Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger? (2008)
Burn After Reading
US-Komödie von Joel und Ethan Coen: Als der Washingtoner CIA-Mitarbeiter Osborne Cox (John Malkovich) wegen eines Alkoholproblems degradiert wird, schmeißt er seinen Job und beschließt, ein Buch über seine Zeit beim Geheimdienst zu schreiben. Doch seine CD fällt dem reichlich naiven Duo Linda Litzke (Frances McDormand) und Chad Feldheimer (Brad Pitt) in die Hände, die in einem Fitnessstudio arbeiten und die Zahlen und Daten für vermeintlich brisante Informationen über den US-Geheimdienst halten. Sie beschließen, Cox zu erpressen...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 16 Besucher eine Bewertung abgegeben.
CIA-Agent Ozzie Cox (John Malkovich) wird kurz vor der Pensionierung wegen eines Alkoholproblems vor die Tür gesetzt. Seiner so strengen wie untreuen Ehefrau Katie (Tilda Swinton) will er den Grund für seine Kündigung nur ungern preisgeben und so
behauptet er kurzerhand, er habe den sicheren Job aufgegeben, um seine Memoiren zu schreiben. Und gesagt, getan.
Derweil fahndet die unglückliche, weil einsame Fitnesstrainerin Linda Litzke im Internet nach neuen Bekanntschaften und träumt von einer chirurgischen Runderneuerung - die scheinbar in greifbare Nähe rückt, als ihr gutaussehender, aber dümmlicher Kollege
Chad Feldheimer in der Umkleidekabine des Studios eine CD mit scheinbar brisantem Geheimdienstmaterial findet.
Dank eines Hackerfreundes ist der Verfasser - Osborne Cox - schnell ausfindig gemacht. Doch der weigert sich überraschenderweise standhaft auf die Erpressungsversuche von Linda und Chad einzugehen. Daher sehen sich die trotteligen Fitnesstrainer mit Finanzsorgen dazu gezwungen, sich an die Russen zu wenden. Dass sie damit in Washingtons Agentenszene für reichlich Verwirrung sorgen und alle Beteiligten bald unter verschärfter Beobachtung stehen, ist ihnen leider nicht wirklich bewusst.
Und so muss sich schließlich auch der etwas paranoide Regierungsbeamte Harry Pfarrer (George Clooney), der neben allerlei One Night Stands mit Online-Bekanntschaften auch eine Affäre mit Ozzies Ehefrau Katie hat, bald fragen, warum er eigentlich beim Joggen ständig von einer schwarzen Limousine verfolgt wird...
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Filmkritik
Nachdem die Brüder Joel und Ethan Coen im vergangenen Jahr für den düsteren "No Country for old Men" mit dem Oscar ausgezeichnet wurden, wenden sie sich nun mit "Burn after reading" wieder jenem Genre zu, dass den eher unter Kritikern und Cinephilen beliebten Filmemachern ihre bislang größten Kassenerfolge bescherte: der Komödie.
Angeblich ersannen die Brüder die im Washingtoner Geheimdienstmilieu angesiedelte Spionagegeschichte nur um eine Reihe von Darstellern unterzubringen, mit denen sie schon lange zusammenarbeiten wollten. So finden sich auf der beeindruckenden Castliste neben alten Bekannten wie Joel Coens Ehefrau Frances McDormand (ihr 5. Auftritt in einem Film ihres Mannes) und George Clooney (3. Coen-Film) denn auch die Coen-Novizen Brad Pitt, John Malkovich und Tilda Swinton. Dass sie alle ziemlich großen Spaß an der Sache hatten, ist offensichtlich: Mit fast kindlicher Begeisterung legen hier alle Beteiligten großartige Darstellungen hin.
Und Spaß hatten vermutlich auch die Maskenbildner, durften sie doch einigen Darstellern ziemlich übel mitspielen. John Malkovich etwa ließen sie als fluchend-fuchtelnder Ex-CIA-Agent eine fies-glänzende Glatze zur Schau stellen, Brad Pitt hingegen, als naiv-trotteliger Fitnesstrainer mit chronischer Schmolllippe, blonde Strähnchen im Skunk-Muster zu engen Shirts, knappen Shorts und dämlichen Tennissocken.
Aber Achtung: So lustig die Figuren auch daherkommen, bedeutet Komödie im Fall der Coen-Brüder natürlich nicht, dass wirklich unbeschwert gelacht werden dürfte: Das Script zu "Burn after reading", angeblich parallel zu "No Country for old Men" entstanden, ist Coen-typisch dermaßen schwarzhumorig, dass einem durchaus mehr als einmal das Lachen im Halse stecken bleibt.
Bitterböse ist die Weltsicht, die "Burn Afer Reading" (wie allen Coen-Filmen) zugrunde liegt - alle wesentlichen Akteure sind hier entweder emotionslos und zielgerichtet handelnde Eisblöcke (ausschließlich Frauen) oder aber mehr oder minder trottelige Loser auf der erfolglosen Jagd nach Liebe und Glück (mit Ausnahme der Fitnesstrainerin Linda Litzke alle männlich). Dass dabei dann nicht etwa die emotionalen Nieten, sondern die tollpatschigen (und zugegebenermaßen gierigen) Glücksjäger die größten Katastrophen verursachen und sterben wie die Fliegen, ist fraglos nicht sehr herzerwärmend. Sofern man nicht auf eine wohlige Winterkomödie hofft (und wer tut das in einem Coen-Film?) - ist das ganze aber dennoch recht spaßig anzusehen,. zumal die filmenden Brüder gekonnt von leichter Hand inszenieren und in der Story eine ganze Reihe skurriler Gags und aufgenzwinkernder Zitate untergebracht haben.
Fazit: Typisch schwarzhumorig Coen. Sicher nicht der beste Film des Bruderpaars, aber allein schon wegen der Darstellerleistungen sehenswert.
Angeblich ersannen die Brüder die im Washingtoner Geheimdienstmilieu angesiedelte Spionagegeschichte nur um eine Reihe von Darstellern unterzubringen, mit denen sie schon lange zusammenarbeiten wollten. So finden sich auf der beeindruckenden Castliste neben alten Bekannten wie Joel Coens Ehefrau Frances McDormand (ihr 5. Auftritt in einem Film ihres Mannes) und George Clooney (3. Coen-Film) denn auch die Coen-Novizen Brad Pitt, John Malkovich und Tilda Swinton. Dass sie alle ziemlich großen Spaß an der Sache hatten, ist offensichtlich: Mit fast kindlicher Begeisterung legen hier alle Beteiligten großartige Darstellungen hin.
Und Spaß hatten vermutlich auch die Maskenbildner, durften sie doch einigen Darstellern ziemlich übel mitspielen. John Malkovich etwa ließen sie als fluchend-fuchtelnder Ex-CIA-Agent eine fies-glänzende Glatze zur Schau stellen, Brad Pitt hingegen, als naiv-trotteliger Fitnesstrainer mit chronischer Schmolllippe, blonde Strähnchen im Skunk-Muster zu engen Shirts, knappen Shorts und dämlichen Tennissocken.
Aber Achtung: So lustig die Figuren auch daherkommen, bedeutet Komödie im Fall der Coen-Brüder natürlich nicht, dass wirklich unbeschwert gelacht werden dürfte: Das Script zu "Burn after reading", angeblich parallel zu "No Country for old Men" entstanden, ist Coen-typisch dermaßen schwarzhumorig, dass einem durchaus mehr als einmal das Lachen im Halse stecken bleibt.
Bitterböse ist die Weltsicht, die "Burn Afer Reading" (wie allen Coen-Filmen) zugrunde liegt - alle wesentlichen Akteure sind hier entweder emotionslos und zielgerichtet handelnde Eisblöcke (ausschließlich Frauen) oder aber mehr oder minder trottelige Loser auf der erfolglosen Jagd nach Liebe und Glück (mit Ausnahme der Fitnesstrainerin Linda Litzke alle männlich). Dass dabei dann nicht etwa die emotionalen Nieten, sondern die tollpatschigen (und zugegebenermaßen gierigen) Glücksjäger die größten Katastrophen verursachen und sterben wie die Fliegen, ist fraglos nicht sehr herzerwärmend. Sofern man nicht auf eine wohlige Winterkomödie hofft (und wer tut das in einem Coen-Film?) - ist das ganze aber dennoch recht spaßig anzusehen,. zumal die filmenden Brüder gekonnt von leichter Hand inszenieren und in der Story eine ganze Reihe skurriler Gags und aufgenzwinkernder Zitate untergebracht haben.
Fazit: Typisch schwarzhumorig Coen. Sicher nicht der beste Film des Bruderpaars, aber allein schon wegen der Darstellerleistungen sehenswert.
Julia Nieder
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Besetzung & Crew von "Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?"
Land: USAJahr: 2008
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Burn After Reading
Länge: 95 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.10.2008
Regie: Ethan Coen, Joel Coen
Darsteller: Brad Pitt, Frances McDormand, John Malkovich, Hamilton Clancy, George Clooney
Kamera: Emmanuel Lubezki
Verleih: Tobis Film
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