Thelma & Louise (1991)
2 Frauen auf der Flucht, die zur Suche wird: Ridley Scotts Neo-Western-Roadmovie mit feministischem Einschlag feiert Wiederaufführung im KinoKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Die Hausfrau Thelma (Geena Davis) und die Kellnerin Louise (Susan Sarandon) wollen mit dem Cabrio zu einem Wochenendausflug in die Berge. Thelma, die zum ersten Mal seit Jahren ohne ihren Mann unterwegs ist, genießt die ungewohnte Freiheit. Doch bald geraten sie in Schwierigkeiten. Als eine Flirtbekanntschaft versucht, die naive Thelma auf dem Parkplatz eines Lokals zu vergewaltigen, kann Louise ihre Freundin gerade noch zur rechten Zeit mit vorgehaltener Pistole befreien. Als aber der Mann nicht aufhört, die beiden zu beleidigen, erschießt ihn Louise im Affekt. Louise, die kein Vertrauen in die Justiz hat, beschließt, vor der Polizei nach Mexiko zu fliehen. Als Thelma bewusst wird, dass sie sich auf ihren eigenen Mann nicht verlassen kann, schließt sie sich an. Inzwischen von der Polizei gesucht und verfolgt, wird ihre Flucht im Auto ein Selbstbefreiungs- und Selbstfindungstrip.
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Filmkritik
Bereits 33 Jahre hat Ridley Scotts Klassiker "Thelma & Louise" bereits auf dem Buckel, doch die merkt man dem Film keineswegs an: Die charmant erzählte Geschichte einer Selbstbefreiung zweier "gewöhnlicher" Frauen, die das Schicksal auf eine ungewöhnliche Reise schickt, ist zeitlos und überzeugt auch heute noch. Unverkennbar ist der feministische Einschlag, für den Scott immer schon bekannt war (man denke auch an die weibliche Protagonistin in "Alien"), hier durch das Drehbuch von Callie Khourie auf die Spitze getrieben, dabei aber niemals missionarisch, einseitig oder banal.
Scott würzt sein an sich recht klassisches Roadmovie mit Thriller-, Krimi- und Western-Elementen. Besonders Letzteres bietet eine ideale Spielwiese für den begabten Kamerakünstler Scott, dem es gelingt, teils atemberaubend schöne Bilder von der amerikanischen Landschaft einzufangen. Wobei die Cowboys nun durch 2 Frauen ersetzt wurden, die Pferde durch ihren Ford Thunderbird. Stimmig gesellt sich der Soundtrack von Hans Zimmer hinzu, der ebenfalls mit Western-Klängen operiert. So sind es gerade diese Szenen, die am meisten zu überzeugen wissen, da sie sich vor der Geschichte der amerikanischen Kinos verneigen, aber dennoch etwas Neues, Originäres schaffen.
Im Kern ist "Thelma & Louise" aber natürlich eine Selbstermächtigungsstory, verkörpert durch 2 Antiheldinnen: 2 weiblichen Protagonistinnen in "männlichen" Rollen, zumindest 1991 war das noch eine Ausnahme, da kannte man ausschließlich Männer als ambivalente Figuren mit Hang zur Gewalt, als Outlaws, die das Gesetz in die eigenen Hände nehmen, um für ihre Rechte einzustehen. Die beiden Hauptdarstellerinnen Susan Sarandon und Gene Davies machen ihre Sache als Thelma und Louise dabei übrigens ganz hervorragend.
Angesichts der überzeugenden und authentischen, komplexen und ambivalenten Darstellung starker Frauenfiguren in "Thelma & Louise" fragt man sich, wie Ridley Scott ein Rückschritt wie "Last Duel" passieren konnte, der in erster Linie von der Frau als hilfloses Opfer erzählt, und das auf äußerst banalisierte und manipulative Art und Weise. Der 30 Jahre ältere Film war da schon um einiges weiter. Und ist neben allen gesellschaftspolitischen Implikationen, der Atmosphäre und den schönen Bildern auch
recht unterhaltsam.
Fazit: Die Geschichte eine Freundschaft, die Geschichte einer Selbstbefreiung, ansprechend verpackt als Western-Road Movie, garniert mit wunderschönen Bildern und ansprechendem Soundtrack: "Thelma & Louise" kann auch 33 Jahre nach Erscheinen noch überzeugen.
Scott würzt sein an sich recht klassisches Roadmovie mit Thriller-, Krimi- und Western-Elementen. Besonders Letzteres bietet eine ideale Spielwiese für den begabten Kamerakünstler Scott, dem es gelingt, teils atemberaubend schöne Bilder von der amerikanischen Landschaft einzufangen. Wobei die Cowboys nun durch 2 Frauen ersetzt wurden, die Pferde durch ihren Ford Thunderbird. Stimmig gesellt sich der Soundtrack von Hans Zimmer hinzu, der ebenfalls mit Western-Klängen operiert. So sind es gerade diese Szenen, die am meisten zu überzeugen wissen, da sie sich vor der Geschichte der amerikanischen Kinos verneigen, aber dennoch etwas Neues, Originäres schaffen.
Im Kern ist "Thelma & Louise" aber natürlich eine Selbstermächtigungsstory, verkörpert durch 2 Antiheldinnen: 2 weiblichen Protagonistinnen in "männlichen" Rollen, zumindest 1991 war das noch eine Ausnahme, da kannte man ausschließlich Männer als ambivalente Figuren mit Hang zur Gewalt, als Outlaws, die das Gesetz in die eigenen Hände nehmen, um für ihre Rechte einzustehen. Die beiden Hauptdarstellerinnen Susan Sarandon und Gene Davies machen ihre Sache als Thelma und Louise dabei übrigens ganz hervorragend.
Angesichts der überzeugenden und authentischen, komplexen und ambivalenten Darstellung starker Frauenfiguren in "Thelma & Louise" fragt man sich, wie Ridley Scott ein Rückschritt wie "Last Duel" passieren konnte, der in erster Linie von der Frau als hilfloses Opfer erzählt, und das auf äußerst banalisierte und manipulative Art und Weise. Der 30 Jahre ältere Film war da schon um einiges weiter. Und ist neben allen gesellschaftspolitischen Implikationen, der Atmosphäre und den schönen Bildern auch
recht unterhaltsam.
Fazit: Die Geschichte eine Freundschaft, die Geschichte einer Selbstbefreiung, ansprechend verpackt als Western-Road Movie, garniert mit wunderschönen Bildern und ansprechendem Soundtrack: "Thelma & Louise" kann auch 33 Jahre nach Erscheinen noch überzeugen.
Christian Klosz
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Besetzung & Crew von "Thelma & Louise"
Land: USAJahr: 1991
Genre: Action, Thriller
Länge: 121 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 02.07.2024
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Stephen Polk, Brad Pitt, Jason Beghe, Christopher McDonald, Harvey Keitel
Kamera: Adrian Biddle
Verleih: Central Film, Capelight Pictures
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