Krabat (2007)
Wiederaufführung der Verfilmung des Jugendromans von Otfried Preußler aus den frühen 70ern, über einen 14-jährigen Müllerlehrling, der sich in der Schwarzen Kunst ausbilden lässt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 48 Besucher eine Bewertung abgegeben.
1646, am Ende des Dreißigjährigen Krieges: Nach dem Tod seiner Mutter zieht der 14-jährige Krabat (David Kross) mit zwei Begleitern durch die Lausitzer Lande. Eine geheimnisvolle Stimme führ ihn zu einer Wassermühle, deren Meister (Christian Redl) ihn bereits erwartet. Krabat lässt sich dort nieder und heuert als Müllerlehrling an. Die anderen Lehrlinge stehen ihm kritisch gegenüber, nur mit Altgeselle Tonda (Daniel Brühl) versteht sich Krabat. Durch seinen Fleiß und seine harte Arbeit erkämpft sich Krabat das Wohlwollen und den Respekt des Müllers und wird in den Kreis der Mühle aufgenommen – als Schüler der mysteriösen Schwarzen Magie. Tonda versucht ihn zu warnen und ihn vor einem finsteren Schicksal zu bewahren.
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Filmkritik
1971 erschien die Erstausgabe von Ottfried Preußlers Jugendbuch-Klassiker "Krabat", dessen Geschichte auf einer alten westslawischen Sage basiert. Preußler wurde dafür im Jahr darauf unter anderem mit dem Deutschen Jugendbuchpreis und dem Polnischen Jugendbuchpreis prämiert. Inszeniert wurde die Verfilmung von Marco Kreuzpaintner, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten (2008) erst 30 Jahre alt war. Er drehte sein Fantasy-Drama in den rumänischen Karpaten und einigen Schwarzwald-Gemeinden.
Marco Kreuzpaintners Respekt und Liebe dem Original gegenüber sind hier überdeutlich, da der Regisseur dem düsteren, schwermütigen Tonfall des Romans sehr nahekommt. Das fällt auch zwölf Jahre nach dem erstmaligen Kinostart sehr positiv ins Gewicht. Preußler versteckt in seiner Geschichte subtil die Message von der Gefahr durch Verführung und Beeinflussung sowie Charisma als Machtinstrument. Damit spielt der Autor auf die Strahlkraft Hitlers und der Nazis an, deren Schreckensherrschaft der junge Preußler noch selbst erlebte.
David Kross fühlt sich von seinem Lehrmeister einerseits Wert geschätzt und respektiert. Er erhält von ihm jene Aufmerksamkeit und Zuwendung, nach der er sich so lange gesehnt hat. Andererseits aber geht von der schwarzen Magie, wie er bald feststellen muss, eine große Gefahr aus. Für ihn und die Menschen im Allgemeinen. Diesen inneren Konflikt seiner Figur legt Hauptdarsteller Kross leidenschaftlich und authentisch offen. Ihm in nichts nach steht Christian Redl als diabolischer, finsterer Ober-Magier, der Jahr für Jahr einen seiner Lehrlinge opfert, um sein eigenes Leben zu verlängern. Obwohl der Film mit seiner düsteren Bildsprache und der unheilvollen Stimmung nichts für die allerjüngsten Kinobesucher ist, reiz er seine bedrohliche Atmosphäre auch nie derart aus, dass sich "Krabat" in Richtung Horrorfilm bewegt.
Die einzige Schwäche des Films ist die etwas oberflächliche, den Zuschauer weitestgehend unberührt zurücklassende Liebesgeschichte zwischen Krabat und der charismatischen Kantorka. Ausgebügelt wird dies durch das stimmige, homogene Gesamtkonzept aus imposantem Produktionsdesign, malerischen Landschaften und glaubhaften Requisiten, die auf wahrhaftige Weise ins mittlere 17. Jahrhundert zurückversetzen. Eine Zeit, in der die Pest wütete und die Menschen auf dem Land in bitterer Armut lebten.
Fazit: Toll bebildertes, atmosphärisches Fantasy-Abenteuer mit einer universellen Geschichte und überzeugenden Darstellern.
Marco Kreuzpaintners Respekt und Liebe dem Original gegenüber sind hier überdeutlich, da der Regisseur dem düsteren, schwermütigen Tonfall des Romans sehr nahekommt. Das fällt auch zwölf Jahre nach dem erstmaligen Kinostart sehr positiv ins Gewicht. Preußler versteckt in seiner Geschichte subtil die Message von der Gefahr durch Verführung und Beeinflussung sowie Charisma als Machtinstrument. Damit spielt der Autor auf die Strahlkraft Hitlers und der Nazis an, deren Schreckensherrschaft der junge Preußler noch selbst erlebte.
David Kross fühlt sich von seinem Lehrmeister einerseits Wert geschätzt und respektiert. Er erhält von ihm jene Aufmerksamkeit und Zuwendung, nach der er sich so lange gesehnt hat. Andererseits aber geht von der schwarzen Magie, wie er bald feststellen muss, eine große Gefahr aus. Für ihn und die Menschen im Allgemeinen. Diesen inneren Konflikt seiner Figur legt Hauptdarsteller Kross leidenschaftlich und authentisch offen. Ihm in nichts nach steht Christian Redl als diabolischer, finsterer Ober-Magier, der Jahr für Jahr einen seiner Lehrlinge opfert, um sein eigenes Leben zu verlängern. Obwohl der Film mit seiner düsteren Bildsprache und der unheilvollen Stimmung nichts für die allerjüngsten Kinobesucher ist, reiz er seine bedrohliche Atmosphäre auch nie derart aus, dass sich "Krabat" in Richtung Horrorfilm bewegt.
Die einzige Schwäche des Films ist die etwas oberflächliche, den Zuschauer weitestgehend unberührt zurücklassende Liebesgeschichte zwischen Krabat und der charismatischen Kantorka. Ausgebügelt wird dies durch das stimmige, homogene Gesamtkonzept aus imposantem Produktionsdesign, malerischen Landschaften und glaubhaften Requisiten, die auf wahrhaftige Weise ins mittlere 17. Jahrhundert zurückversetzen. Eine Zeit, in der die Pest wütete und die Menschen auf dem Land in bitterer Armut lebten.
Fazit: Toll bebildertes, atmosphärisches Fantasy-Abenteuer mit einer universellen Geschichte und überzeugenden Darstellern.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Krabat"Jurybegründung anzeigen
(Text verfasst von der FBW-Jury im Jahr der Erstveröffentlichung, 2008). Mit der Literaturverfilmung von Otfried Preußlers gleichnamigem Roman hat sich Marcus Kreuzpaintner in die Liste der großen deutschen Regisseure eingetragen. Sein Krabat [...mehr]TrailerAlle "Krabat"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Krabat"
Land: DeutschlandJahr: 2007
Genre: Abenteuer, Fantasy
Länge: 120 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 30.09.2021
Regie: Marco Kreuzpaintner
Darsteller: Christian Redl, Daniel Steiner, Sven Hönig, Stefan Haschke, Moritz Grove
Kamera: Bogumil Godfrejow
Verleih: Croco Film
ZusatzinformationAlles anzeigen
Krabat – Der Roman von Otfried PreußlerOtfried Preußler wurde 1923 im böhmischen Reichenberg geboren. Nach seinem Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg geriet er fünf Jahre lang in [...mehr] sowjetische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung fand er mit viel Glück seine Angehörigen im bayerischen Rosenheim wieder, wo er sich auch niederließ. Er wurde Volksschullehrer und begann Geschichten zu schreiben. Zu Preußlers berühmtesten Kinder- und Jugendbüchern gehören "Die kleine Hexe" (1957), "Der Räuber Hotzenplotz" (1962), "Das kleine Gespenst" (1966) und "Krabat" (1971). Preußler ist einer der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren Deutschlands, seine Bücher wurden millionenfach verkauft, in etliche Sprachen übersetzt und mit unzähligen Preisen bedacht. "Krabat" hat 1972 den deutschen Jugendbuchpreis verliehen bekommen und wird seit über 20 Jahren im deutschsprachigen Raum an Realschulen und Gymnasien im Deutschunterricht als Schullektüre genutzt. Weltweit wurden schätzungsweise über 1,8 Millionen Exemplare des Romans "Krabat" verkauft. Das Buch wurde in 31 Sprachen übersetzt. Unter anderem gibt es chinesische, dänische, englische, estnische, französische, griechische, hebräische, italienische, japanische, katalanische, koreanische, nordsamische, rumänische, russische, serbokroatische, tschechische und ungarische Übersetzungen. Zu den unzähligen Preisen, mit denen Preußler ausgezeichnet wurde, zählen der Deutsche Jugendbuchpreis für "Krabat", die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens, der Sudetendeutsche Kulturpreis für das Gesamtwerk, der Andreas Gryphius-Preis für das Gesamtwerk, der Eichendorff-Literaturpreis für das Gesamtwerk und viele mehr. Zu seinen internationalen Auszeichnungen gehören der Europäische Jugendbuchpreis für "Krabat", der Polnische Jugendbuchpreis für "Krabat", der Silberne Griffel von Rotterdam (der holländische Jugendbuchpreis) für "Krabat", die Auszeichnung Notable Book of 1973 der American Library Association für "Krabat", die Ernennung zum Titularprofessor der Republik Österreich und viele mehr.
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