50/50 - Freunde fürs Über(leben) (2011)
50/50
US-Komödie nach der Autobiographie von "Ali G. Show"-Produzent Will Reiser: Mit nicht mal 30 Jahren erkrankt Adam Lerner an Krebs und plötzlich besteht sein Leben nur noch aus Arztterminen, Chemos - und reichlich absurden Situationen, da keiner seiner Freunde und Verwandten weiß, wie er mit Lerners potentiell tödlicher Erkrankung umgehen soll...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Adam Lerner (Joseph Gordon-Levitt) ist noch keine 30, hat einen coolen Job, eine hübsche Freundin und die beste Zeit seines Lebens. Alles läuft perfekt – bis er plötzlich diese brutalen Rückenschmerzen bekommt. Die schockierende
Diagnose: An Adams Wirbelsäule wächst ein monströser Tumor. Er hat Krebs – noch dazu eine seltene Form, die mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verläuft. Der Himmel stürzt ein, und schlagartig ist Adams Welt eine andere – die vor allem aus Wartezimmern besteht: Arzttermine statt hipper Partys, Chemo statt Cocktails, und seine glorreichen Zukunftspläne schrumpfen auf ein einziges Ziel: Überleben.
Die Menschen, die ihm am nächsten stehen, sind genauso überfordert wie er selbst: Adams bester Freund Kyle (Seth Rogen) nutzt seine Misere schamlos aus, um mit der bewährten Mitleidsmasche Frauen ins Bett zu kriegen. Seine dominante Mutter Diane (Anjelica Huston) ist für ihren Sohn eher zusätzliche Belastung als seelische Stütze. Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard), eine angesagte Künstlerin, stürzt sich ins Szeneleben und rast manisch von einem Termin zum nächsten, um nur ja nicht zum Nachdenken zu kommen. Und Therapeutin Katherine (Anna Kendrick), die ihm in dieser
schweren Zeit eigentlich zur Seite stehen soll, ist noch nervöser als ihr Patient: Adam ist gerade mal ihr dritter Fall...
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Filmkritik
Kann Krebs komisch sein? Falls ja – will man man wirklich darüber lachen? Was "50/50" angeht, eine weitgehend autobiographische Geschichte von Seth Rogen (in deren Mittelpunkt allerdings sein mit einer seltenen Art von Tumor befallener Freund steht – Produzent und Co-Autor Will Reiser), kann man die Frage tatsächlich mit Ja beantworten: Zwar gibt es auch Rogens üblichen Brachialhumor, überwiegend bleibt die Komik aber gutmütig.
Vor allem aber funktioniert der Film dank seinem Hauptdarsteller (Joseph Gordon-Levitt), der als Adam zuerst verwirrt und ungläubig auf die Verkündigung der Diagnose durch den unsensibelsten Arzt aller Zeiten reagiert – lebt er doch nicht nur sportlich und gesund, nein "Ich recycle!!!". Und das meint er völlig ernst. Schließlich richtet er sich mit einer Mischung aus stoischer Akzeptanz und lakonischem Humor in seinem neuen Leben ein, unterstützt von seinem ältesten Schulfreund Kyle (Rogen in einer Version seiner üblichen Rollen). Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard) kommt mit der Krankheit dagegen überhaupt nicht klar, ebenso wenig wie Adams Mutter (Anjelica Huston), die sich parallel noch um seinen an Alzheimer erkrankten Vater kümmert.
Der Film wandert die üblichen bitteren Stationen einer fatalen Krankheit – Verzweiflung, Reaktionen von Freunden und Verwandten, Therapien – ab, ohne jemals in ein deprimierendes Tränendrama abzurutschen. Tatsächlich bleibt der Film durchweg Komödie: So gibt es Haschplätzchen zu den Chemositzungen, Rachael drängt Adam den hässlichsten Hund überhaupt als ständige Begleitung auf und Kyle nutzt die Krankheit seines Kumpels als Abschlepp-Alibi aus. Dennoch beschleicht einen nie das Gefühl, die Ernsthaftigkeit des Themas würde dadurch beiseite geschoben. Gordon-Levitt vermag es, der selbstironischen Haltung seines Charakters immer noch ein Gefühl der Hilflosigkeit und Einsamkeit im Angesichts seines möglichen Todes mitzugeben. Nur was den körperlichen Abbau angeht, kann man ein wenig meckern: Adam wird zwar blässer, bleibt aber bis zum Ende des Films durchtrainiert.
Die sich anbahnende Liebesgeschichte von Adam und seiner Psychotherapeutin (Anna Kendrick) muss wohl, fall sie sich tatsächlich so zugetragen haben sollte, eines dieser Geschehnisse gewesen sein, die nur für Insider nachvollziehbar sind. Oder aber ein Besetzungsfehler: Es gibt kaum Chemie zwischen den beiden. Dafür aber umso mehr zwischen Gordon-Levitt und Huston, die sich einige der bewegendsten Szenen teilen.
Fazit: "50/50" vermag es, ein dramatisches Thema in eine sich natürlich anfühlende Komödienform zu verpacken. Das Bewusstsein, dass es einen jederzeit selbst treffen könnte, bleibt stets präsent – ohne zu deprimieren. Ungewöhnlich und empfehlenswert!
Vor allem aber funktioniert der Film dank seinem Hauptdarsteller (Joseph Gordon-Levitt), der als Adam zuerst verwirrt und ungläubig auf die Verkündigung der Diagnose durch den unsensibelsten Arzt aller Zeiten reagiert – lebt er doch nicht nur sportlich und gesund, nein "Ich recycle!!!". Und das meint er völlig ernst. Schließlich richtet er sich mit einer Mischung aus stoischer Akzeptanz und lakonischem Humor in seinem neuen Leben ein, unterstützt von seinem ältesten Schulfreund Kyle (Rogen in einer Version seiner üblichen Rollen). Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard) kommt mit der Krankheit dagegen überhaupt nicht klar, ebenso wenig wie Adams Mutter (Anjelica Huston), die sich parallel noch um seinen an Alzheimer erkrankten Vater kümmert.
Der Film wandert die üblichen bitteren Stationen einer fatalen Krankheit – Verzweiflung, Reaktionen von Freunden und Verwandten, Therapien – ab, ohne jemals in ein deprimierendes Tränendrama abzurutschen. Tatsächlich bleibt der Film durchweg Komödie: So gibt es Haschplätzchen zu den Chemositzungen, Rachael drängt Adam den hässlichsten Hund überhaupt als ständige Begleitung auf und Kyle nutzt die Krankheit seines Kumpels als Abschlepp-Alibi aus. Dennoch beschleicht einen nie das Gefühl, die Ernsthaftigkeit des Themas würde dadurch beiseite geschoben. Gordon-Levitt vermag es, der selbstironischen Haltung seines Charakters immer noch ein Gefühl der Hilflosigkeit und Einsamkeit im Angesichts seines möglichen Todes mitzugeben. Nur was den körperlichen Abbau angeht, kann man ein wenig meckern: Adam wird zwar blässer, bleibt aber bis zum Ende des Films durchtrainiert.
Die sich anbahnende Liebesgeschichte von Adam und seiner Psychotherapeutin (Anna Kendrick) muss wohl, fall sie sich tatsächlich so zugetragen haben sollte, eines dieser Geschehnisse gewesen sein, die nur für Insider nachvollziehbar sind. Oder aber ein Besetzungsfehler: Es gibt kaum Chemie zwischen den beiden. Dafür aber umso mehr zwischen Gordon-Levitt und Huston, die sich einige der bewegendsten Szenen teilen.
Fazit: "50/50" vermag es, ein dramatisches Thema in eine sich natürlich anfühlende Komödienform zu verpacken. Das Bewusstsein, dass es einen jederzeit selbst treffen könnte, bleibt stets präsent – ohne zu deprimieren. Ungewöhnlich und empfehlenswert!
Sira Brand
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Besetzung & Crew von "50/50 - Freunde fürs Über(leben)"
Land: USAWeitere Titel: I'm with Cancer; Live with It
Jahr: 2011
Genre: Komödie
Originaltitel: 50/50
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 03.05.2012
Regie: Jonathan Levine
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Bryce Dallas Howard, Anna Kendrick, Seth Rogen, Geoff Gustafson
Kamera: Terry Stacey
Verleih: Universum Film, 24 Bilder
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