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The Strangers (2008)

Psycho-Thriller mit Liv Tyler und Scott Speedman: Nach der Hochzeit ihrer Freunde wollen Kristen und James in einem abgelegenen Sommerhaus übernachten. Doch bald sehen sie sich einer tödlichen Bedrohung in Gestalt maskierter Fremder gegenüberKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Sie wollen nichts als Ruhe: Nach der Hochzeit eines Freundes fahren Kristen (Liv Tyler) und James (Scott Speedman) in ihr abgelegenes Sommerhaus. Doch etwas stimmt nicht. Zuerst klopft es an der Tür, dann erscheinen maskierte Gestalten im Wald. Aus Unruhe wird blanke Angst, als sich Kristen und James einer tödlichen Bedrohung gegenüber sehen, die sich nicht erklären will. Die beiden begreifen, dass diese Nacht lang wird. Vielleicht zu lang, um zu überleben.

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Scott Speedman als James HoytDollface (Gemma Ward), Maskenmann (Kip Weeks), Pin-Up...olis)Dollface (Gemma Ward)Regisseur Bryan BertinoLiv Tyler als Kristen McKayScott Speedman als James Hoyt

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5

Als Bryan Bertino ein Kind war, lebte er mit seinen Eltern irgendwo im nirgendwo. Eines Tages, die Eltern waren nicht zu Hause, klopfte es an der Tür. Als seine Schwester öffnete, standen dort Fremde und fragten nach jemandem, der angeblich in dem Haus wohnte. Später erfuhr die Familie, dass Einbrecher in der Gegend ihr Unwesen trieben und mit dem simplen Trick nach verlassenen Häusern fahndeten. Dieses Erlebnis, so steht es im Presseheft zu "The Strangers", lieferte dem inzwischen 30jährigen Bertino die Inspiration für sein Kinodebüt. Herausgekommen ist dabei ein Thriller, der alles andere als perfekt ist, aber, sofern man bereit ist über die Fehler hinwegzusehen, doch ziemlich zu gruseln vermag.

Sein Script verfilmte Bertino mit Liv Tyler und Scott Speedman in den Hauptrollen und ganz ohne Frage ist diese Besetzung schon ein großer Pluspunkt, sind doch beide Darsteller versiert genug für die - zunächst einen psychologischen Thriller erwarten lassende - Anfangssequenz rund um die beziehungstechnisch eher negativen Folgen
eines missglückten Heiratsantrags. Darüberhinaus erweist sich Tyler im weiteren Verlauf als wunderbare Scream-Queen.
Bei der Inszenierung greift Bertino auf bekannte Horror- und Suspense-Elemente zurück: Da gibt es fiese Masken,nervige Geräusche und mehrfach sehen die Zuschauer mehr als die Protagonisten - man darf also dabei zusehen, wie Liv Tyler voller Furcht durchs Haus tappst und nicht bemerkt, dass hinter ihr ein Eindringling steht und sie beobachtet. All das ist gut gemacht und über weite Strecken durchaus effektive Panikmache.

Getrübt wird das Gruselglück mit der Zeit dennoch, und zwar durch:
1. Zu viele Wiederholungen - dass Protagonsiten in Horrorfilmen und Thrillern zu ausgeprägter Vergesslichkeit neigen, ist nicht ungewöhnlich. Dennoch sollte man ihnen ein gewisses Maß an Lernfähigkeit zugestehen - auch das dümmste Opfer wird irgendwann abgespeichert haben, dass es sich lohnt, überlebenswichtige Waffen und Handys nicht einfach irgendwo liegen zu lassen. Bertino aber lässt seine geplagten Protagonisten überaus ausdauernd immer wieder die selben Fehler begehen.
2. Seltsame Storylücken, bzw. Anschluss-/Schnittfehler, die einem das Gefühl geben, dass der Film massiv umgeschnitten wurde - selbt bei wohlwollender Betrachtung ist es doch beispielsweise merkwürdig, wenn eine Hauptfigur den halben Film lang sang- und klanglos verschwindet und dann am Ende ebenso sang- und klanglos wieder auftaucht. Komisch auch, wenn sich eine Figur in einer Hütte einem Angreifer gegenüber sieht und sich nach einem Schnitt plötzlich im Freien befindet, ohne dass man erfahren hätte wie diese überraschende Flucht gelingen konnte. Etwas mehr Logik und Zusammenhang wäre wünschenswert.
3. Den merkwürdigen Versuch, das Ende mit einer Art "Funny Games"-analogen Gesellschaftskritik aufzuwerten. Manche Filme vertragen einfach keine Botschaft, schon gar nicht, wenn sie so spät kommt, dass man das Kino schon fast wieder verlassen hat.

Fazit: Recht unterhaltsamer Thriller mit guten Darstellern, der trotz einiger Fehler erhebliche Spannung aufzubauen vermag.




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Besetzung & Crew von "The Strangers"

Land: USA
Jahr: 2008
Genre: Thriller, Horror
Länge: 85 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 20.11.2008
Regie: Bryan Bertino
Darsteller: Liv Tyler, Scott Speedman, Gemma Ward, Glenn Howerton, Kip Weeks
Kamera: Peter Sova
Verleih: Kinowelt

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Terror im Traumhaus – Anmerkungen zum Genre des Home-Invasion-Movie

Der Traum vom Eigenheim – in der Geschichte des amerikanischen Kinos verkehrte [...mehr] er sich immer wieder in einen Alptraum. Das nur scheinbar sichere Refugium wird gestürmt, der Schrecken bricht in die Idylle ein: Das Genre des Home-Invasion-Movie ist so was wie ein Western ohne Pferde. Die Gefahr droht hier nicht durch Indianer, die das Farmhaus niederbrennen wollen, sondern durch Gewaltverbrecher und Psychopathen, die sich offensichtlich von sämtlichen Regeln des zivilisierten Zusammenlebens befreit haben.

Schon das klassische Hollywood erzählte die Geschichte vom Terror im Traumhaus immer wieder neu. In William Wylers An einem Tag wie jeder andere (The Desperate Hours, 1955) etwa sucht Humphrey Bogart als Sträfling auf der Flucht mit zwei Kumpanen das schöne Domizil von Fredric March und dessen Filmfamilie heim. Gefahr aus dem kriminellen Milieu droht auch Anwalt Gregory Peck in J. Lee Thompsons Ein Köder für die Bestie (Cape Fear, 1962), als Robert Mitchum in der Rolle des Ex- Häftlings bedrohlich nah ans Familienanwesen kommt. Martin Scorsese drehte 1991 mit Nick Nolte und Robert De Niro ein extrem aufwühlendes Remake von Thompsons B-Film-Klassiker und stellte so noch einmal zwingend die Zeitlosigkeit des Genres unter Beweis.

Jede Generation von Filmemachern deutete das Home-Invasion-Movie eben neu. Diente es im klassischen Hollywood dazu, die Brüchigkeit des Vorstadtlebens zu zeigen, also des für die Fünfziger typischen american way of life, erfuhr es bei den Exponenten des New Hollywood eine komplett neue Deutung. Die Hippies und Großstadthipster strömten in den Siebzigern nämlich naturselig zurück aufs Land – und mussten sich dort mit alles andere als freundlichen Nachbarn arrangieren. Das einprägsamste Beispiel lieferte zweifellos Sam Peckinpahs Wer Gewalt sät (Straw Dogs, 1971), in dem sich Dustin Hoffman als urbaner Intellektueller mit seiner Frau in einem rustikalen Landhaus niederlässt – und von den Bauern der Gegend in brutale Spielchen verwickelt wird. Am Ende schlägt der Brillenträger zurück.

Denn home-invasion-movies sind auch immer revanche movies. Am hemmungslosesten wurde dieses Rachemotiv wohl von Regisseur William Fruet im Billigschocker Bluthunde (Death Weekend, 1976) zur Entfaltung gebracht: Hillbillies im Nirgendwo von Ontario fallen hier in das Wochenendhaus eines Zahnarztes ein, töten den Mann und vergewaltigen dessen Modelfreundin. Die allerdings zieht ihre Peiniger später äußerst blutig zur Rechenschaft.

Am klügsten und klaustrophobischsten wurde die Verbindung von Einbruchsterror und weiblichem Widerstand jedoch von David Fincher in seinem Thriller-Meisterwerk Panic Room (2002) betrieben - wo ausgerechnet der kleine Sicherheitsraum im luxuriösen Town House für Jodie Foster und ihr Filmkind zum Gefängnis wird. Auch hier werden die Killerinstinkte im Muttertier geweckt. Zudem ist Panic Room eine brillante Reflexion über amerikanisches Sicherheitsdenken und eine gespaltene Gesellschaft, in der sich die Reichen immer stärker vor den Armen zu verschanzen suchen.

Eine neue Dimension erreichte der Home-Invasion-Terror schließlich unlängst mit Michael Hanekes Funny Games U.S. (2007), dem amerikanischen Remake seines 1997 in Österreich entstandenen Arthouse-Thrillers Funny Games, wo zwei eigentümlich charakterlose Jünglinge einer wohlhabenden Kleinfamilie in ihrem Feriendomizil nach und nach den Garaus machen. Das Verstörende: Die Gewalttaten erfolgen ohne ersichtlichen Grund.

Und genau hier setzt nun eben auch noch mal Bryan Bertinos THE STRANGERS an. Auch in seiner Version der Invasion ins eigene Heim erfährt man weder etwas darüber, wer die Eindringlinge sind, noch darüber, was sie zu ihren brutalen Exzessen treibt. Der Unterschied zu Haneke: Während die Luxushütte am See in Funny Games U.S. steril bleibt, kommt das ranch house in THE STRANGERS als idyllisches Rückzugsörtchen daher. Wohlig knarzen die Dielen, auf dem Plattenspieler läuft heimelige Folk Music. Doch die Geborgenheit ist Illusion: In Amerikas Herzland regiert eine Gewalt, die auch vor verriegelten Türen nicht halt macht.

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