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Buddenbrooks - Ein Geschäft von einiger Größe (2008)
Literaturverfilmung: Eine wohlhabende Kaufmannsfamilie erlebt den allmählichen Niedergang.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Mitte des 19. Jahrhunderts in Lübeck: Der Konsul Jean (Armin Mueller-Stahl) und die Konsulin Bethsy Buddenbrook (Iris Berben) führen mit ihren drei Kindern Thomas (Mark Waschke), Christian (August Diehl) und Tony (Jessica Schwarz) ein Leben im Wohlstand. Doch mit dem Tod des Patriarchen scheint das Dasein der Familie mehr und mehr aus den Fugen zu geraten. Das Glück und die finanzielle Sicherheit der Buddenbrooks sind daher in Gefahr.
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Filmkritik
"Buddenbrooks – Ein Geschäft von einiger Größe": Visualisierung eines Roman-Klassikers
Der 1875 in Lübeck geborene Thomas Mann gehört zu den bedeutendsten Erzählern des 20. Jahrhunderts. Bereits einige Zeit vor seinen berühmten Werken "Der Tod in Venedig" (1911) und "Der Zauberberg" (1924) schuf er im Jahre 1901 mit dem Gesellschaftsroman "Buddenbrooks: Verfall einer Familie" einen absoluten Klassiker der Literaturgeschichte.
Dieser wurde schon 1923 als Stummfilm von Gerhard Lamprecht für die Leinwand adaptiert. 1959 folgte eine weitere Kinoproduktion von Alfred Weidenmann mit Star-Besetzung (darunter Liselotte Pulver, Nadja Tiller und Hansjörg Felmy); später kam eine elf Episoden umfassende Fernsehserie von Franz Peter Wirth, die 1979 in der ARD ausgestrahlt wurde. Mit "Buddenbrooks – Ein Geschäft von einiger Größe" lieferte der Regisseur und Co-Autor Heinrich Breloer ("Speer und Er") 2008 eine 16,2 Millionen Euro teure Verfilmung, die nun erneut in den Lichtspielhäusern gezeigt wird.
Ein eindrücklicher Cast
Wie bei Weidenmann wird auch unter Breloers Regie auf bekannte Gesichter gesetzt. So verkörpern Armin Mueller-Stahl ("Shine – Der Weg ins Licht") und Iris Berben ("Frau Rettich, die Czerni und ich") den Konsul und die Konsulin, während Jessica Schwarz ("Das perfekte Geheimnis") als Tony, Mark Waschke ("Tatort") als Thomas und August Diehl ("Die Fälscher") als Christian Buddenbrook zu sehen sind. Bis in die kleinsten Nebenrollen hinein wartet der Film mit namhaften Personen (etwa Justus von Dohnányi, Sylvester Groth und Sunnyi Melles) auf.
Das Ensemble agiert durchweg überzeugend; die 150-minütige Kinofassung vermag in ihrer Figurenzeichnung nicht die Tiefe der in elf Teile gegliederten, rund 800-seitigen Romanvorlage zu erreichen – dennoch gelingen intensive Momente, in denen die familiäre Dynamik und die Charakterentwicklung deutlich werden. Insbesondere Jessica Schwarz legt eine gute Leistung an den Tag – und lässt Tony zur Heldin der Geschichte werden.
… und eine beachtliche Ausstattung
Das Szenenbild und die Kostüme zählen ebenso zu den klaren Stärken dieser "Buddenbrooks"-Version. Der Film bietet visuell ansprechende und niveauvolle Unterhaltung, fällt jedoch insgesamt etwas zu brav aus. Die Wucht des Mann-Meisterwerks vermittelt sich nur in Ansätzen; eine interessante Aktualisierung der Themen findet sich kaum. So bleibt letztlich eine sorgfältig gemachte Bebilderung, die dazu animiert, sich (abermals) dem Buch zu widmen.
Fazit: Eine gediegen inszenierte und gut gespielte Roman-Adaption, die hinter der Größe der Vorlage zurückbleibt.
Der 1875 in Lübeck geborene Thomas Mann gehört zu den bedeutendsten Erzählern des 20. Jahrhunderts. Bereits einige Zeit vor seinen berühmten Werken "Der Tod in Venedig" (1911) und "Der Zauberberg" (1924) schuf er im Jahre 1901 mit dem Gesellschaftsroman "Buddenbrooks: Verfall einer Familie" einen absoluten Klassiker der Literaturgeschichte.
Dieser wurde schon 1923 als Stummfilm von Gerhard Lamprecht für die Leinwand adaptiert. 1959 folgte eine weitere Kinoproduktion von Alfred Weidenmann mit Star-Besetzung (darunter Liselotte Pulver, Nadja Tiller und Hansjörg Felmy); später kam eine elf Episoden umfassende Fernsehserie von Franz Peter Wirth, die 1979 in der ARD ausgestrahlt wurde. Mit "Buddenbrooks – Ein Geschäft von einiger Größe" lieferte der Regisseur und Co-Autor Heinrich Breloer ("Speer und Er") 2008 eine 16,2 Millionen Euro teure Verfilmung, die nun erneut in den Lichtspielhäusern gezeigt wird.
Ein eindrücklicher Cast
Wie bei Weidenmann wird auch unter Breloers Regie auf bekannte Gesichter gesetzt. So verkörpern Armin Mueller-Stahl ("Shine – Der Weg ins Licht") und Iris Berben ("Frau Rettich, die Czerni und ich") den Konsul und die Konsulin, während Jessica Schwarz ("Das perfekte Geheimnis") als Tony, Mark Waschke ("Tatort") als Thomas und August Diehl ("Die Fälscher") als Christian Buddenbrook zu sehen sind. Bis in die kleinsten Nebenrollen hinein wartet der Film mit namhaften Personen (etwa Justus von Dohnányi, Sylvester Groth und Sunnyi Melles) auf.
Das Ensemble agiert durchweg überzeugend; die 150-minütige Kinofassung vermag in ihrer Figurenzeichnung nicht die Tiefe der in elf Teile gegliederten, rund 800-seitigen Romanvorlage zu erreichen – dennoch gelingen intensive Momente, in denen die familiäre Dynamik und die Charakterentwicklung deutlich werden. Insbesondere Jessica Schwarz legt eine gute Leistung an den Tag – und lässt Tony zur Heldin der Geschichte werden.
… und eine beachtliche Ausstattung
Das Szenenbild und die Kostüme zählen ebenso zu den klaren Stärken dieser "Buddenbrooks"-Version. Der Film bietet visuell ansprechende und niveauvolle Unterhaltung, fällt jedoch insgesamt etwas zu brav aus. Die Wucht des Mann-Meisterwerks vermittelt sich nur in Ansätzen; eine interessante Aktualisierung der Themen findet sich kaum. So bleibt letztlich eine sorgfältig gemachte Bebilderung, die dazu animiert, sich (abermals) dem Buch zu widmen.
Fazit: Eine gediegen inszenierte und gut gespielte Roman-Adaption, die hinter der Größe der Vorlage zurückbleibt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Buddenbrooks - Ein Geschäft von einiger Größe"
Land: DeutschlandJahr: 2008
Genre: Drama
Länge: 151 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 13.03.2025
Regie: Heinrich Breloer
Darsteller: Armin Mueller-Stahl, Iris Berben, Justus von Dohnányi, Sunnyi Melles, Mark Waschke
Kamera: Gernot Roll
Verleih: Croco Film
ZusatzinformationAlles anzeigen
Am 6. Juni 1875 wird Paul Thomas Mann in Lübeck geboren. Der Vater, Johann Heinrich Mann, ist ein reicher Kaufmann und wird zwei Jahre später Finanzsenator der freien Hansestadt Lübeck. Die Mutter [...mehr] Julia, geborene da Silva Bruhns, stammt aus Brasilien.Thomas Mann hat vier Geschwister: Den Bruder Heinrich (1871), der auch ein großer Schriftsteller werden sollte, die Schwestern Julia (1877) und Carla (1881) sowie den Bruder Viktor (1890). Thomas Mann macht kein Abitur, sondern verlässt das Gymnasium Katharineum 1893 in der 11. Klasse und zieht nach dem Tod des Vaters nach München. Mit einer Rente versehen und monatelang in Italien lebend, schreibt er kleinere Erzählungen und seinen ersten Roman "Buddenbrooks. Verfall einer Familie", der – 1901 erschienen – zur lebenslangen Basis seines Ruhms werden wird. `
1905 heiratet er Katia Pringsheim. Das Paar hat sechs Kinder: Erika (1905), Klaus (1906), Golo (1909), Monika (1910), Elisabeth (1918) und Michael (1919). Im Januar 1914 bezieht man das eigene Haus in München, in der Poschingerstraße 1, heute Thomas-Mann-Allee.
Thomas Mann ist ein berühmter Autor. Er wird immer mehr zum Repräsentant der deutschen Literatur. "Der Tod in Venedig" (1912), das letzte Werk vor dem 1. Weltkrieg, und "Zauberberg" (1924), einer der großen Romane der Weimarersd Republik, festigen seinen Ruhm. Thomas Mann wird von einem Konservativen zu einem Verteidiger der jungen deutschen Demokratie. 1929 erhält er den Literaturnobelpreis.
Nach der Machtergreifung Hitlers kehrt Thomas Mann, der auf einer Auslandsreise war, nicht mehr nach Deutschland zurück. Das Exil beginnt. Über Sanary-sur-Mer und
Küsnacht bei Zürich geht der Weg in die USA, wo Thomas Mann erst in Princeton an der Ostküste und ab 1942 in Pacific Palisades, in der Nähe von Los Angeles lebt und arbeitet. Hier entstehen die großen Exilromane "Joseph und seine Brüder" (1943) und "Doktor Faustus" (1947).
Thomas Mann ist einer der großen Hitlergegner. Sprichwörtlich geworden ist sein Ausspruch: "Wo ich bin, ist die Deutsche Kultur!“ mit dem er sich als Vertreter des anderen Deutschlands gegen das nationalsozialistische Deutschland wandte.
Obwohl 1944 amerikanischer Staatsbürger geworden, kehrt Thomas Mann 1951 nach Europa zurück – nicht nach Deutschland, dessen Teilung er nie akzeptiert hat, sondern
in die Schweiz. Er lebt die letzten Jahre in Kilchberg bei Zürich. Mit "Felix Krull", der als Fragment 1954 erscheint, feiert er seinen letzten großen Erfolg. Er stirbt, kurz nach
seinem weltweit begangenen 80. Geburtstag, am 12. August 1955 in Zürich. Sein Grab ist in Kilchberg. Sein Nachlass wird im Thomas-Mann-Archiv der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich verwahrt.
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