Leg ihn um - Ein Familienfest (2010)
Leg ihn um!
Deutsche Komödie: Unerwartet wird dem Familienpatriarchen und Zyniker August Manzl eröffnet, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat. Also ruft er seine - wie er glaubt nichtsnutzigen - Kinder zusammen und erklärt ihnen, dass derjenige unter ihnen als Alleinerbe eingesetzt wird, der es innerhalb einer Woche schafft, ihn um die Ecke zu bringen...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
August Manzl (Hans-Michael Rehberg) ist ein Geschäftsmann und Patriarch der alten Schule. Der Unternehmer ist sehr alt und krank und muss daher langsam darüber nachdenken, wer sein Erbe antreten soll. Keines seiner erwachsenen Kinder scheint ihm gut genug und dafür geeignet zu sein. Stattdessen beschimpft er sie als Versager, verdeutlich ihnen, was er von ihrem Leben hält und ekelt sie aus dem Haus. Seine Einstellung zum Leben ändert sich auch dann nicht, als er von seinem Arzt mitgeteilt bekommt, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hat. Stattdessen lässt er seine Kinder zu einem Treffen in die noble Villa zusammenkommen um Ihnen seinen perfiden letzten Wunsch näher zu bringen: Derjenige, der es schafft, ihn innerhalb einer Woche umzubringen, erhält das komplette Erbe – einschließlich des Firmen-Imperiums. Sollte keiner von ihnen es schaffen, ist das Erbe futsch. Anders als der Alte es erwartet hat, fängt der Nachwuchs schon bald darauf an, sich ausgeklügelte Mordpläne auszudenken. Da bekommt Manzl kalte Füße und lässt seine Lieblingstochter zu sich bestellen. Diese weiß noch nichts von den sehr speziellen Plänen des alten Herrn.
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Filmkritik
"Leg ihn um" ist – nach "Swinger Club" (2006) und "Die Glücklichen" (2007) - der dritte Spielfilm des Filmemachers Jan Georg Schütte, dem hier eine solide, gut unterhaltende und bitterböse Farce über den letzen (äußerst infamen) Willen eines alten Patriarchen gelungen ist. "Leg ihn um" war nach nur einer Woche Drehzeit im Kasten und am Ende kamen fast 90 Stunden an Filmmaterial zusammen. Das allermeiste fiel freilich der Schere zum Opfer, eine hohe Anzahl an gelungenen und durchaus komischen Momenten und Szenen versammeln sich am Ende dennoch in den 100 Minuten Laufzeit. Auch wenn der Film nicht gänzlich ohne Story-Schwächen und die ein oder andere Vorhersehbarkeit auskommt.
Die Prämisse des Films – ein verbitterter, schwerkranker Geschäftsmann lässt seinen Nachwuchs durch den Mord an ihm um das Familien-Erbe kämpfen – ist eine ebenso spannende wie abgedrehte Idee und bietet allerlei filmisches Potential und Möglichkeiten. Diese nutzt Regisseur Schütte auch zu weiten Teilen aus: Bereits kurz nachdem bekannt wurde, was sich der alte Mann ausgedacht hat, beginnen die Kinder, ihre höchst kreativen Mordpläne zu schmieden. Da ist z. B. der schwule Sohn Karl, der sich mit seinem Lebensgefährten eine ziemlich umständliche und komplizierte Falle im Wald ausdenkt, um dort seinen Vater zur Strecke zur bringen. Oder die psychisch labile Tochter Sylvia, die sich dazu entschließt, ihren Vater mit gekochtem Gift umzubringen. All diese Vorhaben und letztlich das (oft zum Fremdschämen einladende, peinliche) Scheitern sorgen beim Zuschauer für gute Unterhaltung und einige echte Lacher. Gelungen ist auch die Darstellung des herrlich grimmigen, verbitterten August Manzl, der seine Kinder einfach nur aus purer Lust am väterlichen Sadismus in dieses Spiel hineinzieht und damit seine Boshaftigkeit am Ende des Lebens nochmals nachhaltig unter Beweis stellt. Hans-Michael Rehberg macht seine Sache als Familien-Oberhaupt überzeugend.
Die durchaus ansehnliche, heitere Abfolge dieser Mord-Pläne sorgt dann aber auch oft dafür, dass der Film nicht so recht vorankommt und auf der Stelle tritt. Diese ledigliche Aneinanderreihung der Mord-Versuche hat zu Folge, dass der kontinuierliche Spannungsaufbau des Films darunter leidet und sich eine gewisse Vorhersehbarkeit der Ereignisse einstellt. Auch ist es ärgerlich, dass der Film immer wieder eine Reihe an Klischees bedient, so z.B. in Form des schnöseligen Sohns Hugo, der – koksend und mit Sonnenbrille ausgestattet – als der typische, altbekannte Versager-Sohn daherkommt. Dem gut eingespielten Cast gelingt es jedoch, diese Schwächen größtenteils aufzuheben und "Leg ihn um" alles in allem zu einer soliden, schwarzen Dramödie zu machen.
Fazit: "Leg ihn um" ist eine bitterböse, schwarze Farce über den letzten Wunsch eines sterbenskranken Familien-Oberhauptes. Trotz einiger Klischees und Vorhersehbarkeiten in der Story überzeugt der Film durch seinen starken Hauptdarstellern und die vielen komischen Momente.
Die Prämisse des Films – ein verbitterter, schwerkranker Geschäftsmann lässt seinen Nachwuchs durch den Mord an ihm um das Familien-Erbe kämpfen – ist eine ebenso spannende wie abgedrehte Idee und bietet allerlei filmisches Potential und Möglichkeiten. Diese nutzt Regisseur Schütte auch zu weiten Teilen aus: Bereits kurz nachdem bekannt wurde, was sich der alte Mann ausgedacht hat, beginnen die Kinder, ihre höchst kreativen Mordpläne zu schmieden. Da ist z. B. der schwule Sohn Karl, der sich mit seinem Lebensgefährten eine ziemlich umständliche und komplizierte Falle im Wald ausdenkt, um dort seinen Vater zur Strecke zur bringen. Oder die psychisch labile Tochter Sylvia, die sich dazu entschließt, ihren Vater mit gekochtem Gift umzubringen. All diese Vorhaben und letztlich das (oft zum Fremdschämen einladende, peinliche) Scheitern sorgen beim Zuschauer für gute Unterhaltung und einige echte Lacher. Gelungen ist auch die Darstellung des herrlich grimmigen, verbitterten August Manzl, der seine Kinder einfach nur aus purer Lust am väterlichen Sadismus in dieses Spiel hineinzieht und damit seine Boshaftigkeit am Ende des Lebens nochmals nachhaltig unter Beweis stellt. Hans-Michael Rehberg macht seine Sache als Familien-Oberhaupt überzeugend.
Die durchaus ansehnliche, heitere Abfolge dieser Mord-Pläne sorgt dann aber auch oft dafür, dass der Film nicht so recht vorankommt und auf der Stelle tritt. Diese ledigliche Aneinanderreihung der Mord-Versuche hat zu Folge, dass der kontinuierliche Spannungsaufbau des Films darunter leidet und sich eine gewisse Vorhersehbarkeit der Ereignisse einstellt. Auch ist es ärgerlich, dass der Film immer wieder eine Reihe an Klischees bedient, so z.B. in Form des schnöseligen Sohns Hugo, der – koksend und mit Sonnenbrille ausgestattet – als der typische, altbekannte Versager-Sohn daherkommt. Dem gut eingespielten Cast gelingt es jedoch, diese Schwächen größtenteils aufzuheben und "Leg ihn um" alles in allem zu einer soliden, schwarzen Dramödie zu machen.
Fazit: "Leg ihn um" ist eine bitterböse, schwarze Farce über den letzten Wunsch eines sterbenskranken Familien-Oberhauptes. Trotz einiger Klischees und Vorhersehbarkeiten in der Story überzeugt der Film durch seinen starken Hauptdarstellern und die vielen komischen Momente.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Leg ihn um - Ein Familienfest"
Land: DeutschlandJahr: 2010
Genre: Komödie
Originaltitel: Leg ihn um!
Länge: 106 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 07.03.2013
Regie: Jan Schütte
Darsteller: Anne Weber, Susanne Wolff, Ole Schloßhauer, Oliver Sauer, Stephan Schad
Kamera: Marius von Felbert, Carol Burandt von Kameke, Roland Fritzenschaft, Bettina Herzner
Verleih: Aries Images
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