Leben von Timothy Green (2011)
The Odd Life of Timothy Green
US-Fantasydrama: Cindy und Jim wünschen sich schon lange ein Kind und sind umso überraschter, als der kleine Timothy plötzlich in ihrem Haus auftaucht und die beiden wie selbstverständlich für seine Eltern hält. Überrumpelt, aber glücklich beschließt das Paar, den zehnjährigen Jungen großzuziehen..Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Cindy (Jennifer Garner) und Jim Green (Joel Edgerton) leben in einer idyllischen Gemeinde auf dem Land. Sie arbeitet im hiesigen Museum und er in der altehrwürdigen Bleistiftfabrik. Die beiden sind glücklich. Und doch fehlt ihnen etwas, das ihr Leben perfekt machen würde: ein Kind. Nachdem Cindy und Jim erfahren haben, dass sie kein Baby bekommen können, notieren sie in ihrer Verzweiflung all die Eigenschaften, die ihr Wunschkind haben sollte, auf Zettel und legen diese in eine Holzschatulle. Anschließend vergräbt das Paar die Kiste im Garten. Während eines Gewitters in derselben Nacht taucht plötzlich der völlig verdreckte Timothy (CJ Adams) im Haus der Greens auf und stellt ihre Welt im Handumdrehen auf den Kopf. Der zehnjährige Junge hält sie nicht nur für seine Eltern, sondern ist auch noch ein wirklich außergewöhnliches Kind. Denn an seinen Beinen wachsen kleine Blätter. Auch wenn Timothy anders ist, sind Cindy und Jim bereit, ihre unverhoffte Elternrolle anzunehmen. Noch ahnen sie allerdings nicht, welche Herausforderungen damit auf sie warten.
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Filmkritik
Schon der Titel dieses Disney-Films lässt keinen Zweifel daran, dass der Geschichte etwas Zauberhaftes innewohnt. Timothy steigt buchstäblich aus der Erde auf, um das Leben seiner neuen Eltern durcheinander zu wirbeln. Eine Erklärung, woher dieser niedliche Junge kommt, liefert das Drehbuch nicht. Was wenig verwundert, da der Film in erster Linie vermitteln will, dass sich jeder Wunsch erfüllen kann, wenn man nur fest daran glaubt, und Andersartigkeit nie versteckt werden sollte. Sorgfältig bedacht werden die magischen Elemente mit einer handfesten, für jeden Zuschauer nachvollziehbaren Sehnsucht, dem Wunsch nach einem eigenen Kind, verbunden.
Im emotional entsprechend aufgeladenen Einstieg bedient sich Regisseur und Drehbuchautor Peter Hedges einer manchmal arg plakativen Darstellungsweise. So treffen Cindy und Jim direkt im Anschluss an ihr niederschmetterndes Gespräch mit dem Frauenarzt im Aufzug auf eine Mutter, die ihr Kind liebevoll an sich drückt. Deutlich stärker nimmt sich da schon die Sequenz heraus, in der das enttäuschte Ehepaar fast trotzig beginnt, über sein Traumkind zu sinnieren und die Wünsche auf kleinen Zetteln festzuhalten. Eine erfrischend andere Form der Trauerbewältigung.
Mit dem unerwarteten Erscheinen des kleinen Timothy zieht der Film dann seine eigentliche Trumpfkarte. Die Unschuldsmiene des Jungen ist nicht nur einnehmend, sein Darsteller CJ Adams verfügt auch noch über ein ausgeprägtes Schauspieltalent und drückt der Geschichte mit seiner unbefangenen Art den Stempel auf. Angesichts des plötzlichen Familienzuwachses finden sich Cindy und Jim schneller in der Elternrolle wieder, als ihnen lieb ist, und haben eine Zeitlang sichtlich zu kämpfen. Sie müssen lernen, dass Kinder Freiräume brauchen, und ihrem Umfeld erklären, warum sie plötzlich einen Sohn haben. Das Drehbuch entwirft eine Reihe kleiner, harmloser Konflikte, die einen gewissen Unterhaltungswert aufweisen, das junge Publikum freilich nie zu überfordern drohen.
Neben Timothys wundersamer Erscheinung sorgen die ausdrucksstarken Landschaftsaufnahmen für eine zusätzliche magische Aura. Der Indian Summer in den Wäldern rund um die Kleinstadt, in der die Greens leben, ist förmlich mit Händen zu greifen. Immer wieder gibt es Szenen, die Timothy inmitten dieses prächtigen Farbenspiels zeigen, was nur logisch erscheint, hat der Junge durch die Blätter an seinen Beinen doch eine ausgeprägte Verbindung zur Natur.
Auf der Handlungsebene schafft es Peter Hegdes insgesamt nicht, für Überraschungen zu sorgen. Den Ausgang des Films nimmt er schon früh vorweg, da die Kerngeschichte – Timothys Leben bei den Greens – immer wieder durch eine leicht zu durchschauende Rahmenhandlung unterbrochen wird. An manchen Stellen erscheint das Drehbuch außerdem seltsam überfrachtet. So ist der stereotype Konflikt zwischen Jim und seinem starrköpfigen Vater, der ihn als Kind nie unterstützt hat, reichlich überflüssig. In seiner Oberflächlichkeit kann er der Geschichte zumindest keine spannende Facette hinzufügen.
Fazit: Magisch aufgeladener Familienfilm mit beeindruckenden Naturaufnahmen, der von einem großartigen Jungdarsteller getragen wird, sich in erzählerischer Hinsicht aber zu vorhersehbar entfaltet.
Im emotional entsprechend aufgeladenen Einstieg bedient sich Regisseur und Drehbuchautor Peter Hedges einer manchmal arg plakativen Darstellungsweise. So treffen Cindy und Jim direkt im Anschluss an ihr niederschmetterndes Gespräch mit dem Frauenarzt im Aufzug auf eine Mutter, die ihr Kind liebevoll an sich drückt. Deutlich stärker nimmt sich da schon die Sequenz heraus, in der das enttäuschte Ehepaar fast trotzig beginnt, über sein Traumkind zu sinnieren und die Wünsche auf kleinen Zetteln festzuhalten. Eine erfrischend andere Form der Trauerbewältigung.
Mit dem unerwarteten Erscheinen des kleinen Timothy zieht der Film dann seine eigentliche Trumpfkarte. Die Unschuldsmiene des Jungen ist nicht nur einnehmend, sein Darsteller CJ Adams verfügt auch noch über ein ausgeprägtes Schauspieltalent und drückt der Geschichte mit seiner unbefangenen Art den Stempel auf. Angesichts des plötzlichen Familienzuwachses finden sich Cindy und Jim schneller in der Elternrolle wieder, als ihnen lieb ist, und haben eine Zeitlang sichtlich zu kämpfen. Sie müssen lernen, dass Kinder Freiräume brauchen, und ihrem Umfeld erklären, warum sie plötzlich einen Sohn haben. Das Drehbuch entwirft eine Reihe kleiner, harmloser Konflikte, die einen gewissen Unterhaltungswert aufweisen, das junge Publikum freilich nie zu überfordern drohen.
Neben Timothys wundersamer Erscheinung sorgen die ausdrucksstarken Landschaftsaufnahmen für eine zusätzliche magische Aura. Der Indian Summer in den Wäldern rund um die Kleinstadt, in der die Greens leben, ist förmlich mit Händen zu greifen. Immer wieder gibt es Szenen, die Timothy inmitten dieses prächtigen Farbenspiels zeigen, was nur logisch erscheint, hat der Junge durch die Blätter an seinen Beinen doch eine ausgeprägte Verbindung zur Natur.
Auf der Handlungsebene schafft es Peter Hegdes insgesamt nicht, für Überraschungen zu sorgen. Den Ausgang des Films nimmt er schon früh vorweg, da die Kerngeschichte – Timothys Leben bei den Greens – immer wieder durch eine leicht zu durchschauende Rahmenhandlung unterbrochen wird. An manchen Stellen erscheint das Drehbuch außerdem seltsam überfrachtet. So ist der stereotype Konflikt zwischen Jim und seinem starrköpfigen Vater, der ihn als Kind nie unterstützt hat, reichlich überflüssig. In seiner Oberflächlichkeit kann er der Geschichte zumindest keine spannende Facette hinzufügen.
Fazit: Magisch aufgeladener Familienfilm mit beeindruckenden Naturaufnahmen, der von einem großartigen Jungdarsteller getragen wird, sich in erzählerischer Hinsicht aber zu vorhersehbar entfaltet.
Christopher Diekhaus
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Besetzung & Crew von "Das wundersame Leben von Timothy Green"
Land: USAWeitere Titel: Das Wundersame Leben des Timothy Green
Jahr: 2011
Genre: Drama, Fantasy
Originaltitel: The Odd Life of Timothy Green
Länge: 100 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 06.06.2013
Regie: Peter Hedges
Darsteller: Judy Langford, Dianne Wiest, Ron Livingston, M. Emmet Walsh, David Morse
Kamera: John Toll
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany