The Fall Guy (2024)

"The Fall Guy": Der unbesungene Held der Traumfabrik

In der US-Fernsehserie "Ein Colt für alle Fälle" (1981-1986) stand in insgesamt 113 Episoden der von Lee Majors verkörperte Stuntman Colt Seavers, der nebenbei noch als Kopfgeldjäger arbeitet, im Zentrum. Seit vielen Jahren wurde über eine Leinwand-Adaption des Stoffes nachgedacht – so wie auch andere TV-Hits wie "Kobra, übernehmen Sie" (1966-1973) oder "Drei Engel für Charlie" (1976-1981) als moderne Updates ihren Weg ins Kino fanden.

Männer mit Erfahrung auf dem Regiestuhl und vor der Kamera

Der 1975 geborene David Leitch, der einst selbst in der Stunt-Industrie tätig war und etwa als Double für Brad Pitt und Jean-Claude Van Damme fungierte, ehe er ins Regiefach wechselte und Blockbuster wie "John Wick" (2014) und "Deadpool 2" (2018) in Szene setzte, konnte das Projekt schließlich realisieren. Auf Basis eines Drehbuchs von Drew Pearce greift "The Fall Guy" recht lose die Figur Colt Seavers auf und zeigt diese in der heutigen Zeit. Der Nebenverdienst des Protagonisten ist derweil kein Bestandteil des Plots mehr; das Werk widmet sich ganz dem Stuntman-Job und lässt Colt zudem in einen Kriminalfall stolpern, der ihn in Schwierigkeiten und gar in Lebensgefahr bringt.

In der Hauptrolle tritt Ryan Gosling ("Barbie") auf, der ebenfalls über Expertise verfügt, da er schon in "Drive" (2011) und in "The Place Beyond the Pines" (2012) Männer mit Stunt-Hintergrund spielte. Er verleiht dem Part sehr viel Charisma. Obendrein ist es schön, dass der Film ihm Raum für ruhigere Momente gibt. So darf Colt auch mal mit wässrigen Augen im Auto sitzen und beim Taylor-Swift-Song "All Too Well" über seine Liebe zur aufstrebenden Regisseurin Jody reflektieren.

I Was Made for Lovin' You

Ohnehin ist die Screwball-artige Romanze zwischen Colt und Jody eine klare Stärke von "The Fall Guy". Gosling und Emily Blunt ("Oppenheimer") haben eine wunderbare Chemie miteinander. Der Science-Fiction-Western über einen Cowboy und eine Alien-Lady, den Jody inszeniert, spiegelt das Verhältnis zwischen dem Paar aberwitzig wider. In einer Split-Screen-Sequenz wird clever mit den Traditionen der RomCom gespielt. Hinzu kommen Seitenhiebe auf das Treiben hinter den Kulissen Hollywoods, gut gemachte Actionpassagen und ein ordentlicher Schuss Absurdität (Stichwort: Einhorn!).

Fazit: Ein rundum sympathischer Mix aus überdrehter Komik, Herz und Action, der von der Ausstrahlung seiner Stars Ryan Gosling und Emily Blunt getragen wird.