Wolfman (2007)
The Wolfman
US-Fantasy-Horror mit Benicio Del Toro und Anthony Hopkins in den Hauptrollen, inspiriert vom Klassiker "Der Wolfsmensch": Um bei der Suche nach seinem verschwundenen Bruder zu helfen, kehrt Lawrence Talbot zurück in seinen Heimatort Blackmoor. Bald wird er dort von merkwürdigen Kindheitserinnerungen geplagt, die ihn mehr und mehr an die Gerüchte über Menschen, die sich bei Vollmond in blutgierige Wölfe verwandeln, glauben lassenKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 13 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Um bei der Suche nach seinem vermissten Bruder zu helfen, kehrt Lawrence Talbot (Del Toro) in seine englische Heimat Blackmoor zurück, wo eine mysteriöse Serie blutiger Todesfälle die Menschen in Atem hält. Es kommt zum Wiedersehen mit seinem von ihm entfremdeten Vater (Anthony Hopkins) und zusammen mit der Verlobten seines Bruders (Emily Blunt) begibt sich Talbot auf eine Spurensuche, die ihn tief in seine eigene verdrängte Vergangenheit führt. Eingeholt von seinen Kindheitserinnerungen, beginnt er langsam an die Gerüchte zu glauben, die von einem uralten Fluch erzählen, der Menschen bei Vollmond in blutgierige Wölfe verwandelt. Auf der Jagd nach einer teuflischen Bestie in den Wäldern Blackmoors wird ihm immer klarer, dass in ihm selbst etwas lange Verborgenes lauert und dass er ein gewaltiges Opfer bringen muss, um die große Liebe seines Lebens zu retten.
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Filmkritik
Ein Regisseur ließ ihn fallen, der Kinostart wurde mehrmals verschoben, und die Pressevorführungen finden kurz vor Start statt – all das verspricht nichts Gutes. Und doch ist "Wolfman" kein schlechter Film. Allerdings sollte man keine Neuerfindung des Genres erwarten, sonder viel eher eine Rückbesinnung: Mit "Wolfman" legt Benicio Del Toro, der neben der Hauptrolle auch die Koproduktion übernahm, eine Hommage an den B-Movie von 1941 vor, auf dem er lose basiert. Soll heißen: Opulente Ausstattung, grandioses Set-Design – ganz klassich, mit düsterem Anwesen voller ausgestopfter Tiere, Spinnweben und Gruft im Garten – präsentiert in einer überschaubaren Story und garniert mit althergebrachten, aber funktionierenden Gruseleffekten.
Del Toro nimmt man den Wolf auch ohne Maske ab, obwohl er eine recht unvorteilhafte Frisur trägt. Von daher muss besonders gelobt werden, dass Make-Up und CGI nicht hinterher hängen, was nicht selbstverständlich ist – man erinnere sich an "New Moon", oder, noch schlimmer, Professor Lupin in "Der Gefangene von Azkaban". Seinen Charakter, Lawrence Talbot, ein von schlimmen Kindheitserinnerungen geplagter Exil-Brite, der sich bei Vollmond zur unkontrollierbaren Bestie verwandelt, spielt Del Toro adäquat. Ein bisschen mehr Herzblut, vor allem bei der Darstellung seiner angeblichen Liebe zu Gwen (Emily Blunt) oder in Szenen mit seinem bissig-unterkühltem Vater (Anthony Hopkins) hätten allerdings nicht geschadet. Blunt und Hopkins stehlen ihm dann auch jede Szene, in der sie neben ihm agieren. Ähnlich steht es mit Scotland Yard Inspector Abberline (Hugo Weaving), obwohl dieser lediglich abwechselnd grimmig oder skeptisch guckt. Weaving halt. Als wahrhafte Cameo-Praline ist Geraldine Chaplin dabei: Sie spielt eine mysteriöse Zigeunerin, welche praktischerweise bereits Erfahrung mit Lykanthropie auf dem Buckel hat.
Inhaltliche oder optische Überraschungen bietet "Wolfman" kaum. Joe Johnston ("Jumanji", "Jurassic Park III") legt es augenscheinlich nicht darauf an, sich kreativ zu zeigen. Immerhin hält er die Atmosphäre mit dramatisch ausgeleuchteten Landschaften, sowie mit wohldosierter Action und einer stimmigen Traumsequenz konstant. Langeweile kommt – außer vielleicht beim holprigen Anfang – nicht auf. Die Liebesgeschichte zwischen Lawrence und Gwen, der ehemaligen Verlobten seines toten Bruders, erzählt Johnston nur in Ansätzen, was nicht unbedingt stört: Man erwartet man hier eben vorrangig Klauen und Fänge in blutiger Aktion, kein viktorianisches Gesäusel. Schließlich ist es keine "Twilight"-Teenromanze. Gelegentlich irritiert allerdings eine an Coppolas "Dracula" erinnernde verbale Theatralität - was aber vielleicht Geschmacksfrage ist, ebenso wie der drangepappt wirkende Schluss.
Unterm Strich ist "Wolfman" ein altmodisch-nostalgischer Augenschmaus mit knapper Story und guten bis sehr guten Schauspielern – allen voran Hopkins als zwielichtiger Landadeliger und Blunt als unerschrockene Londonerin.
Del Toro nimmt man den Wolf auch ohne Maske ab, obwohl er eine recht unvorteilhafte Frisur trägt. Von daher muss besonders gelobt werden, dass Make-Up und CGI nicht hinterher hängen, was nicht selbstverständlich ist – man erinnere sich an "New Moon", oder, noch schlimmer, Professor Lupin in "Der Gefangene von Azkaban". Seinen Charakter, Lawrence Talbot, ein von schlimmen Kindheitserinnerungen geplagter Exil-Brite, der sich bei Vollmond zur unkontrollierbaren Bestie verwandelt, spielt Del Toro adäquat. Ein bisschen mehr Herzblut, vor allem bei der Darstellung seiner angeblichen Liebe zu Gwen (Emily Blunt) oder in Szenen mit seinem bissig-unterkühltem Vater (Anthony Hopkins) hätten allerdings nicht geschadet. Blunt und Hopkins stehlen ihm dann auch jede Szene, in der sie neben ihm agieren. Ähnlich steht es mit Scotland Yard Inspector Abberline (Hugo Weaving), obwohl dieser lediglich abwechselnd grimmig oder skeptisch guckt. Weaving halt. Als wahrhafte Cameo-Praline ist Geraldine Chaplin dabei: Sie spielt eine mysteriöse Zigeunerin, welche praktischerweise bereits Erfahrung mit Lykanthropie auf dem Buckel hat.
Inhaltliche oder optische Überraschungen bietet "Wolfman" kaum. Joe Johnston ("Jumanji", "Jurassic Park III") legt es augenscheinlich nicht darauf an, sich kreativ zu zeigen. Immerhin hält er die Atmosphäre mit dramatisch ausgeleuchteten Landschaften, sowie mit wohldosierter Action und einer stimmigen Traumsequenz konstant. Langeweile kommt – außer vielleicht beim holprigen Anfang – nicht auf. Die Liebesgeschichte zwischen Lawrence und Gwen, der ehemaligen Verlobten seines toten Bruders, erzählt Johnston nur in Ansätzen, was nicht unbedingt stört: Man erwartet man hier eben vorrangig Klauen und Fänge in blutiger Aktion, kein viktorianisches Gesäusel. Schließlich ist es keine "Twilight"-Teenromanze. Gelegentlich irritiert allerdings eine an Coppolas "Dracula" erinnernde verbale Theatralität - was aber vielleicht Geschmacksfrage ist, ebenso wie der drangepappt wirkende Schluss.
Unterm Strich ist "Wolfman" ein altmodisch-nostalgischer Augenschmaus mit knapper Story und guten bis sehr guten Schauspielern – allen voran Hopkins als zwielichtiger Landadeliger und Blunt als unerschrockene Londonerin.
Sira Brand
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Besetzung & Crew von "Wolfman"
Land: USAJahr: 2007
Genre: Horror, Fantasy
Originaltitel: The Wolfman
Länge: 102 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 11.02.2010
Regie: Joe Johnston
Darsteller: Hugo Weaving, Anthony Hopkins, Emily Blunt, Benicio Del Toro, Michael Cronin
Kamera: Alwin H. Kuchler
Verleih: Universal Pictures International
Awards - Oscar 2011Weitere Infos
- Bestes Make-Up
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Fluch, Vollmond, Silberkugel – Die Top 10 der Werwolf-Facts(I) Vom Mann zum Wolf
Der gemeine Werwolf, oder seinem begrifflichen Ursprung zufolge auch „Mannwolf“ genannt, ist [...mehr] der Sage nach ein Mensch, der sich unter besonderen Umständen des Nachts in einen blutrünstigen Wolf verwandeln kann und bei Tagesanbruch wieder seine menschliche Gestalt annimmt.
(II) Die Physiognomie des "Mannwolfs"
Wollte man den Werwolf unter rein medizinischen Aspekten beschreiben, wäre das rasche Haar-, Muskel- und Knochenwachstum wohl die wesentlichste Veränderung der nächtlichen Wolfs-Metamorphose. Die sich rasant ausbildenden Reißzähne geben dem Gesicht den furchterregenden wölfisch-caninen Ausdruck, und innerhalb von Stunden überzieht sich der Körper mit einem dichten Pelz. Die Muskeln wachsen, die Rippen weiten sich und die Hände wandeln sich zu Klauen, mit denen der Werwolf ohne weiteres einen Menschen zerreißen kann. Dem schauererprobten WOLFMAN-Zuschauer sollte dies durchaus bekannt vorkommen.
(III) Der Ursprung allen Übels
Als Ursprung des Werwolf-Mythos gilt die Sage vom König Lycaos. Dieser war zur Zeit der alten Griechen einschlägig bekannt für seine Grausamkeit und wollte einst die Gunst des Zeus mit dem toten Körper eines Kleinkindes erkaufen. Der Göttervater war derart erzürnt über diese Brutalität, dass er Lycaos in einen Wolf verwandelte.
(IV) Heimtückische Mondphase
Insbesondere der Vollmond hat es dem Werwolf angetan. So wird selbst der allzeit charismatische BENICIO DEL TORO im Lichte dieser Mondphase zum reißenden Tier. Was es genau ist, das den mondgeplagten Werwolf in gerade dieser Phase umtreibt, bleibt zu vermuten. Überlegungen gehen dahin, dass der Schein des Mondes im Tierreich zu einer guten Jagdnacht verhilft. Doch auch in jedem vermeintlich stinknormalen Menschen schlummert eines Wolfes Kern. Eine Studie am Calvary Mater Krankenhaus im australischen Newcastle belegt anhand der Krankendaten einen sogenannten Werwolf-Effekt, wenn bei Vollmond Patienten akutes und verstärkt gewalttätiges Verhalten aufzeigen.
(V) Wolfs-Menschen
Im Verlauf der Geschichte wurden Berichte über sogenannte "Lykanthropen" veröffentlicht. Dies waren Menschen, die wie Wölfe heulten und auf allen Vieren herumkrochen, weshalb man annahm, dass sich diese in Wölfe verwandelt hätten. Es ist anzunehmen, dass es sich bei diesen Schilderungen nicht um wahr gewordene Werwolf-Legenden, sondern um Menschen mit einer individuellen Psychose handelte. Noch heute spricht man bei solchen Patienten von einer Form der Geisteskrankheit, ohne dass Mediziner oder Psychiater sich über Krankheitsbild, Symptome und vor allem über die Ursachen einig sind.
(VI) Fluch und kein Segen
Doch wie wird der Mensch zu einem Werwolf? Die meisten Sagen berichten von Männern, die einen Pakt mit dem Teufel eingingen und von ihm einen Gürtel aus Wolfsfell erhielten, mit dessen Hilfe sie sich verwandeln konnten. Auch heißt es, dass dem Menschen durch familiäres Erbgut der werwölfische Fluch aufgebürdet werden kann. Die Verwandlung eines Menschen, der wie Lawrence Talbot (BENICIO DEL TORO) von einem Werwolf verletzt worden ist, in ein solches Ungeheuer, gehört zu den bereits modernen Werwolf-Mythen unserer Zeit.
(VII) Haarige Angelegenheiten
Das Mittelalter barg nicht nur Grausamkeiten für manch Frau: In Zeiten der Hexenverfolgungen wurden auch zahlreiche Männer in „Werwolfprozessen“ der Werwolfverwandlung bezichtigt und hingerichtet. Diese Prozesse traten meist in Gegenden auf, die unter einer Wolfsplage litten. Das erklärt vermutlich auch die Tatsache, dass vor allem Hirten unter den Verfolgungen durch die Justiz zu leiden hatten – waren sie ihren gerissenen Schäfchen schließlich am nächsten. Letztlich reichten oftmals allein stärkere Körperbehaarung und zusammengewachsene Augenbrauen zur Verurteilung aus, was noch heute vielen Herren der Schöpfung einen Schauder über den nicht immer unbehaarten Rücken laufen lassen dürfte.
(VIII) Lass deinen Gefühlen freien Lauf!
Doch nicht nur die besonders haarigen Männer hatten unter Verunglimpfungen zu leiden. So galten auch die Unfähigkeit zu weinen, Rastlosigkeit und aggressives Verhalten als starkes Indiz und bisweilen unumstößlicher Beweis für einen Werwolf im Schafspelz. Ab und zu etwas Gefühl zu zeigen, scheint also nicht nur hilfreich dafür zu sein, die Gunst der Damenwelt zu erlangen…
(IX) Silberschmuck – nichts für Werwölfe
Willst du einen Werwolf für immer zur Strecke bringen, greife zur Silber-Schatulle. Denn nur silberne Kugeln, so heißt es, können einen Werwolf töten. Weniger rabiate Überlieferungen besagen zudem, dass ein Werwolf stirbt, wenn er eine Mondfinsternis sieht. Und für die Bachblüten-Therapeuten unter uns: In ganz seltenen Fällen kann man die gefährlichen Geschöpfe der Nacht auch mit Kugeln aus Holundermark töten. Wenn man sie denn gerade im Ton-Topf vorrätig hat.
(X) Rettungsplan
Wer wie Gwen Conliffe (EMILY BLUNT) nicht in erster Linie am Tod des blutrünstigen Werwolfs interessiert ist, sondern sich vielmehr die Errettung des verfluchten Wesens zur Herzensangelegenheit gemacht hat, dem sei Folgendes mit auf den Weg gegeben: Rufe dessen menschlichen Namen und womöglich ist der Fluch gebrochen.
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