Beyond punishment (2015)
Deutscher Dokumentarfilm: Der Film sucht nach Wegen, wie jenseits von Rache und Bestrafung Täter und Betroffene von Gewaltverbrechen mit dem Geschehen umgehen können und stellt die Frage, ob eine Annäherung der Parteien möglich ist.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Film behandelt drei Fälle von tödlicher Gewalt in drei verschiedenen westlichen Ländern. Das Thema ist der Versuch eines Austausch zwischen Tätern und den Hinterbliebenen der Opfer. Dieser gelingt in höchst unterschiedlichem Maße. In Norwegen hat Stiva seine 16-jährige Freundin Ingrid-Elisabeth aus Eifersucht tötet. Als Stiva nach sechs Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, kehrt er zurück in den kleinen Ort, in dem Ingrid-Elisabeths Vater Erik immer noch immer wohnt. Stiva sucht das Gespräch mit Eric. Der weigert sich jedoch den Mörder seiner Tochter zu treffen. In der New Yorker Bronx wurde der 16-jährige Bruder bzw. Sohn von Lisa und Leola im Zorn erschossen. Seit elf Jahren warten die beiden darauf, dass der zu 40 Jahren Gefängnis verurteilte Sean endlich die Tat zugibt. 1986 wurde Patricks Vater Gero von Braunmühl, ein hoher Beamter im Außenministerium, von der RAF erschossen. Es gibt ein Bekennerschreiben. Aber die genauen Täter und der Grund weshalb ausgerechnet sein Vater ausgewählt wurde sind Patrick bis heute unbekannt. Dafür gelingt ein Treffen mit Manfred, der als Gründungsmitglied der ersten Generation der RAF einen Polizisten getötet hatte.
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Filmkritik
In "Beyond Punishment" beschäftigt sich der deutsche Dokumentarfilmer Hubertus Siegert auf äußerst sensible Weise mit einem Thema, welches in der Tat ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und an Pietät verlangt. Dem Film liegt die Einsicht zu Grunde, dass keine Form der Bestrafung das Geschehene rückgängig machen kann und stellt die Frage, wie Täter und Hinterbliebene damit am besten dauerhaft umgehen können. Im Zentrum steht der Gedanke von Vergebung. Als Weg hierzu dient der Dialog. Dies ist jedoch eine schwierige Reise, die den Betroffenen wirklich alles abverlangt.
Siegerts Dokumentation übersetzt diesen Prozess in eine filmische Reise, die in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wisconsin beginnt. Dies ist der Ort eines bislang weltweit einmaligen Experiments. Alle halbe Jahre begegnen sich dort Häftlinge und Verbrechensopfer, um miteinander zu reden. Die Bereitschaft zu reden und zuzuhören wird dadurch erleichtert, dass nicht Täter und Opfer des gleichen Falls aufeinandertreffen. So wird es ermöglicht, dass beide Seiten über ihre jeweiligen Gefühle sprechen können, was das gegenseitige Verständnis fördert.
Anhand der drei von Siegert konkret begleiteten Fälle zeigt sich, wie groß und wie vielfältig die Hindernisse auf dem Weg hin zu einer Annäherung sein können. Im Falle von Lisa und Leola ist es der Täter, der sich trotz Beweise bis heute weigert seine Schuld einzugestehen. Im Falle von Stiva und Eric sucht der Täter das Gespräch, das Eric ihm jedoch verweigert. Am aussichtslosen erscheint zunächst der Fall von Gero von Braunmühl, da die Mörder seines Vaters bis heute unbekannt sind. Doch am Ende gibt gerade seine Geschichte Anlass zur Hoffnung.
Fazit: "Beyond Punishment" widmet sich auf sensible Weise einem äußerst schwierigen Thema und zeigt, dass es zwar keine leichten Antworten, aber am Ende trotzdem Grund zur Hoffnung gibt.
Siegerts Dokumentation übersetzt diesen Prozess in eine filmische Reise, die in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wisconsin beginnt. Dies ist der Ort eines bislang weltweit einmaligen Experiments. Alle halbe Jahre begegnen sich dort Häftlinge und Verbrechensopfer, um miteinander zu reden. Die Bereitschaft zu reden und zuzuhören wird dadurch erleichtert, dass nicht Täter und Opfer des gleichen Falls aufeinandertreffen. So wird es ermöglicht, dass beide Seiten über ihre jeweiligen Gefühle sprechen können, was das gegenseitige Verständnis fördert.
Anhand der drei von Siegert konkret begleiteten Fälle zeigt sich, wie groß und wie vielfältig die Hindernisse auf dem Weg hin zu einer Annäherung sein können. Im Falle von Lisa und Leola ist es der Täter, der sich trotz Beweise bis heute weigert seine Schuld einzugestehen. Im Falle von Stiva und Eric sucht der Täter das Gespräch, das Eric ihm jedoch verweigert. Am aussichtslosen erscheint zunächst der Fall von Gero von Braunmühl, da die Mörder seines Vaters bis heute unbekannt sind. Doch am Ende gibt gerade seine Geschichte Anlass zur Hoffnung.
Fazit: "Beyond Punishment" widmet sich auf sensible Weise einem äußerst schwierigen Thema und zeigt, dass es zwar keine leichten Antworten, aber am Ende trotzdem Grund zur Hoffnung gibt.
Gregor Torinus
FBW-Bewertung zu "Beyond punishment"Jurybegründung anzeigen
Am Beispiel von drei Fällen erzählt der Film von Schuld und Sühne und davon, wie die Hinterbliebenen mit dem Verlust eines ermordeten Menschen umgehen. Sind sie dazu in der Lage, den Tätern zu verzeihen? Wie behandelt die Justiz das Thema? Mit einem [...mehr]TrailerAlle "Beyond punishment"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Beyond punishment"
Land: DeutschlandJahr: 2015
Genre: Dokumentarspiel
Länge: 105 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 11.06.2015
Regie: Hubertus Siegert
Kamera: Marcus Winterbauer
Verleih: Piffl Medien