Breath Made Visible: Anna Halprin (2009)
Doku über Leben und Werk der Tanz- und Performance-Ikone Anna Halprin, die Kunst und Leben miteinander verschmilztUser-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Seit sieben Jahrzehnten stellt sich Halprin die Frage: Was ist Tanz? Ihre Suche nach einer Antwort hat in den USA eine Ära der Experimente in Theater, Musik, Happening und Performancekunst eingeleitet und den Tanz neu definiert. Zusammen mit ihrem Mann, dem renommierten Landschaftsarchitekten Lawrence Halprin (Roosevelt Memorial), entwickelte sie neues Gedankengut, welches Generationen von Künstlern beeinflusste.
Das Filmporträt verbindet neue Interviews und Bühnenauftritte mit frühen Performances. Bisher unveröffentlichtes Archivmaterial eröffnet Einblicke in die Geschichte der gesellschaftlich engagierten Tanzkunst Nordamerikas.
Merce Cunningham bezeichnet sie als Prophetin und Philosophin und ihre Tochter Daria Halprin (Zabriskie Point) wirft ein kritisches Auge auf die wilden „Workshops“ der 60er Jahre. Der Film führt von Halprins ersten komischen Tänzen und experimentellen Performances auf einem Tanzboden unter kalifornischen Mammutbäumen, über ihre aufsehenerregenden Tourneen in Europa, ihren Rückzug von der Bühne wegen Krankheit, bis zur triumphalen Rückkehr auf die Bühne.
Halprin betrachtet den Tanz als Antwort auf die Kräfte unseres sozialen und natürlichen Umfelds. Improvisation und Experiment sind ihr die wichtigsten Mittel des kreativen Ausdrucks. Früh verbindet Halprin in ihren Choreografien alltägliche Gesten und Bewegungen mit persönlichen Geschichten. Ihre Bühne waren und sind der Ozean, ein Fahrrad, eine Küche. Unvergesslich zum Beispiel, wie sie sich an der Pazifikküste mit 82 Jahren den Wellen hingibt und daraus eine Performance kreiert.
Bereits in den 50er Jahren gründet sie den später weltberühmten San Francisco Dancers Workshop. Ihre Truppe, zu der John Graham und A.A. Leath gehörten, macht Furore in Schweden und Nacktheit als neues Ausdrucksmittel provoziert Skandale in den USA. In dieser Zeit arbeitet sie zusammen mit Musikern wie John Cage, La Monte Young, Terry Riley and Morton Subotnick. Sie inspirieren sich gegenseitig. Die Truppe schwingt sich von Dächern, tanzt in der „La Fenice“ in Venedig (Musik Luciano Berio) und balanciert auf dem Gerüst eines Frachthangars am Flughafen San Francisco. In den späten 60er Jahren gründet Halprin die erste multikulturelle Company – Schwarz und Weiss finden sich im Tanz.
„Before I had cancer I lived my life for my art, after I had cancer I lived my art for my life“. Mit fünfzig Jahren erkrankt Halprin schwer. Sie sagt, sie habe sich den Weg zur Heilung frei getanzt. Von der Bühne verabschiedet sie sich für längere Zeit. Tanz wird für Halprin Mittel zur Heilung. Sie beginnt als Lehrerin mit Krebs- und Aidskranken zu arbeiten und später mit älteren Menschen … bis dann ihr langjähriger Lebenspartner Lawrence Halprin erkrankt. Die Besuche an seinem Krankenbett inspirieren sie 2004 zur Choreografie «Intensive Care»: Halprin, nun über 80, kehrt mit grossem Erfolg auf die Bühne zurück! In den folgenden Jahren tritt sie in Paris, San Francisco und Washington auf, und in New York ruft sie im grossen Joyce Theater in ihrem 15 minütigen Solo ins Publikum: „Es sind noch so viele Tänze zu machen!“
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Besetzung & Crew von "Breath Made Visible: Anna Halprin"
Land: USA, SchweizWeitere Titel: Breath Made Visible
Jahr: 2009
Genre: Dokumentation
Länge: 82 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 15.07.2010
Regie: Ruedi Gerber
Darsteller: Anna Halprin, A.A. Leath, Lawrence Halprin, John Graham, Merce Cunningham
Kamera: Adam Teichman
Verleih: Projektor Filmverleih