Black Swan (2010)
US-Thriller mit Natalie Portman und Mila Kunis: Primaballerina Nina (Portman) versucht, eine gefährliche Rivalin (Kunis) vor einer wichtigen Aufführung auszustechen. Doch die scheint übernatürliche Kräfte zu besitzen - oder aber Nina verliert langsam den VerstandKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die aufstrebende Ballerina Nina (Natalie Portman) bekommt die Doppelrolle ihres Lebens: In "Schwanensee" soll sie sowohl den unschuldigen weißen als auch den dämonischen schwarzen Schwan verkörpern. Doch während sie für den weißen Schwan tatsächlich die perfekte Besetzung ist, muss sie für den Gegenpart der Figur lernen loszulassen und die dunkle Seite in sich hervorbringen.
Angetrieben von dem charismatischen Ballettdirektor Thomas Leroy (Vincent Cassel) versucht sie verzweifelt ihre Blockaden zu überwinden. Ausgerechnet die neue, attraktive Kollegin Lily (Mila Kunis) hat all das, was Nina zu fehlen scheint. Droht Nina sogar die Rolle an Lily zu verlieren?
Ninas Verzweiflung wächst und sie stößt einen ebenso befreienden wie selbstzerstörerischen Prozess an, bei dem die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen. Aber ungeachtet aller Gefahren treibt Nina ihre Vorbereitungen für die Premiere des Stücks weiter – denn für sie zählt nur eines: Vollkommenheit.
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Filmkritik
"Black Swan" von Darren Aronofsky zeichnet auf allen Ebenen die Körperlichkeit aus. Auf der Leinwand schinden sich die Tänzerinnen, stets gefangen zwischen Perfektion, Bulimie und Hingabe. Und im Zuschauerraum durchzucken die gezeigten Qualen Mark und Bein der Beobachtenden.
Erzählt wird in "Black Swan" die Geschichte der Ballerina Nina Sayer (Natalie Portman), die an dem renommierten Lincoln Center in New York ihre große Chance erhält: Nach Jahren der Schufterei darf sie die Hauptrolle in Tschaikowskys "Schwanensee" tanzen. Für den weißen Schwan ist die disziplinierte, stets kontrollierte und ehrgeizige Nina die perfekte Besetzung. Aber für den schwarzen Schwan – so macht ihr Choreograf Thomas (Vincent Cassell) klar – fehlt ihr die Leidenschaft. Die Tänzerin des schwarzen Schwans muss verführen können, aber Nina hat ihre Abgründe und Begierden stets durch das Tanzen kompensiert und niemals ausgelebt. Ausgerechnet jetzt kommt die neue Tänzerin Lily (Mila Kunis) zum Ensemble, deren Technik zwar nicht fehlerlos ist, die jedoch die verführerische Leidenschaftlichkeit eines schwarzen Schwans besitzt.
Ninas Ringen um mehr Leidenschaft, die dauernden Qualen der Perfektion und der Unterdrückung schildert Aronofsky in dem "Schwanensee"-Motiv, das in der Bildsprache und Musik zum Ausdruck kommt. Konsequent hält sich Aronofsky an die Schwarz-Weiß-Stilistik und insbesondere die Kameraarbeit von Matthew Libatique ist großartig. Allein die Großaufnahmen von Ninas geschundenen Füßen bereiten dem Zuschauer Schmerzen, aber auch die Schwenks und Untersichten machen die körperliche Quälerei auf eindringliche Weise nachfühlbar. Zugleich entzieht eine wacklige Handkamera dem Zuschauer im Verlauf des Films zusehends den Boden. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Ninas Einbildung verwischen, dabei kostet Aronofsky das Doppelgänger-Motiv vollends aus. Er kann keiner Scheibe und keinem Spiegel widerstehen, sondern muss Ninas Zerrissenheit immer wieder deutlich machen. Ohnehin ist wenig an diesem Film subtil: die böse Mutter, der diabolische Choreograf und die verführerisch-dunkelhaarige Konkurrentin sind bekannte Genre-Zutaten. Aber durch die Konsequenz des Regisseurs fügen sich die filmischen und dramaturgischen Mittel hervorragend zusammen. Untermalt von Clint Mansells "Schwanensee"-Musikbearbeitung lädt Aronofsky die Zuschauer auf einen spannenden Ballet-Horror-Trip ein, der mit allen Sinnen genossen werden kann. Der Film packt den Zuschauer mit emotionaler Kraft und lässt ihn erst nach dem fulminanten Finale wieder los.
Insgesamt geht es Aronofsky weniger um das Psychogramm seiner Protagonistin als vielmehr um die Darstellung von Leidenschaft. Mit Natalie Portman hat er die ideale Besetzung für die kontrollierte und unschuldige Nina gefunden, die noch bei ihrer obsessiven Mutter (unheimlich: Barbara Hershey) in einem Kleinmädchenzimmer wohnt und zum Einschlafen aus einer Spieluhr das „Schwanensee“-Motiv hört. Für diese Rolle hat Natalie Portman hart trainiert, damit sie Tanzszenen selbst absolvieren kann. Ohnehin steckt viel von Nina in Natalie, der jungen Schauspielerin, die immer perfekt und doch zerbrechlich wirkte. Mit nuanciertem, oscar-reifem Spiel verdeutlich Portman die Risse in Ninas perfekter Fassade und ihre Wandlung innerhalb des Films. Spätestens wenn sie an ihrem Rücken Kratzspuren entdeckt, die sie sich selbst unbewusst zugefügt haben muss; sich die Fingernägel so kurz schneidet, dass sie blutet, oder sich mit einem Ruck einen Hautfetzen von den Fingern reißt, dann wird deutlich, wie nah Nina dem Wahnsinn ist. Zugleich bleibt aber im Vagen, ob sie tatsächlich den Verstand verliert oder einer böswilligen Intrige zum Opfer fällt. Sehr deutlich wird aber, dass mehr als Willen und Quälerei zur Perfektion gehört. "Black Swan" ist kein perfektes Kunstwerk, aber ein großartiger, euphorischer, den Zuschauer körperlich mitleiden lassender Psychothriller. Und damit ist er wie der schwarze Schwan im "Schwanensee".
Fazit: Der Ballett-Horror "Black Swan" macht den Kinobesuch zu einem körperlich-emotionalen und ästhetischen Erlebnis – und zeigt zudem Natalie Portman in Oscar-Form!
Erzählt wird in "Black Swan" die Geschichte der Ballerina Nina Sayer (Natalie Portman), die an dem renommierten Lincoln Center in New York ihre große Chance erhält: Nach Jahren der Schufterei darf sie die Hauptrolle in Tschaikowskys "Schwanensee" tanzen. Für den weißen Schwan ist die disziplinierte, stets kontrollierte und ehrgeizige Nina die perfekte Besetzung. Aber für den schwarzen Schwan – so macht ihr Choreograf Thomas (Vincent Cassell) klar – fehlt ihr die Leidenschaft. Die Tänzerin des schwarzen Schwans muss verführen können, aber Nina hat ihre Abgründe und Begierden stets durch das Tanzen kompensiert und niemals ausgelebt. Ausgerechnet jetzt kommt die neue Tänzerin Lily (Mila Kunis) zum Ensemble, deren Technik zwar nicht fehlerlos ist, die jedoch die verführerische Leidenschaftlichkeit eines schwarzen Schwans besitzt.
Ninas Ringen um mehr Leidenschaft, die dauernden Qualen der Perfektion und der Unterdrückung schildert Aronofsky in dem "Schwanensee"-Motiv, das in der Bildsprache und Musik zum Ausdruck kommt. Konsequent hält sich Aronofsky an die Schwarz-Weiß-Stilistik und insbesondere die Kameraarbeit von Matthew Libatique ist großartig. Allein die Großaufnahmen von Ninas geschundenen Füßen bereiten dem Zuschauer Schmerzen, aber auch die Schwenks und Untersichten machen die körperliche Quälerei auf eindringliche Weise nachfühlbar. Zugleich entzieht eine wacklige Handkamera dem Zuschauer im Verlauf des Films zusehends den Boden. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Ninas Einbildung verwischen, dabei kostet Aronofsky das Doppelgänger-Motiv vollends aus. Er kann keiner Scheibe und keinem Spiegel widerstehen, sondern muss Ninas Zerrissenheit immer wieder deutlich machen. Ohnehin ist wenig an diesem Film subtil: die böse Mutter, der diabolische Choreograf und die verführerisch-dunkelhaarige Konkurrentin sind bekannte Genre-Zutaten. Aber durch die Konsequenz des Regisseurs fügen sich die filmischen und dramaturgischen Mittel hervorragend zusammen. Untermalt von Clint Mansells "Schwanensee"-Musikbearbeitung lädt Aronofsky die Zuschauer auf einen spannenden Ballet-Horror-Trip ein, der mit allen Sinnen genossen werden kann. Der Film packt den Zuschauer mit emotionaler Kraft und lässt ihn erst nach dem fulminanten Finale wieder los.
Insgesamt geht es Aronofsky weniger um das Psychogramm seiner Protagonistin als vielmehr um die Darstellung von Leidenschaft. Mit Natalie Portman hat er die ideale Besetzung für die kontrollierte und unschuldige Nina gefunden, die noch bei ihrer obsessiven Mutter (unheimlich: Barbara Hershey) in einem Kleinmädchenzimmer wohnt und zum Einschlafen aus einer Spieluhr das „Schwanensee“-Motiv hört. Für diese Rolle hat Natalie Portman hart trainiert, damit sie Tanzszenen selbst absolvieren kann. Ohnehin steckt viel von Nina in Natalie, der jungen Schauspielerin, die immer perfekt und doch zerbrechlich wirkte. Mit nuanciertem, oscar-reifem Spiel verdeutlich Portman die Risse in Ninas perfekter Fassade und ihre Wandlung innerhalb des Films. Spätestens wenn sie an ihrem Rücken Kratzspuren entdeckt, die sie sich selbst unbewusst zugefügt haben muss; sich die Fingernägel so kurz schneidet, dass sie blutet, oder sich mit einem Ruck einen Hautfetzen von den Fingern reißt, dann wird deutlich, wie nah Nina dem Wahnsinn ist. Zugleich bleibt aber im Vagen, ob sie tatsächlich den Verstand verliert oder einer böswilligen Intrige zum Opfer fällt. Sehr deutlich wird aber, dass mehr als Willen und Quälerei zur Perfektion gehört. "Black Swan" ist kein perfektes Kunstwerk, aber ein großartiger, euphorischer, den Zuschauer körperlich mitleiden lassender Psychothriller. Und damit ist er wie der schwarze Schwan im "Schwanensee".
Fazit: Der Ballett-Horror "Black Swan" macht den Kinobesuch zu einem körperlich-emotionalen und ästhetischen Erlebnis – und zeigt zudem Natalie Portman in Oscar-Form!
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Black Swan"
Land: USAJahr: 2010
Genre: Thriller
Länge: 108 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 20.01.2011
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Vincent Cassel, Mila Kunis, Natalie Portman, Winona Ryder, Barbara Hershey
Kamera: Matthew Libatique
Verleih: 20th Century Fox
Awards - Golden Globe 2011
- Hauptdarstellerin (Drama) - Natalie Portman
- Bester Film (Drama)
- Beste Regie - Darren Aronofsky
- Beste darstellerische Leistung (weibliche Nebenrolle) - Mila Kunis
Bereich Drama
Awards - Oscar 2011Weitere Infos
- Beste Hauptdarstellerin - Natalie Portman
- Bester Film
- Beste Regie - Darren Aronofsky
- Beste Kamera - Matthew Libatique
- Bester Schnitt
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