Schwarze Schafe (2006)
Anarcho-Episoden-Komödie über eine Reihe von Berlinern, die alle ziemlich erfolglos mit dem Ziel unterwegs sind, ihre finanziellen Nöte mit miesen Tricks oder waghalsigen Ideen zu meistern und Profit zu schlagenKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 11 Besucher eine Bewertung abgegeben.
„Schwarze Schafe“ ist eine Anarcho-Komödie, ein bissiger und zugleich liebevoller Film über Berliner, die unter mächtigem Geld- und Sexnotstand leiden:
Da ist ein ehemaliges und inzwischen völlig abgebranntes Handmodel, das mit Hilfe abenteuerlicher Lügenstorys Frauen abschleppt und dabei dummerweise unverhofft auf die Liebe seines Lebens trifft – ein Umstand, der zu akutem Geldbedarf und einem unbedachten Versicherungsbetrug führt.
Dann ein Kifferduo, dass ein linkes Weltverbesserungsprojekt zum eigenen Vorteil nutzen will, dann aber selbst als kostenlose Umzugshilfen endet und nebenbei ein schwules Pärchen versöhnt.
Dazu eine ehemalige Studentin, die auf einem Touri-Kahn auf der Spree jobbt und unverhofft auf eine alte, ziemlich arrogante Wessi-Studienkollegen und deren nicht minder unsympathischen Mann trifft, und nun verzweifelt die eigene nicht gerade erfolgreiche Laufbahn, sowie die Harz-4-Karriere ihres stockbesoffen am Ufer herumgrölenden Ehemanns zu verbergen sucht.
Schließlich ein herzensgutes Satanistenduo, dessen Versuch mal ein richtig böses Ritual durchzuführen mit der recht ungewöhnlichen Wiedererweckung der seit langem komatösen Omi des einen Möchte-Gern-Satanisten endet.
Und, last but not least, ein naives, spätpubertäres Deutsch-Türkentrio, dass ziemlich dringend eine Frau zum Flachlegen sucht aber partout keine abkriegt und am Ende pleite, mächtig vermöbelt und komplett drauf, aber glücklich auf einem Floß dem nächsten notgeilen Tag entgegen treibt.
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Filmkritik
Sexy aber pleite, dreckig, anarchisch, kreativ, immer in Bewegung, die ärmste, aber auch internationalste und coolste Stadt Deutschlands – das ist das Image, mit dem Berlin derzeit in Köpfen und Medien vertreten ist. So passt es ziemlich gut, dass ausgerechnet zwei zwischen Berlin und Zürich pendelnde Schweizer mit Kleinst-Budget den dreckigen, anarchischen, kreativen und ziemlich coolen Hauptstadt-Episodenfilm „Schwarze Schafe“ gedreht haben, der nach erfolgreicher Reise durch die internationale Festivallandschaft jetzt auch ganz regulär in die deutschen Kinos kommt.
Von den beiden Produzenten Oliver Rhis und Olivier Kolb komplett unabhängig, also auch ohne Filmförderung, aus privater Tasche finanziert, lockt „Schwarze Schafe“ mit überraschend illustrer Besetzung: unter anderem ließen sich Robert Stadlober, Tom Schilling, Bruno Cathomas und Oktay Özdemir auf den unbezahlten Spaß-Job ein.
Herausgekommen ist dabei einer dieser Filme, die man entweder zum totlachen oder ziemlich unerträglich findet – zum totlachen, wenn man freche Filme mit anarchischem, schwarzen und teils deftigem Humor, schneller Punk-Musik und schrägen Typen mag, unerträglich hingegen, wenn man im Kino nicht einfach unterhalten werden will, sondern in irgendeiner Art Bedeutsames mit tiefergehendem Sinn sucht.
In körnigem Schwarz-Weiß mit gelegentlichen Farbtupfern gedreht, erzählt der Film fünf nur sehr lose verknüpfte, an einem Tag spielende „Berliner Geschichten“, deren Protagonisten allesamt vor allem von Geld- und/oder Liebes- bzw. Sexnöten geplagt werden – pleite aber horny, sozusagen.
Nach Lektüre der Inhaltsangabe (s. oben) versteht es sich ganz von selbst: Die Zielgruppe der beiden Schweizer Produzenten dürfte eher jung, urban und auf keinen Fall konservativ sein und irgendwelchen Tiefgang darf man in „Schwarze Schafe“ nicht erwarten - allerdings gibt der Film auch zu keiner Sekunde vor, mehr zu sein als das was er ist - pure Unterhaltung.
„Schwarze Schafe“ ist also ein kleiner, durch und durch schräger Film und eine für deutsche Verhältnisse reichlich ungewöhnliche Komödie, die mit ihrem Punk-Soundtrack und dem anarchischen schwarzen Humor durchaus das Zeug zum Kult hat.
Von den beiden Produzenten Oliver Rhis und Olivier Kolb komplett unabhängig, also auch ohne Filmförderung, aus privater Tasche finanziert, lockt „Schwarze Schafe“ mit überraschend illustrer Besetzung: unter anderem ließen sich Robert Stadlober, Tom Schilling, Bruno Cathomas und Oktay Özdemir auf den unbezahlten Spaß-Job ein.
Herausgekommen ist dabei einer dieser Filme, die man entweder zum totlachen oder ziemlich unerträglich findet – zum totlachen, wenn man freche Filme mit anarchischem, schwarzen und teils deftigem Humor, schneller Punk-Musik und schrägen Typen mag, unerträglich hingegen, wenn man im Kino nicht einfach unterhalten werden will, sondern in irgendeiner Art Bedeutsames mit tiefergehendem Sinn sucht.
In körnigem Schwarz-Weiß mit gelegentlichen Farbtupfern gedreht, erzählt der Film fünf nur sehr lose verknüpfte, an einem Tag spielende „Berliner Geschichten“, deren Protagonisten allesamt vor allem von Geld- und/oder Liebes- bzw. Sexnöten geplagt werden – pleite aber horny, sozusagen.
Nach Lektüre der Inhaltsangabe (s. oben) versteht es sich ganz von selbst: Die Zielgruppe der beiden Schweizer Produzenten dürfte eher jung, urban und auf keinen Fall konservativ sein und irgendwelchen Tiefgang darf man in „Schwarze Schafe“ nicht erwarten - allerdings gibt der Film auch zu keiner Sekunde vor, mehr zu sein als das was er ist - pure Unterhaltung.
„Schwarze Schafe“ ist also ein kleiner, durch und durch schräger Film und eine für deutsche Verhältnisse reichlich ungewöhnliche Komödie, die mit ihrem Punk-Soundtrack und dem anarchischen schwarzen Humor durchaus das Zeug zum Kult hat.
Julia Nieder
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Besetzung & Crew von "Schwarze Schafe"
Land: Schweiz, DeutschlandJahr: 2006
Genre: Komödie, Episodenfilm
Länge: 95 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 02.08.2007
Regie: Oliver Rihs
Darsteller: Kirk Kirchberger, Tom Schilling, Richard Hanschmann, Robert Stadlober, Bruno Cathomas
Kamera: Olivier Kolb
Verleih: Legend Filmverleih
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