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Comrades in Dreams - Leinwandfieber
Comrades in Dreams - Leinwandfieber
© Copyright by Flying Moon Filmproduktion and Axel Schneppat

Comrades in Dreams - Leinwandfieber (2006)

Doku: Sie leben tausende Kilometer von einander entfernt und verfolgen den gleichen Traum. "COMRADES IN DREAMS" dreht sich um Menschen, die das Kino zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Eine Reise zu vier außergewöhnlichen Orten, wo Kino noch ein Ereignis istKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

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Sie leben tausende Kilometer von einander entfernt und verfolgen doch den gleichen Traum. In "COMRADES IN DREAMS" treffen wir auf Menschen, die das Kino zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Wer bei Kino immer gleich ans Multiplex denkt, liegt natürlich nicht ganz falsch. Aber die hoch technisierten, voll klimatisierten und bequem gepolsterten Vergnügungstempel sind eben nur die halbe Wahrheit. Auf der ganzen Welt fand Regisseur Uli Gaulke filmbegeisterte Einzelkämpfer, die der Faszination des Kinos erlegen sind und es zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht haben.

Da ist zum einen Han Jong Sil, die Nordkoreanerin mit ihrem hinreißenden Lächeln. Sie genießt das Leben und ist doch zwischen Propaganda, eigenen Träumen und Erneterträgen gefangen. Mit ihren Filmen will sie das Leben der Menschen verbessern. Verletzlich, einsam und von Sehnsucht erfüllt, leuchtet sie wie ein Komet im Meer des Gleichseins.

Auch Penny Tefertiller, aus Wyoming, USA hat ihr Leben in den Dienst der Kommune gestellt. Sie hat sich vorgenommen, den Jugendlichen und den Einsamen, einen Haltepunkt zu geben. Sie lebt ebenso missionarisch ihren Traum vom Kino wie Han Jong Sil in Nordkorea, mit selbstloser Leidenschaft und Güte.

Kraftstrotzend und selbstbewusst sind Lassane und seine Mitstreiter Luc und Zakaria aus Ouagadougou. Sie setzen alles daran, in Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Erde, Kino zu machen. Dabei riskieren sie viel: Sie vernachlässigen ihre Familien und stürzen sich in wirtschaftliche Abenteuer. Und das alles nur, um einem heruntergekommenen Open-Air Kino neues Leben einzuhauchen.

Für den Inder Anup dagegen läuft es vortrefflich. Sein Zeltkino platzt aus allen Nähten, wenn er die Hits aus der Region Maharashtra vorführt. Im Tempel gesegnete Filmrollen und ein Gespür für gute Filme haben ihn zum ungekrönten König der Wanderkinos gemacht. Das eigentliche Kino jedoch findet außerhalb der Säle statt. Mit großer Liebe für Details werden immer wieder die unterhaltsamen Geschichten rund um die Vergnügungstempel ausgekostet. Die verbindende Kraft der Träume lässt unsere Helden zu einander finden. Die große Suche nach dem kleinen Glück ist dabei ein ständiger Begleiter und erinnert daran, dass die besten Geschichten nicht nur auf der Leinwand zu finden sind.

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Dokumentarfilmer Uli Gaulke war einmal Filmvorführer, und später gar Besitzer eines Programmkinos in Berlin. Fraglos zählt er also selbst zu jener Menschengruppe, die er nun in „Comrades in Dreams“ präsentiert – und das merkt man.

Mit seiner Doku setzt Gaulke Menschen ein Denkmal, die offenbar hauptsächlich von Luft und Liebe zum Film leben. Dabei interessieren Gaulke (naturgemäß?) nicht etwa die Betreiber großer Glitzerpaläste mit täglich Hunderten von Zuschauern, sondern die Besitzer kleinster Programm-Kinos, Menschen also, die für wenig Geld in, um und für ihre Kinos leben.

Ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen arrangiert Gaulke die Interviews mit insgesamt vier Kinobetreibern aus unterschiedlichen Kontinenten. Anfangs zeigt er die Kinos und die unterschiedlichsten damit verbundenen Arbeiten, vom Kartenabreißen und Popcorn, über den Aufbau von Leinwänden und den als Zuschauerraum fungierenden Zelten von Wanderkinos, bis hin zum mitunter schwierigen Ergattern der Filmrollen. Mit der Zeit werden die Porträts persönlicher, in den Gesprächen offenbaren die leidenschaftlichen Filmfans wie sehr ihr eigenes Kino und Filme allgemein, ihr Leben geprägt hat. Jeder von ihnen kennt zahlreiche Anekdoten zum Thema „Life imitating art“, sie alle haben Filme, in denen sie ihr eigenes Leben gespiegelt sehen und sie alle glauben, dass die von ihnen präsentierten Filme tatsächlich das Leben der Zuschauer, zumindest in kleinem Umfang, verändern können, sie selbst als Kinobetreiber also mir ihrer Filmauswahl Einfluss auf die Leben anderer nehmen können.

Am Ende ist klar, dass diese Menschen, so unterschiedlich sie auch sind, sie sich tatsächlich doch auch ähneln, „Kameraden im Geiste“ oder eben, wie der Titel sagt - „Comrades in Dreams“ sind. So abgeklärt sie sich teils auch geben, bis zu einem gewissen Maße sind sie alle romantische Träumer. Heimlich heulen sie bei „Titanic“ und anderen kitschig-romantischen Filmen und selbst wenn sie, wie der indische Zelt-Kinobesitzer Anup eigentlich planen auf eine arrangierte Hochzeit zu setzen, träumen sie insgeheim von Leidenschaft, wie es sie nur auf der Leinwand gibt.

Fazit: Schöne  Doku von, für und über Kinofreunde weltweit.




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Besetzung & Crew von "Comrades in Dreams - Leinwandfieber"

Land: Deutschland
Jahr: 2006
Genre: Dokumentation
Länge: 94 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 03.01.2008
Regie: Uli Gaulke
Darsteller: Penny Tefertiller, Han Yong-Sil, Anup Jagdale, Lassane Badiel
Kamera: Axel Schneppat
Verleih: Flying Moon

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