Abraham Lincoln Vampirjäger (2011)
Abraham Lincoln: Vampire Hunter
US-Actionabenteuer inszeniert vom russischen Regisseur Timur Bekmambetov nach einem Roman von Seth Grahame-Smith ("Stolz und Vorurteil und Zombies"): Als seine Mutter an einem Vampirbiss stirbt, schwört der junge Abraham Lincoln Rache und lässt sich von einem charismatischen Lebemann zum Vampirjäger ausbilden...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Als Abraham Lincoln noch ein Kind ist, wird seine Mutter Nancy von einer merkwürdigen Krankheit niedergestreckt, die der kleine intelligente Abe sofort als Folge eines Vampirbisses erkennt. Ihre Abschiedsworte: "Bis wir alle frei sind, sind wir alle Sklaven", wird Abraham nie vergessen, sie prägen seine Sicht zum Thema Sklaverei. Und er wird auch nie vergessen, wer für den Tod seiner Mutter verantwortlich ist: Ein Vampir (und Geschäftsmann vor Ort) namens Jack Barts, dem Abraham Rache schwört. Seine erste Attacke gegen Barts schlägt allerdings fehl, Abraham selbst entkommt nur knapp mit dem Leben.
Der charismatische Henry, ein Lebemann und Freund der Frauen der keine Ausschweifung auslässt, rettet ihn in letzter Sekunde. Er empfiehlt Abraham, seinen Zorn zu kontrollieren, stärker und überlegter zu werden, um dann seine Fähigkeiten fürs Wohl der Menschheit einzusetzen. Er unterweist Abraham – physisch und intellektuell – in der hohen Kunst der Vampirjagd, um ihn so für größere Aufgaben zu rüsten.
Aber ist Henry wirklich mit Leib und Seele Vampirjäger - oder nur ein böser Manipulator mit düsteren Absichten?
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Filmkritik
Während die ersten Teaser zum neuen "Abraham Lincoln: Vampirjäger" in den Kinos liefen, konnte man große Lacher und stöhnendes Entsetzen hören: Der wichtigste Präsident der Vereinigten Staaten ein Vampirjäger? Was hat der denn geraucht?
Doch wer Timur Bekmambetovs märchenhafte, wie monströs brutale "Wächter des Tages" und "Wächter der Nacht" kennt weiß, dass der russische Fantasy-Action-Regisseur auf mutige Kombinationen steht. Und die von Tim Burton produzierte Adaption eines noch jungen Werkes von Seth Grahame-Smith ist genau das, was Bekmambetov schon immer gemacht hat.
Doch Bekmambetov hat mit dem Film, in dem der Präsident gegen Vampire zu kämpfen hat, mehr im Sinn, als nur spektakuläre Schauwerte zu zelebrieren. "Präsident bei Tag, Jäger bei Nacht" lautet der deutsche Untertitel und zeugt von einer weiteren Ebene, die der Film schaffen will: Er will einen (Comic-)Superhelden erschaffen. Doch dass "Kinobombast im Zack Synder Format" und "heldenhafte Alternativweltgeschichte" (so der Verleih) nicht automatisch zum Erfolg führt, muss Bekmambetov nun schmerzlich herausfinden. .
Das eigentliche Hauptelement eines Vampirstreifens müssten blutrünstige, wie furchteinflößende Vampire sein. Doch die blutsaugenden Freunde aus dem amerikanischen Süden stellen sich als die größte Enttäuschung des Films heraus. Überraschend handzahm gestaltet Bekmambetov seinen Horror, der bei einer solchen Vorlage viel mehr Spielraum geboten hätte. Doch statt die untoten Vampire beim Zuschauer köstlich auszubreiten, hält sich Bekmambetov lieber an typische Slasher-Muster, konstruiert einfache Schockmomente, die aber kaum noch jemanden vom Hocker reißen werden. Dass überrascht insofern, als das man von Bekmambetov viel mehr gewohnt ist, als diese lausige Nullnummer.
Im Gegensatz dazu entfaltet die Alternativweltgeschichte ihr volles Potenzial – wenn auch nur unmerklich. Denn Bekmambetov bemächtigt sich der originalen Reden des 16. Präsidenten, interpretiert sie lediglich um und hält sich sehr genau an die Biographie des ermordeten Staatsmannes – nur mit dem hübschen Nebenaspekt, dass Vampire an jeder Ecke lauern. Die dargebotene Action-Kunst ist in ihrer dazu kommenden dritten Dimension mit den veschwommenen Bildern, knallenden Peitschen und stritzigen Blutfontänen allerdings extrem überladen und dazu auffällig am PC animiert. Und wenn es mal nicht an allen Ecken knallt und der Zuschauer mit übermäßig eingesetzten 3D-Effekten überbelastet wird, versucht der Film teils ruhige Töne anzustimmen, um dem Profil des Präsidenten mehr Ausdruck zu verleihen. Doch diese Profilsuche ertränkt sich leider zum Ende hin in wehleidigem Patriotismus und müdem Pathos.
Gemeinsam mit Tim Burton als Produzent versucht sich Bekmambetov allerdings auch an einer komplizierten Stilübung: Stets bemüht, seinen oftmals überladenden Actioner in visueller Hinsicht vollends auszureizen, versucht Bekmambetov auch die Geschichte im Hintergrund blühen zu lassen. Seiner Hauptfigur will der Regisseur gleichzeitig ein zwielichtiges Superhelden-Flair verleihen, ihn ironisieren und in seinen Stärken wie Schwächen aufblühen lassen. Doch was auf dem Papier womöglich funktioniert, geht im Film nicht auf, weil die Action den so gut agierenden Theaterschauspieler Benjamin Walker förmlich erdrückt und kaum noch atmen lässt. Zudem ist der Plot zu vorhersehbar.
Dennoch scheitert "Abraham Lincoln: Vampirjäger" nicht. Dafür ist das dargebotene Popcorn-Kino zu durchgeknallt und vergnüglich, zu berauschend surreal gemixt und interessant zu bestaunen. Bekmambetovs Streifen darf sich durchaus "außergewöhnlich" auf seine Visitenkarte drucken lassen, schafft es aber nicht, sich über die Erwartungen zu spielen, die seine Vorgängerfilme hinterlassen haben: Das monströse 3D-CGI-Spektakel bietet nicht mehr, sondern deutlich weniger als das bisherige Schaffen des russischen Regisseurs. Für Bekmambetov die Ironie des Schicksals: Bemüht sich selbst zu überbieten, verliert er den Blick auf die Handlung, die mit Abraham Lincoln als Vampirjäger eine eigentlich sehr gute, wenn auch abgedrehte Ausgangsidee besitzt.
Optisch ist der Film fraglos gelungen und bis zur bitteren Schlusspointe ein spaßiges Vergnügen - doch die Schauwerte, die oftmals ins überdreht Fantastische abrutschen oder permanent auf dem Verstand des Zuschauers herumtrampeln, reichen nicht aus. Bekmambetov scheitert an sich selbst - das aber wenigstens auf hohem Niveau.
Fazit: Der Popcorn-Spaß "Abraham Lincoln: Vampirjäger" zelebriert das, was den Regisseur Bekmambetov ausmacht – Superzeitlupe, literweise Blut, Action ohne Hirn – schafft es aber nicht, die eigens gesteckten Ziele zu verwirklichen: Benjamin Walker als Präsident ist mehr Jäger, als Lenker, mehr Schlächter, als Charakter. Der tricktechnische Bombast erschlägt die Superhelden-Geschichte. Wer sein Hirn daheim lässt, kann sich dennoch dran erfreuen.
Doch wer Timur Bekmambetovs märchenhafte, wie monströs brutale "Wächter des Tages" und "Wächter der Nacht" kennt weiß, dass der russische Fantasy-Action-Regisseur auf mutige Kombinationen steht. Und die von Tim Burton produzierte Adaption eines noch jungen Werkes von Seth Grahame-Smith ist genau das, was Bekmambetov schon immer gemacht hat.
Doch Bekmambetov hat mit dem Film, in dem der Präsident gegen Vampire zu kämpfen hat, mehr im Sinn, als nur spektakuläre Schauwerte zu zelebrieren. "Präsident bei Tag, Jäger bei Nacht" lautet der deutsche Untertitel und zeugt von einer weiteren Ebene, die der Film schaffen will: Er will einen (Comic-)Superhelden erschaffen. Doch dass "Kinobombast im Zack Synder Format" und "heldenhafte Alternativweltgeschichte" (so der Verleih) nicht automatisch zum Erfolg führt, muss Bekmambetov nun schmerzlich herausfinden. .
Das eigentliche Hauptelement eines Vampirstreifens müssten blutrünstige, wie furchteinflößende Vampire sein. Doch die blutsaugenden Freunde aus dem amerikanischen Süden stellen sich als die größte Enttäuschung des Films heraus. Überraschend handzahm gestaltet Bekmambetov seinen Horror, der bei einer solchen Vorlage viel mehr Spielraum geboten hätte. Doch statt die untoten Vampire beim Zuschauer köstlich auszubreiten, hält sich Bekmambetov lieber an typische Slasher-Muster, konstruiert einfache Schockmomente, die aber kaum noch jemanden vom Hocker reißen werden. Dass überrascht insofern, als das man von Bekmambetov viel mehr gewohnt ist, als diese lausige Nullnummer.
Im Gegensatz dazu entfaltet die Alternativweltgeschichte ihr volles Potenzial – wenn auch nur unmerklich. Denn Bekmambetov bemächtigt sich der originalen Reden des 16. Präsidenten, interpretiert sie lediglich um und hält sich sehr genau an die Biographie des ermordeten Staatsmannes – nur mit dem hübschen Nebenaspekt, dass Vampire an jeder Ecke lauern. Die dargebotene Action-Kunst ist in ihrer dazu kommenden dritten Dimension mit den veschwommenen Bildern, knallenden Peitschen und stritzigen Blutfontänen allerdings extrem überladen und dazu auffällig am PC animiert. Und wenn es mal nicht an allen Ecken knallt und der Zuschauer mit übermäßig eingesetzten 3D-Effekten überbelastet wird, versucht der Film teils ruhige Töne anzustimmen, um dem Profil des Präsidenten mehr Ausdruck zu verleihen. Doch diese Profilsuche ertränkt sich leider zum Ende hin in wehleidigem Patriotismus und müdem Pathos.
Gemeinsam mit Tim Burton als Produzent versucht sich Bekmambetov allerdings auch an einer komplizierten Stilübung: Stets bemüht, seinen oftmals überladenden Actioner in visueller Hinsicht vollends auszureizen, versucht Bekmambetov auch die Geschichte im Hintergrund blühen zu lassen. Seiner Hauptfigur will der Regisseur gleichzeitig ein zwielichtiges Superhelden-Flair verleihen, ihn ironisieren und in seinen Stärken wie Schwächen aufblühen lassen. Doch was auf dem Papier womöglich funktioniert, geht im Film nicht auf, weil die Action den so gut agierenden Theaterschauspieler Benjamin Walker förmlich erdrückt und kaum noch atmen lässt. Zudem ist der Plot zu vorhersehbar.
Dennoch scheitert "Abraham Lincoln: Vampirjäger" nicht. Dafür ist das dargebotene Popcorn-Kino zu durchgeknallt und vergnüglich, zu berauschend surreal gemixt und interessant zu bestaunen. Bekmambetovs Streifen darf sich durchaus "außergewöhnlich" auf seine Visitenkarte drucken lassen, schafft es aber nicht, sich über die Erwartungen zu spielen, die seine Vorgängerfilme hinterlassen haben: Das monströse 3D-CGI-Spektakel bietet nicht mehr, sondern deutlich weniger als das bisherige Schaffen des russischen Regisseurs. Für Bekmambetov die Ironie des Schicksals: Bemüht sich selbst zu überbieten, verliert er den Blick auf die Handlung, die mit Abraham Lincoln als Vampirjäger eine eigentlich sehr gute, wenn auch abgedrehte Ausgangsidee besitzt.
Optisch ist der Film fraglos gelungen und bis zur bitteren Schlusspointe ein spaßiges Vergnügen - doch die Schauwerte, die oftmals ins überdreht Fantastische abrutschen oder permanent auf dem Verstand des Zuschauers herumtrampeln, reichen nicht aus. Bekmambetov scheitert an sich selbst - das aber wenigstens auf hohem Niveau.
Fazit: Der Popcorn-Spaß "Abraham Lincoln: Vampirjäger" zelebriert das, was den Regisseur Bekmambetov ausmacht – Superzeitlupe, literweise Blut, Action ohne Hirn – schafft es aber nicht, die eigens gesteckten Ziele zu verwirklichen: Benjamin Walker als Präsident ist mehr Jäger, als Lenker, mehr Schlächter, als Charakter. Der tricktechnische Bombast erschlägt die Superhelden-Geschichte. Wer sein Hirn daheim lässt, kann sich dennoch dran erfreuen.
Lucas Curstädt
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Besetzung & Crew von "Abraham Lincoln Vampirjäger"
Land: USAWeitere Titel: Abraham Lincoln: Vampire Hunter (auch in 3D)
Jahr: 2011
Genre: Action, Horror, Abenteuer, 3D
Originaltitel: Abraham Lincoln: Vampire Hunter
Länge: 110 Minuten
Kinostart: 03.10.2012
Regie: Timur Bekmambetov
Darsteller: Benjamin Walker, Rufus Sewell, John Neisler, Anthony Mackie, Alan Tudyk
Kamera: Caleb Deschanel
Verleih: 20th Century Fox