Vorne ist verdammt weit weg (2007)
Blödsinn ist verdammt nah dran... Der Kabarettist Frank-Markus Barwasser bringt seine Kunstfigur Erwin Pelzig auf die LeinwandKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Erwin Pelzig (FRANK-MARKUS BARWASSER) ist ein hilfsbereiter Mensch. Als er seinen Nachbarn, den Chauffeur und siebenfachen Vater Johann Griesmaier (PETER LOHMEYER), durch eine kleine Unachtsamkeit schwer verletzt, ist es für Pelzig selbstverständlich, dass er dessen Job als Fahrer des Industriellen Eduard Bieger übernimmt.
Doch dann bekommt Pelzig durch Zufall mit, dass Griesmaiers Arbeitsplatz in Gefahr ist, denn Bieger, Hersteller von Einkaufswagen und gerade von einem Herzinfarkt genesen, ist entmachtet worden. Das Zepter führt jetzt dessen Tochter Melanie (FRANZISKA SCHLATTNER), die den Berater Kienze (TOBIAS OERTEL) engagiert hat, der mit eisernem
Besen durch den Betrieb geht und eine Verlagerung in die Mongolei prüft. Als dann auch noch Biegers missratener Sohn Bertram (MARTIN ESCHENBACH) sein Einkaufswagen-Aktienpaket veräußern will, schreitet Pelzig beherzt ein und handelt.
Schnell merkt er: Um den Job des Nachbarn zu erhalten, muss er das ganze Unternehmen retten. Da kommt ihm in Gestalt der ebenso verführerischen wie cleveren Eskortdame Chantal (CHRISTIANE PAUL) der Zufall zu Hilfe...
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Filmkritik
Blödsinn ist verdammt nah dran...
Eine "tragikomische Gesellschaftssatire" soll der Film laut
Regisseur Thomas Heinemann sein. Der krampfhaft gut gemeinten Farce fehlt es
aber vor allem an der Komik – was für Erwin Pelzig-Fans eventuell tragisch sein
dürfte. Franz-Markus Barwassers Bühnenfigur hält die hahnebüchene Handlung zwar
notdürftig zusammen, verspielt sich als penetranter Dummschwätzer jedoch alle
Sympathien.
Dabei soll er den kleinen Mann geben, der sich erfolgreich gegen
die harte Wirtschaftsrealität auflehnt: Pelzig bringt aus Versehen seinen
Nachbarn Johann Griesmaier (Peter Lohmeyer) ins Krankenhaus. Aus Sorge um
dessen Kinderschar übernimmt Pelzig kurzerhand Griesmaiers Job: Er wird
Chauffeur des Einkaufswagenfabrikanten Eduard Bieger (Philipp Sonntag). Dabei
findet er heraus, dass Griesmaiers Arbeitsplatz wegrationalisiert werden soll
und Biegers prolliger Sohn Bertram (Martin Eschenbach) seinen Firmenanteil
verkaufen will. Pelzig tut er sich mit dem Edel-Callgirl Chantal (Christiane
Paul) – einer ehemaligen Wirtschaftsanwältin - zusammen, um die Firma zu
retten. Soweit der Plot. So ganz nebenbei werden dann noch sämtliche Probleme
unserer Zeit reingequetscht. Effizienzzwang in Krankenhäusern beispielsweise
handelt man in einem platten Gag ab. Noch schlimmer: Einige besonders bemühte
Szenen sind ungewollt rassistisch geraten. Lustig ist das nicht.
Pelzigs eher
derber Humor mag auf der Bühne, im Dialog mit dem Publikum, funktionieren. Kabarett ist fürs Kino jedoch nur bedingt geeignet, da helfen auch keine Stunts und Traumvisionen. Dann doch lieber
Didi: Albernheit mit System anstatt aufgesetzte Sozialsatire. Regisseur und
Hauptdarsteller hätten besser daran getan, die Story – wie zunächst geplant –
in einem TV-Sechsteiler unterzubringen. Am besten nachmittags im bayrischen Regionalprogramm.
Sira Brand
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Besetzung & Crew von "Vorne ist verdammt weit weg"
Land: DeutschlandJahr: 2007
Genre: Komödie
FSK: 6
Kinostart: 13.12.2007
Regie: Thomas Heinemann
Darsteller: Tobias Oertel, Peter Lohmeyer, Frank-Markus Barwasser, Philipp Sonntag, Martin Maria Eschenbach
Kamera: Klaus Eichhammer
Verleih: NFP marketing & distribution