Die drei Musketiere (2010)
The Three Musketeers
3D-Verfilmung des Klassikers von Alexandre Dumas, mit Logan Lerman als D'Artagnan: Im Paris des 17. Jahrhunderts schließt sich Draufgänger D'Artagnan den drei Musketieren Athos, Portos und Aramis an. Gemeinsam versuchen sie den leichtgläubigen König Louis XIII vor einer Intrige zu bewahren, mit der der machthungrige Kardinal Richelieu einen Krieg gegen England anzetteln will...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Frankreich im 17. Jahrhundert. Gleich an seinem ersten Tag in Paris legt sich der junge D’Artagnan (LOGAN LERMAN) mit den Musketieren Athos (MATTHEW MACFADYEN), Porthos (RAY STEVENSON) und Aramis (LUKE EVANS) an. Doch als er mit geschickter Klinge die Truppen des Fieslings Rochefort (MADS MIKKELSEN) in die Flucht schlägt, nimmt das Trio den jungen Abenteurer in ihrem Kreis auf.
Gemeinsam müssen sie einen drohenden Krieg zwischen Frankreich und England abwenden, den der machthungrige Kardinal Richelieu (CHRISTOPH WALTZ) und die teuflische M’lady de Winter (MILLA JOVOVICH) herbeiführen wollen. Opfer ihrer Intrige sind der leichtgläubige König Louis XIII. (FREDDIE FOX) und der Herzog von Buckingham (ORLANDO BLOOM). Der Auftrag stützt die Vier in atemberaubende Abenteuer zu Lande, zu Wasser und in der Luft und führt sie an die geheimsten Orte und in die gefährlichsten Situationen. Um zu überleben, haben sie nur eine Chance: Einer für alle! Alle für einen!
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Filmkritik
Die eine oder andere Adaption haben die Romane Alexandre Dumas bereits hinter sich. Die bekanntesten darunter, die Abenteuer der drei, respektive vier Musketiere. Dumas war allerdings ein richtiger Vielschreiber und so verdankt ihm die Welt neben allerlei Mantel-und-Degen-Stoff, darunter Klassiker wie "Der Graf von Monte Christo", auch eine Menge Theaterstücke, historische Romane, Reiseliteratur und sogar Kochbücher.
Kaum eine andere Erzählung ist aber bei jung und alt gleichermaßen beliebt, wie die um die Musketiere. Die letzte große Hollywood-Verfilmung stammt aus dem Jahre 1993. Damals mit Stars wie Charly Sheen, Kiefer Sutherland, Oliver Platt und Tim Curry. Die aktuelle müht sich, zumindest auf dem Papier einen ähnlich eindrucksvollen Cast vorzuweisen: Fast schon obligatorisch für einen Paul W.S. Anderson Film dabei ist die Besetzung einer der vorderen Plätze mit Gattin Mila Jovovich; einigen vielleicht noch aus Luc Bessons, mit dem sie seinerzeit liiert war, "Das Fünfte Element" bekannt, den meisten aber vermutlich wegen ihrer Auftritte in der "Resident Evil"-Reihe ein Begriff; in denen Anderson gleichfalls Regie führte. Hier nun darf sie als M'lady De Winter ihr Können unter Beweis stellen. Glanz verleihen der Produktion aber erst Orlando Bloom, als machtbesessener Duke of Buckingham und Christoph Waltz, als intriganter Kardinal Richelieu. Und abgerundet wird das Ganze mit Mads Mikkelsen, der den skrupellosen Handlanger des Kardinals, Rochefort, zum Besten gibt.
Bleibt die Frage, inwieweit es gelungen ist, einen zeitgemäßes Musketier-Abenteuer auf die Leinwand zu zaubern: Nun, auf jeden Fall gelang, ein hanebüchenes Fantasy-Lookalike Spektakel zu inszenieren, dass sich keinen Deut um die literarischen Vorlagen schert, auf historische Authentizität pfeift und selbst die Gesetze der Physik völlig außer Acht lässt. "Die Drei Musketiere" präsentiert sich als auf Hochglanz polierter Actionstreifen, der auf historisch macht und sich dabei keine Sekunde zu schade ist, durch seine Optik, den Score und die Art und Weise wie die Klingen wirbeln, in den Fahrwassern der "Pirates of the Carribean"-Reihe zu fischen. Fürs Auge ist dabei eine Menge Kurzweil herausgesprungen, wenn auch der gesamten Visualisierung etwas Antiseptisches anhaftet. Sollte dies aber die erste Begegnung mit Alexandre Dumas Helden sein, die Vergleichsmöglichkeiten demnach fehlen und man darüber hinaus weder auf der Suche nach Herz noch nach Hirn in solch einem Film sein, wird man vortrefflich beflimmert. Zählt man allerdings zu der Fraktion, die womöglich noch die Verfilmung aus den 70ern mit einer fantastischen Faye Dunaway als Milady de Winter schätzte, dann wird das Grauen vermutlich nicht größer sein können, falls man sich aktuell ins Kino verirrt.
Das größte Problem hierin ist nämlich mit Mila Jovovich gleich ausgemacht: Ihr gehören eindeutig die übelsten aller Szenen und die dümmlichsten aller Dialoge. In den Augenblicken, in denen diese Frau den Mund aufmacht, möchte man sich am liebsten vor lauter Fremdschämen unterm Sessel verkriechen, und ihr theatralisches Laientheater würde selbst auf einer Dorfbühne Stürme der Empörung hervorrufen. Am Schlimmsten aber vielleicht, dass Anderson nicht halt davor macht, Jovovich bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit in bester "Resident Evil"-Manier posieren zu lassen. Das lässt den Film zuweilen derart unfreiwillig komisch wirken, dass dagegen die englische Flotte, die in fliegenden Kriegsschiffen angesegelt kommt, geradezu sinnig erscheint. Inhaltlich erweist sich die ganze Inszenierung zuletzt als derart dünn, dass selbst die beiden passionierten Bösewichtern Waltz und Mikkelsen, die überdies viel zu verhalten agieren, nur wenig dazu beitragen können, das Niveau zu haben.
Fazit: Endlich ist die Hirnfrei-CGI-Spektakel-Fraktion bei der Weltliteratur angekommen und darf diese durch den cineastische Wolf drehen, bis ein absolut mainstreamiges Filmchen herauskommt, dem es an allen Ecken und Enden an Seele mangelt. Hauptsache, es ist ständig was los, damit man keine Sekunde auf die Idee kommt, den eigenen Konsum zu hinterfragen.
Kaum eine andere Erzählung ist aber bei jung und alt gleichermaßen beliebt, wie die um die Musketiere. Die letzte große Hollywood-Verfilmung stammt aus dem Jahre 1993. Damals mit Stars wie Charly Sheen, Kiefer Sutherland, Oliver Platt und Tim Curry. Die aktuelle müht sich, zumindest auf dem Papier einen ähnlich eindrucksvollen Cast vorzuweisen: Fast schon obligatorisch für einen Paul W.S. Anderson Film dabei ist die Besetzung einer der vorderen Plätze mit Gattin Mila Jovovich; einigen vielleicht noch aus Luc Bessons, mit dem sie seinerzeit liiert war, "Das Fünfte Element" bekannt, den meisten aber vermutlich wegen ihrer Auftritte in der "Resident Evil"-Reihe ein Begriff; in denen Anderson gleichfalls Regie führte. Hier nun darf sie als M'lady De Winter ihr Können unter Beweis stellen. Glanz verleihen der Produktion aber erst Orlando Bloom, als machtbesessener Duke of Buckingham und Christoph Waltz, als intriganter Kardinal Richelieu. Und abgerundet wird das Ganze mit Mads Mikkelsen, der den skrupellosen Handlanger des Kardinals, Rochefort, zum Besten gibt.
Bleibt die Frage, inwieweit es gelungen ist, einen zeitgemäßes Musketier-Abenteuer auf die Leinwand zu zaubern: Nun, auf jeden Fall gelang, ein hanebüchenes Fantasy-Lookalike Spektakel zu inszenieren, dass sich keinen Deut um die literarischen Vorlagen schert, auf historische Authentizität pfeift und selbst die Gesetze der Physik völlig außer Acht lässt. "Die Drei Musketiere" präsentiert sich als auf Hochglanz polierter Actionstreifen, der auf historisch macht und sich dabei keine Sekunde zu schade ist, durch seine Optik, den Score und die Art und Weise wie die Klingen wirbeln, in den Fahrwassern der "Pirates of the Carribean"-Reihe zu fischen. Fürs Auge ist dabei eine Menge Kurzweil herausgesprungen, wenn auch der gesamten Visualisierung etwas Antiseptisches anhaftet. Sollte dies aber die erste Begegnung mit Alexandre Dumas Helden sein, die Vergleichsmöglichkeiten demnach fehlen und man darüber hinaus weder auf der Suche nach Herz noch nach Hirn in solch einem Film sein, wird man vortrefflich beflimmert. Zählt man allerdings zu der Fraktion, die womöglich noch die Verfilmung aus den 70ern mit einer fantastischen Faye Dunaway als Milady de Winter schätzte, dann wird das Grauen vermutlich nicht größer sein können, falls man sich aktuell ins Kino verirrt.
Das größte Problem hierin ist nämlich mit Mila Jovovich gleich ausgemacht: Ihr gehören eindeutig die übelsten aller Szenen und die dümmlichsten aller Dialoge. In den Augenblicken, in denen diese Frau den Mund aufmacht, möchte man sich am liebsten vor lauter Fremdschämen unterm Sessel verkriechen, und ihr theatralisches Laientheater würde selbst auf einer Dorfbühne Stürme der Empörung hervorrufen. Am Schlimmsten aber vielleicht, dass Anderson nicht halt davor macht, Jovovich bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit in bester "Resident Evil"-Manier posieren zu lassen. Das lässt den Film zuweilen derart unfreiwillig komisch wirken, dass dagegen die englische Flotte, die in fliegenden Kriegsschiffen angesegelt kommt, geradezu sinnig erscheint. Inhaltlich erweist sich die ganze Inszenierung zuletzt als derart dünn, dass selbst die beiden passionierten Bösewichtern Waltz und Mikkelsen, die überdies viel zu verhalten agieren, nur wenig dazu beitragen können, das Niveau zu haben.
Fazit: Endlich ist die Hirnfrei-CGI-Spektakel-Fraktion bei der Weltliteratur angekommen und darf diese durch den cineastische Wolf drehen, bis ein absolut mainstreamiges Filmchen herauskommt, dem es an allen Ecken und Enden an Seele mangelt. Hauptsache, es ist ständig was los, damit man keine Sekunde auf die Idee kommt, den eigenen Konsum zu hinterfragen.
Dimitrios Athanassiou
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Besetzung & Crew von "Die drei Musketiere"
Land: Großbritannien, DeutschlandWeitere Titel: Die drei Musketiere 3D
Jahr: 2010
Genre: Abenteuer, 3D
Originaltitel: The Three Musketeers
FSK: 12
Kinostart: 01.09.2011
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Til Schweiger, Milla Jovovich, Christian Oliver, Freddie Fox, Dexter Fletcher
Kamera: Glen MacPherson
Verleih: Constantin Film
ZusatzinformationAlles anzeigen
Für den Dreh plante Regisseur Paul W.S. Anderson ursprünglich, alle Schlösser, Parks und Paläste am Computer entstehen zu lassen. Doch dann entdeckte der britische Filmemacher Bayern und entschied [...mehr] sich dafür, alle Szenen an Originalschauplätzen zu drehen: „Ich war völlig verblüfft, wie stark der Einfluss der französischen und italienischen Architektur in Bayern zu spüren ist. Nie zuvor habe ich so prachtvolle Schlösser gesehen, und ich kann es kaum glauben, dass dort noch nicht viel mehr Filme gedreht wurden.“ Die Wahl fiel auf eine Vielzahl von Drehorten, die über den ganzen Freistaat verteilt liegen:- Paris und Calais in Bamberg Ab dem 26. August 2010 nahm das Filmteam die oberfränkische Kaiser- und Bischofstadt Bamberg in Beschlag. Bamberg doubelt nicht nur das Paris des 17. Jahrhunderts, sondern auch die Hafenstadt Calais, von wo aus sich D’Artagnan und die Musketiere nach England durchschlagen wollen. Die Alte Hofhaltung dient als Kulisse für den Pariser Stadtteil St. Germain, die Bamberger Regnitz wird zur Pariser Seine und am Ende der Oberen Brücke, die über die Regnitz führt, steht das Haus der Musketiere.
- Würzburg: Residenz als Pariser Louvre Die nächste Station des Filmteams war Würzburg in Unterfranken. Hier stand vor allem die Würzburger Residenz im Mittelpunkt der Dreharbeiten, die mit ihrer imposanten Fassade den Pariser Louvre darstellt. Die Festung Marienberg, die etwa 100 Meter über dem Main gelegen ist, steht im Film für den Tower of London und die Kapelle im Louvre. Die Alte Mainbrücke, die die Festung Marienberg und die Würzburger Altstadt verbindet, bietet die perfekte Kulisse für D’Artagnans Ankunft in Paris.
- Die längste Burganlage der Welt Die laut Guinness-Buch der Rekorde längste Burganlage der Welt in Burghausen bot gleich mehrere Spielorte für den Film. Hier entstand einerseits die französische Ortschaft Meung, in der D’Artagnan auf seiner Reise nach Paris eine Rast einlegt und eine erste unschöne Begegnung mit Rochefort erlebt. Andererseits entstand in den Burghöfen zu Burghausen ein Pariser Markt mit zahlreichen Statisten, die Händler und einfaches Volk mimten.
- Französischer Prunk auf Herrenchiemsee Große Augen machten die Schauspieler, als sie die Pracht des nächsten Drehortes erblickten: das Neue Schloss auf der weitgehend unbewohnten Insel Herrenchiemsee. In den Prunkräumen und im Schlossgarten der dekadenten Versailles-Kopie drehte Paul W.S. Anderson mehrere Szenen, die im Louvre spielen. Während der gesamten Drehphase waren durchweg Restauratoren und Aufsichtspersonal anwesend, die darauf achteten, dass die Prunkstücke des Schlosses nicht beschädigt wurden.
- Antiquarium der Stadt München Eine weitere beeindruckende Kulisse fanden die Filmemacher im Antiquarium der Münchner Residenz. Die 69 Meter lange Anlage im Erdgeschoss ist der größte Renaissancesaal nördlich der Alpen. Der prachtvolle gewölbte Saal, der sonst für Empfänge der bayerischen Staatsregierung genutzt wird und ein fester Teil des Residenzmuseums ist, war bislang noch nie in einem Kinofilm zu sehen.
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