Kaiserschmarrn (2012)
Deutsche Komödie: Pornodarsteller Alexander Gaul träumt von einer "seriösen" TV-Rolle. Da trifft es sich gut, dass er dem dem Heimatfilm-Star und Lieblingsschaupieler seiner Oma, Zacharias Zucker, zum Verwechseln ähnlich sieht und beide ihre nächsten Filmprojekte am Wörthersee drehen. Kurzentschlossen schlägt Gaul Zucker nieder und pendelt fortan zwischen Heimatfilm- und Pornoset...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Alex Gaul ist ein talentierter Schauspieler, dessen große Chance bald kommen wird. Auf jeden Fall glaubt er das. Solange verdingt er sich als Pornodarsteller in den absurdesten Rollen und geht seinen Kollegen mit seinen naiven Träumereien auf die Nerven. Der liebe Kerl bemüht sich redlich endlich entdeckt zu werden, aber keiner nimmt von ihm Notiz. Der letzte Wunsch seiner schwerkranken Großmutter, ihn einmal im Fernsehen zu sehen, zwingt Alex zum entscheidenden Handeln. In der Ähnlichkeit zu Zacharias Zucker, dem berühmten Heimatfilmstar, den auch seine Großmutter verehrt, sieht Alex seine Chance. Am Wörthersee schließlich, wo er in Deutschlands erstem 3D-Porno mitspielen soll, trifft Alex auf besagten Zucker und sein Heimat-Film-Team. Als der divenhafte Zucker nicht auf seine friedliche Bitte eingeht und ausfällig wird, schlägt Alex ihn in seiner Verzweiflung kurzerhand K.O. und schlüpft - mithilfe eines falschen Schnurrbarts - in Zuckers Rolle . Dabei muss er immer absurdere und waghalsigere Aktionen unternehmen, um seine Tarnung am echten Filmset nicht auffliegen zu lassen. Mehr und mehr wird er zwischen den Rotlicht und Blitzlicht-Fronten aufgerieben und dadurch dem echten widerlichen Fernsehstar immer ähnlicher. Und so steht plötzlich die aufkeimende Liebe zu der bezaubernden Hotelangestellten Yve auf dem Spiel.
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Filmkritik
Zwischen Sein und Schein herrscht bekanntlich oft ein großer Unterschied. Den netten Heimatfilm-Darsteller Zacharias Zucker, den Oma Heidrun im Fernsehen bewundert, gibt es in Wirklichkeit nicht. Denn sobald die Kameras nicht mehr auf ihn gerichtet sind, legt der Dicke im Trachtenlook keinen Wert mehr auf gutes Benehmen. Am Filmset wird dem miesen Choleriker jeder Wunsch erfüllt, denn er ist als Star die Nummer 1 in der Hackordnung. Die Trash-Komödie von Regisseur Daniel Krauss nimmt die Filmbranche satirisch kräftig auf die Schippe und führt sie als Haufen eingebildeter Opportunisten vor.
Am Set des Heimatfilms gehört es, wie Alexander schnell lernt, zum guten Ton, sich schlecht zu benehmen. Wer etwas auf sich hält, muss die anderen herunterputzen, schon um den eigenen Rang zu demonstrieren. Weil ihr Sender als Geldgeber fungiert, spielt sich die TV-Redakteurin (Gerit Kling) mächtig auf. Die Komödie entwickelt sichtlich Spaß daran, das Verhalten der meisten in dieser Hierarchie Gefangenen als rücksichtslos und berechnend zu karikieren. Grelle Übertreibungen werden nicht gescheut, was stilistisch wiederum ganz gut zu dem parallelen Pornodreh mit seiner thematischen Triebhaftigkeit passt. Beim Heimatfilm aber sind die Leute verkommener – das ist die provokante Kernaussage dieser Film-im-Film-Konstruktion.
Mit rotstichigen, übersättigten Farben wird der in unzähligen alten Heimatschinken verbreitete Kitsch bespöttelt. Optisch wie inhaltlich bleiben Schrägheit und Trash eng verbunden. Grober Fäkalhumor, tölpelhafte Charaktere und unwahrscheinlichere Fügungen als im Bauerntheater gehören dazu und halten das allgemeine Niveau recht flach. Das schmälert den Genuss der gelungeneren satirischen Ideen und lässt den Eindruck entstehen, dass die Komödie ihr Thema unter Wert verkauft und irgendwie auf halber Strecke stecken bleibt.
Fazit: Die deftig-derbe Satire auf die Filmbranche spult ihren Trash-Humor vor der idyllischen Kulisse des Wörthersees ab und spielt dabei mit provokanten Gegensätzen. Die guten Ideen können sich aber wegen plumper Fügungen und minderbemittelter Figuren nicht richtig entfalten.
Am Set des Heimatfilms gehört es, wie Alexander schnell lernt, zum guten Ton, sich schlecht zu benehmen. Wer etwas auf sich hält, muss die anderen herunterputzen, schon um den eigenen Rang zu demonstrieren. Weil ihr Sender als Geldgeber fungiert, spielt sich die TV-Redakteurin (Gerit Kling) mächtig auf. Die Komödie entwickelt sichtlich Spaß daran, das Verhalten der meisten in dieser Hierarchie Gefangenen als rücksichtslos und berechnend zu karikieren. Grelle Übertreibungen werden nicht gescheut, was stilistisch wiederum ganz gut zu dem parallelen Pornodreh mit seiner thematischen Triebhaftigkeit passt. Beim Heimatfilm aber sind die Leute verkommener – das ist die provokante Kernaussage dieser Film-im-Film-Konstruktion.
Mit rotstichigen, übersättigten Farben wird der in unzähligen alten Heimatschinken verbreitete Kitsch bespöttelt. Optisch wie inhaltlich bleiben Schrägheit und Trash eng verbunden. Grober Fäkalhumor, tölpelhafte Charaktere und unwahrscheinlichere Fügungen als im Bauerntheater gehören dazu und halten das allgemeine Niveau recht flach. Das schmälert den Genuss der gelungeneren satirischen Ideen und lässt den Eindruck entstehen, dass die Komödie ihr Thema unter Wert verkauft und irgendwie auf halber Strecke stecken bleibt.
Fazit: Die deftig-derbe Satire auf die Filmbranche spult ihren Trash-Humor vor der idyllischen Kulisse des Wörthersees ab und spielt dabei mit provokanten Gegensätzen. Die guten Ideen können sich aber wegen plumper Fügungen und minderbemittelter Figuren nicht richtig entfalten.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Kaiserschmarrn"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Am Wörthersee
Jahr: 2012
Genre: Komödie
Länge: 88 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 31.10.2013
Regie: Daniel Krauss
Darsteller: Heinrich Schafmeister, Antoine Monot Jr., Hannes Jaenicke, Carlo Knauss, Ilja Richter
Kamera: Nicu Mihailescu
Verleih: Kinostar
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