Gibsy - Die Geschichte des Boxers Johann "Rukeli" Trollmann (2012)
Deutsches Doku-Drama: Johann Rukeli Trollmann gewann 1933 die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht. Wegen seiner Herkunft wurde dem jungen Sinto der Titel allerdings wieder aberkannt.Aus Protest bestritt er seinen nächsten Kampf als Karikatur eines Ariers - mit weiß gepuderter Haut und hellen Haaren. Eine dramatische Entscheidung...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In ärmlichen Verhältnissen in der Altstadt von Hannover aufgewachsen, begann Johann Rukeli Trollmann schon als Kind zu boxen und merkt schnell: Das ist mein Sport! Die Vereine in Hannover werden bald auf den jungen Sinto aufmerksam und zunächst spielt seine Herkunft auch keine Rolle – solange er erfolgreich ist. Aber schon die Auswahl für die Olympischen Spiele in Amsterdam 1928 verliert er, weil ein anderer „deutscher“ Boxer geeigneter erscheint. Dennoch folgt eine steile Profikarriere, die es Trollmann ermöglicht, in ganz Deutschland zu boxen, bis er es tatsächlich schafft, 1933 Deutscher Meister im Halbschwergewicht zu werden. Das ist zu viel für die neuen Herren im Lande. Der Titel wird ihm eine Woche später wieder aberkannt, wegen „ungenügender Leistungen im Ring“ und „unsportlichem Verhalten“: Er hatte geweint vor Freude, als ihm der Siegerring umgehängt wurde!
Trollmann weiß, dass er als Profiboxer und Sinto keine Chance mehr hat im nationalsozialistischen Deutschland. Als er trotzdem ein weiteres Angebot für einen neuen Kampf bekommt, ist das für Rukeli Trollmann die letzte Gelegenheit zu zeigen, dass er in Würde den Ring verlassen wird. Arische Boxer werden verlangt, also stäubt er sich seinen Körper weiß, färbt seine Haare hell und geht als Karikatur eines Ariers in den Ring. Und auch diesen Kampf hätte er gewonnen, hätte der Ringrichter fair entschieden. Die Maxime der Zeit heißt aber: Ein „Zigeuner“ im Ring darf nur verlieren!
Die 30er Jahre verbringt Trollmann mit Gelegenheitsjobs, heiratet eine Deutsche, trennt sich aber wieder von ihr in dem Glauben, sie und ihre Tochter hätten eine bessere und sicherere Existenz, wenn sie nicht mit einem Sinto zusammen leben. Als Wehrmachtssoldat ist er zwei Jahre im Krieg, wird verwundet und als er gerade wieder ein paar Monate in Hannover ist, wird er verhaftet und ins KZ Neuengamme gebracht, wo er gezwungen wird, der SS-Mannschaft das Boxen beizubringen. Dank eines Tricks landet er schließlich unter fremder Identität im Außenlager Wittenberge - was sein Leben allerdings auch nicht rettet. Als er in einem Boxkampf einen Kapo besiegt, wird er später vom Besiegten mit einem Knüppel erschlagen...
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Besetzung & Crew von "Gibsy - Die Geschichte des Boxers Johann "Rukeli" Trollmann"
Land: DeutschlandJahr: 2012
Genre: Dokumentarspiel
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 17.01.2013
Regie: Eike Besuden
Darsteller: Frank Auerbach, Ramin Yazdani, Hannes Wegener, Erik Roßbander, Hannelore Elsner
Kamera: André Krüger
Verleih: Real Fiction