Mann unter Feuer (2004)
Man on Fire
US-Thriller von Tony Scott mit Denzel Washington und Dakota Fanning.User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Eine Welle von Entführungen hält Mexiko in Atem und versetzt die wohlhabenderen Bürger des Landes in Angst und Schrecken. Besonders Eltern müssen sich Sorgen machen – innerhalb von nur sechs Tagen haben 24 Kindesentführungen die Öffentlichkeit entsetzt, und viele Familien heuern Bodyguards für ihre Kinder an. Diese hochgefährliche Situation ist es, die dem ehemaligen CIA-Agenten Creasy (DENZEL WASHINGTON) einen neuen Job einbringt: Sein Freund Rayburn (CHRISTOPHER WALKEN) holt ihn nach Mexiko City, damit er dort als Bodyguard die neunjährige Pita Ramos (DAKOTA FANNING), Tochter des Industriellen Samuel Ramos (MARC ANTHONY) und seiner amerikanischen Ehefrau (RADHA MITCHELL), beschützen soll.
Creasy, der als einstiger Geheimdienstmitarbeiter auch Menschen auf dem Gewissen hat, erwartet eigentlich nichts mehr vom Leben. Und er hat nicht den geringsten Ehrgeiz, als Bodyguard zu arbeiten – schon gar nicht für ein kleines Mädchen – aber weil sich gerade nichts besseres bietet, nimmt er den Auftrag an.
Nur mit Mühe und Not erträgt der ausgebrannte Ex-Agent das altkluge Kind und seine lästigen Fragen nach ihm und seinem Leben. Dennoch schafft Pita es allmählich, seinen scheinbar undurchdringlichen äußeren Panzer zu knacken, und Creasy gibt die Abwehrhaltung seinem Schützling gegenüber auf. Doch seine wiedergefundene Lebensfreude findet ein jähes Ende als Pita gekidnappt wird. Obwohl er während der Entführung selbst lebensgefährlich verletzt wird, brennt Creasy darauf, die Verbrecher zu stellen und schwört, jeden zu töten, der in die Tat involviert ist oder davon profitiert. Er brennt auf Rache – und niemand kann ihn aufhalten...
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Filmkritik
"Kill Bill", "The Punisher" und "Walking Tall": In der Traumfabrik ist wieder Rachesaison. Natürlich darf da Drehbuchautor Brian Helgeland (43) nicht fehlen, zu dessen gewalttätigem Oevre artverwandte Filme wie "Payback" und "Mystic River" zählen. In "Man on Fire", einem Remake von 1987, schickt Helgeland nun den zweifachen Oscar-Preisträger Denzel Washington auf einen Rachefeldzug ohne Wenn und Aber, der beim Zuschauer allerdings mehr Ambivalenz als eine eindeutige Position erzeugt.
Zu verdanken ist das Tony Scott ("Spy Game", "True Romance"), einem auf MTV-Stil abonnierten Regisseur, dessen knapp zweieinhalb Stunden langes Bombardement aus schnellen Schnitten, Schwenks und farbmodifizierten Wackelbildern durchaus als Belastungsprobe für den visuellen Cortex angesehen werden darf. Dass es Scott dennoch gelingt, seine Geschichte packend zu erzählen und dreidimensionale Charaktere zu kreieren, ist beinahe paradox, belegt jedoch die handwerkliche Souveränität des 60-Jährigen, der immer noch im Schatten seines sieben Jahre älteren Bruders Ridley ("Gladiator") steht.
Denzel Washington spielt als John Creasy einen ehemaligen Agenten, der im Auftrag des Staates offenbar Unsägliches begangen hat. Nun plagt den Aussteiger das Gewissen, und er hat ein Alkoholproblem. Dennoch vermittelt ihn sein alter Freund Rayburn (Christopher Walken) nach Mexiko City, um dort Pita, die kleine Tochter eines mexikanischen Geschäftsmannes (Marc Anthony) und seiner amerikanischen Frau (Radha Mitchell) zu bewachen. Denn Kidnapping ist in diesem Teil der Welt ein von Korruption und Filz gedecktes Alltagsdelikt und Pita (Dakota Fanning aus "Uptown Girls" und "Ein Kater macht Theater") ein sehr veritables Ziel. Vom Charme der Kleinen überwältigt, mutiert Creasy langsam vom distanzierten Bodyguard zur Vaterfigur. Als das Mädchen dann wirklich entführt und nach einer gescheiterten Geldübergabe beseitigt wird, hegt ihr schwer verletzter Beschützer nur einen Gedanken: tödliche Rache an allen, die an dem Verbrechen beteiligt waren.
"Ein Mann sieht rot" und räumt dort auf, wo das Justizsystem versagt – das Thema ist, zumal in Hollywood, nicht neu. Die Selbstgerechtigkeit, mit der Charles Bronson in den siebziger Jahren das Gesetz in die eigenen Hände nahm, bröckelt in "Man on Fire" jedoch ab: Scott inszeniert seinen Vergeltungsfeldzug so brutal und kompromisslos, dass das anfängliche Gefühl eines gerechten Ausgleichs zusehends einer Art von Nihilismus weicht. Mit jedem Täter, der Creasy zum Opfer fällt, wächst die Gewissheit, dass es in "Man on Fire" schließlich nur Verlierer geben kann.
Zu verdanken ist das Tony Scott ("Spy Game", "True Romance"), einem auf MTV-Stil abonnierten Regisseur, dessen knapp zweieinhalb Stunden langes Bombardement aus schnellen Schnitten, Schwenks und farbmodifizierten Wackelbildern durchaus als Belastungsprobe für den visuellen Cortex angesehen werden darf. Dass es Scott dennoch gelingt, seine Geschichte packend zu erzählen und dreidimensionale Charaktere zu kreieren, ist beinahe paradox, belegt jedoch die handwerkliche Souveränität des 60-Jährigen, der immer noch im Schatten seines sieben Jahre älteren Bruders Ridley ("Gladiator") steht.
Denzel Washington spielt als John Creasy einen ehemaligen Agenten, der im Auftrag des Staates offenbar Unsägliches begangen hat. Nun plagt den Aussteiger das Gewissen, und er hat ein Alkoholproblem. Dennoch vermittelt ihn sein alter Freund Rayburn (Christopher Walken) nach Mexiko City, um dort Pita, die kleine Tochter eines mexikanischen Geschäftsmannes (Marc Anthony) und seiner amerikanischen Frau (Radha Mitchell) zu bewachen. Denn Kidnapping ist in diesem Teil der Welt ein von Korruption und Filz gedecktes Alltagsdelikt und Pita (Dakota Fanning aus "Uptown Girls" und "Ein Kater macht Theater") ein sehr veritables Ziel. Vom Charme der Kleinen überwältigt, mutiert Creasy langsam vom distanzierten Bodyguard zur Vaterfigur. Als das Mädchen dann wirklich entführt und nach einer gescheiterten Geldübergabe beseitigt wird, hegt ihr schwer verletzter Beschützer nur einen Gedanken: tödliche Rache an allen, die an dem Verbrechen beteiligt waren.
"Ein Mann sieht rot" und räumt dort auf, wo das Justizsystem versagt – das Thema ist, zumal in Hollywood, nicht neu. Die Selbstgerechtigkeit, mit der Charles Bronson in den siebziger Jahren das Gesetz in die eigenen Hände nahm, bröckelt in "Man on Fire" jedoch ab: Scott inszeniert seinen Vergeltungsfeldzug so brutal und kompromisslos, dass das anfängliche Gefühl eines gerechten Ausgleichs zusehends einer Art von Nihilismus weicht. Mit jedem Täter, der Creasy zum Opfer fällt, wächst die Gewissheit, dass es in "Man on Fire" schließlich nur Verlierer geben kann.
Rico Pfirstinger
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Besetzung & Crew von "Mann unter Feuer"
Land: USAJahr: 2004
Genre: Thriller
Originaltitel: Man on Fire
Länge: 146 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 30.09.2004
Regie: Tony Scott
Darsteller: Denzel Washington, Dakota Fanning, Radha Mitchell, Christopher Walken, Marc Anthony
Kamera: Paul Cameron
Verleih: United International Pictures
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