Soldatenglück und Gottes Segen (2002)
Sehenswerte deutsche Doku von Ulrike Franke und Michael Loeken über den KFOR-Einsatz im Kosovo. Ohne Wertung und Kommentierung wird unterhaltsam deutlich, wie sehr Langeweile, Routine und Frust den Auslandseinsatz der Soldaten prägen...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Zu Besuch bei den deutschen und internationalen KFOR-Soldaten im Kosovo: Um die Moral der Truppe kümmern sich der britische Radiosender BFBS, ein amerikanischer Supermarkt oder Gunther Gabriel...
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Filmkritik
Gabriel, der sich nicht zu schade ist, aus dem Klassiker "House of the Rising Sun" die etwas plump umgetitelte Version "Es steht ein Haus im Kosovo" (grobschlächtige Satiriker würden jetzt behaupten: Das war einmal) zu machen, ist in der Tat das Spannendste, was die Soldaten bei ihrer Mission zu sehen bekommen. Der eigentlich Einsatz besteht aus banalen Routineaufgaben, welche in der Tat die Frage aufwerfen, inwieweit der immense Kostenaufwand überhaupt gerechtfertigt ist.
Der Dokumentation gelingt es, durch die reine Präsentation der soldatischen Freizeitgestaltung, welche aus Moorhuhnschießen, Kino-Abenden, Konzerten wie dem von Gunter Gabriel und dem andächtigen Lauschen des Truppenradios besteht, in Verbindung mit ihrer kaum vorhandenen Tätigkeit als Schutztruppe die Einsätze der Bundeswehr von ihrem Thron markiger Staatsräsonreden der Politiker zu heben. Um als politische Kraft international Ansehen zu genießen, wird eine sachliche Diskussion über den Sinn der Bundeswehrauslandsaufträge unterdrückt. Indirekt weist "Soldatenglück und Gottes Segen" auch auf diese unwidersprochene Entdemokratisierung hin. Die Dokumentation ist ein Glücksfall für unsere Gesellschaft.
Stefan Dabrock
Besetzung & Crew von "Soldatenglück und Gottes Segen"
Land: DeutschlandJahr: 2002
Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 04.07.2002
Regie: Michael Loeken, Ulrike Franke
Verleih: Real Fiction