The Ides Of March - Tage des Verrats (2011)
The Ides Of March
Politthriller/-drama basierend auf Beau Willimons Theaterstück "Farragut North", in dem dieser seine Erfahrungen als Mitarbeiter des Kampagnenteams von Präsidentschaftskanditat Howard Dean verarbeitete: Stephen Meyers, so ehrgeiziger wie idealistischer junger Polit-Berater, will Gouverneur Mike Morris zum Sieg in den Vorwahlen zur US-Präsidentschaft verhelfen. Bald aber muss er feststellen, dass der Polit-Betrieb ein Haifischbecken ist, in dem nur der siegen kann, der über Leichen geht...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 30-jährige Polit-Berater Stephen Meyers (Ryan Gosling) ist ein Shooting Star seiner Branche und kämpft voller Überzeugung für den charismatischen Gouverneur Mike Morris (George Clooney), dem gute Chancen auf die nächste US-Präsidentschaft eingeräumt werden - sofern er es durch das Minenfeld der Vorwahlen in Ohio schafft.
Mal ist Stephen dafür zuständig, eine New York Times-Reporterin (Marisa Tomei) mit Insider-Infos zu versorgen, dann muss er die gegnerischen Attacken Paul Duffys (Paul Giamatti) abwehren. Doch während Stephen mit Kampagnenleiter Paul Zara (Philip Seymour Hoffman) gerade dabei ist, Gouverneur Morris einen wichtigen Vorsprung in den Umfragen zu verschaffen, kommt der ehrgeizige Idealist von der gewohnten Erfolgsspur ab und gerät ins Trudeln.
Plötzlich treiben ihn Fehler in die Defensive, die Praktikantin (Evan Rachel Wood) gerät in die Schusslinie und Stephen muss feststellen, dass ihn ein einziger winziger Fehler sein Ticket nach Washington kosten kann. Und nicht nur das: Bald steht auch das politische Überleben seines Kandidaten auf dem Spiel. Stephen muss sich entscheiden - und ganz gleich, welche Wahl er trifft, er wird über Leichen gehen müssen.
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Filmkritik
Der Polit-Berater Stephen Meyers (Ryan Gosling) ist Anfang 30, sieht gut aus und arbeitet im Wahlkampfteam des demokratischen Gouverneurs Mike Morris (George Clooney). Mit dem Kampagnenleiter Paul Zara (Philipp Seymour Hoffman) will er Morris ins Weiße Haus bringen – aus Überzeugung und für seine eigene Karriere. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie die wichtige Vorwahl in Ohio gewinnen. Doch inmitten dieses Kampfes macht der ausgefuchste gegnerische Kampagnenleiter (Paul Giamatti) Stephen ein unmoralisches Angebot.
In seiner vierten Regie-Arbeit "The Ides of March – Tage des Verrats" hat George Clooney mit Grant Heslov ("Männer die auf Ziegen starren", "Good Night and Good Luck") das Theaterstück "Farragut North" von Beau Williamson für die Leinwand adaptiert. Dabei deutet schon der Titel mit dem Hinweis auf die Prophezeiung "Hüte dich vor den Iden des März" den Kern der Geschichte an: Es geht um Verrat, Loyalität und Hybris. Der Zuschauer, der keine neuen Erkenntnisse über die amerikanische Politik erwartet, kann also einen Film genießen, der seine Theaterherkunft kaum verleugnet. Die Handlung findet überwiegend in geschlossenen Räumen statt und vollzieht sich über Dialoge. Dabei kann durch diese Inszenierung viel Intensität entstehen. Gleich zu Beginn des Films gibt es eine Sequenz, in der Stephen mit Paul und der Times-Journalistin Ida Horowicz (Marisa Tomei) bei einem Drink zusammensitzt. Sie unterhalten sich, versuchen einander auszuhorchen. Als Paul kurz auf die Toilette muss, sind Ida und Stephen alleine – und die gewiefte Journalistin erkennt, dass Stephen tatsächlich an seinen Kandidaten glaubt. Sie warnt ihn, dass er enttäuscht werden wird, denn sie kennt das schmutzige Geschäft mit der Politik. Und mit einem kurzen Blick lässt Ryan Gosling erkennen, dass Stephen seinen Schwachpunkt erahnt. In dieser Sequenz stimmt alles: der Dialog baut Spannung auf, die Einstellung und das Set Design sind atmosphärisch dicht. Aber leider löst der Film in der zweiten Hälfte die Versprechen des ersten Teils nicht ein, sondern lässt die Schwächen der Dialoglast erkennen. Es wird einfach zu viel gesagt, erklärt und interpretiert. Hier hätte George Clooney stärker auf die Bilder seines eleganten Films vertrauen sollen.
Zumal "The Ides of March" in den leisen Szenen überzeugt, in denen man einfach den Schauspielern zusehen kann. Clooney hat seiner hervorragenden Besetzung viel Raum gegeben, den insbesondere erfahrene Darsteller wie Marisa Tomei, Paul Giamatti und Philipp Seymour Hoffman zu nutzen wissen. Auch Ryan Gosling ist für die Hauptrolle eine gute Besetzung, wenngleich er sein Potential nicht voll ausschöpft. Aber von Anfang an lässt er die Ambivalenz seines Charakter – einerseits Idealismus, andererseits Ehrgeiz und Eitelkeit – erkennen. Und er sieht gut genug aus, um sympathisch zu sein; aber nicht zu gut, um Misstrauen zu erregen.
Alles in allem erinnert "The Ides of March" an die Politthriller eines Sydney Pollacks, obwohl den Bildern und auch der Geschichte deren kühle Raffinesse fehlen. Darüber hinaus kann der Regisseur George Clooney die Schwächen seines Drehbuchs nicht durch seine Inszenierung ausgleichen. Aber für einen aufmerksamen Zuschauer, der manche Blindstellen des Films schließen kann, ist "The Ides of March" ein sehenswerter Film, der zwar keine bahnbrechenden Erkenntnisse über die Politik beinhaltet, aber eine allgemeingültige Parabel über Loyalität, Verrat und Erfolg erzählt.
Fazit: In dem sehenswerten "The Ides of March" erzählt George Clooney dem aufmerksamen Zuschauer eine universelle Geschichte über das Spielt mit der Macht. Dabei überzeugt der Film vor allem mit seinen großartigen Schauspielern.
In seiner vierten Regie-Arbeit "The Ides of March – Tage des Verrats" hat George Clooney mit Grant Heslov ("Männer die auf Ziegen starren", "Good Night and Good Luck") das Theaterstück "Farragut North" von Beau Williamson für die Leinwand adaptiert. Dabei deutet schon der Titel mit dem Hinweis auf die Prophezeiung "Hüte dich vor den Iden des März" den Kern der Geschichte an: Es geht um Verrat, Loyalität und Hybris. Der Zuschauer, der keine neuen Erkenntnisse über die amerikanische Politik erwartet, kann also einen Film genießen, der seine Theaterherkunft kaum verleugnet. Die Handlung findet überwiegend in geschlossenen Räumen statt und vollzieht sich über Dialoge. Dabei kann durch diese Inszenierung viel Intensität entstehen. Gleich zu Beginn des Films gibt es eine Sequenz, in der Stephen mit Paul und der Times-Journalistin Ida Horowicz (Marisa Tomei) bei einem Drink zusammensitzt. Sie unterhalten sich, versuchen einander auszuhorchen. Als Paul kurz auf die Toilette muss, sind Ida und Stephen alleine – und die gewiefte Journalistin erkennt, dass Stephen tatsächlich an seinen Kandidaten glaubt. Sie warnt ihn, dass er enttäuscht werden wird, denn sie kennt das schmutzige Geschäft mit der Politik. Und mit einem kurzen Blick lässt Ryan Gosling erkennen, dass Stephen seinen Schwachpunkt erahnt. In dieser Sequenz stimmt alles: der Dialog baut Spannung auf, die Einstellung und das Set Design sind atmosphärisch dicht. Aber leider löst der Film in der zweiten Hälfte die Versprechen des ersten Teils nicht ein, sondern lässt die Schwächen der Dialoglast erkennen. Es wird einfach zu viel gesagt, erklärt und interpretiert. Hier hätte George Clooney stärker auf die Bilder seines eleganten Films vertrauen sollen.
Zumal "The Ides of March" in den leisen Szenen überzeugt, in denen man einfach den Schauspielern zusehen kann. Clooney hat seiner hervorragenden Besetzung viel Raum gegeben, den insbesondere erfahrene Darsteller wie Marisa Tomei, Paul Giamatti und Philipp Seymour Hoffman zu nutzen wissen. Auch Ryan Gosling ist für die Hauptrolle eine gute Besetzung, wenngleich er sein Potential nicht voll ausschöpft. Aber von Anfang an lässt er die Ambivalenz seines Charakter – einerseits Idealismus, andererseits Ehrgeiz und Eitelkeit – erkennen. Und er sieht gut genug aus, um sympathisch zu sein; aber nicht zu gut, um Misstrauen zu erregen.
Alles in allem erinnert "The Ides of March" an die Politthriller eines Sydney Pollacks, obwohl den Bildern und auch der Geschichte deren kühle Raffinesse fehlen. Darüber hinaus kann der Regisseur George Clooney die Schwächen seines Drehbuchs nicht durch seine Inszenierung ausgleichen. Aber für einen aufmerksamen Zuschauer, der manche Blindstellen des Films schließen kann, ist "The Ides of March" ein sehenswerter Film, der zwar keine bahnbrechenden Erkenntnisse über die Politik beinhaltet, aber eine allgemeingültige Parabel über Loyalität, Verrat und Erfolg erzählt.
Fazit: In dem sehenswerten "The Ides of March" erzählt George Clooney dem aufmerksamen Zuschauer eine universelle Geschichte über das Spielt mit der Macht. Dabei überzeugt der Film vor allem mit seinen großartigen Schauspielern.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "The Ides Of March - Tage des Verrats"
Land: USAWeitere Titel: Farragut North
Jahr: 2011
Genre: Thriller, Drama
Originaltitel: The Ides Of March
Länge: 97 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 22.12.2011
Regie: George Clooney
Darsteller: Ryan Gosling, Jeffrey Wright, Evan Rachel Wood, Marisa Tomei, Hayley Madison
Kamera: Phedon Papamichael
Verleih: Tobis Film
Awards - Oscar 2012Weitere Infos
- Bestes adaptiertes Drehbuch - George Clooney
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Beau Willimon
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Grant Heslov
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