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FBW-Bewertung: Silence (2016)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Basierend auf historischen Ereignissen erzählt SILENCE in monumentalen Bildern von der Kraft des Glaubens und dem spirituellen Überlebenskampf eines jungen Priesters im Japan des 17. Jahrhundert.
1637 brechen die jungen Jesuitenpater Sebasti?o Rodrigues (Andrew Garfield) und Francisco Garpe (Adam Driver) von Portugal in das völlig von der westlichen Welt abgeschottete Japan auf, um der Wahrheit hinter den undenkbaren Gerüchten nachzugehen, dass ihr berühmter Lehrer Cristóv?o Ferreira (Liam Neeson) dem christlichen Glauben abgeschworen habe. Heimlich in Japan angekommen tauchen die beiden Jesuitenpater ein in eine Welt, in der Christen von den japanischen Feudalherren brutal verfolgt und durch grausamste Folter zum Glaubensabfall gezwungen werden. Als Pater Rodrigues selbst gefangen wird, begegnen ihm die Machthaber zweischneidig. Sie sind höflich und versuchen ihn mit rationalen Argumenten dazu zu bringen, seinen Glauben zu verleugnen. Gleichzeitig erlebt er die Todesqualen der christlichen Mitgefangenen, die auch ihm drohen. Rodrigues verzweifelt an der Frage, wie Gott zu all diesem Leiden schweigen kann. Ist es Gottes Wille, dass er an seinem Glauben festhält, auch wenn dadurch viele Menschen grausam zu Tode kommen?

Das Drehbuch von Martin Scorsese und Jay Cocks basiert auf dem Roman?Schweigen? von Endo Shusaka. Eine eindrucksvolle Kamera und ein überzeugendes Spiel von Licht und Schatten führen in die Welt der ?verborgenen Christen? ein. Die grandiose Filmkulisse ist unterlegt mit einem natürlichen Klangteppich aus Geräuschen, Tönen und Originalmusik, auf eingespielte Filmmusik wird komplett verzichtet. Die Schauspielerleistung ist überzeugend bis in die kleinste Nebenrolle.

Auch wenn SILENCE im 17. Jahrhundert spielt, so ist der Diskursüber den Konflikt der verschiedenen Religionen, der Anspruch auf universelle Wahrheit und das persönliche Glaubensempfinden hochaktuell. Der Film hat eine Länge von fast drei Stunden, wirkt aber dennoch nicht zu lang. Die Dauer erlaubt die Einstimmung in eine fremde Welt und die Teilnahme an denPrüfungen, denen die Hauptfigur standhalten muss. Der Jury ist bewusst, dass der Stoff nicht einfach ist, doch wer sich darauf einlässt, erlebt einen großartigen Film, der noch lange nachwirkt. Er verdient das Prädikat besonders wertvoll.




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