Henker (2001)
Was man schon immer wissen wollte, aber nie zu fragen wagte: Deutscher Dokumentarfilm, in dem sieben Henker über ihren Beruf sprechen. Ohne Sensationsheischerei, stattdessen mit Fakten und Nüchternheit kreist der Film um das Thema Todesstrafe.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Sie sind die Einzigen, die töten dürfen. Jeder von ihnen tötet auf seine Weise. Immer im Morgengrauen. Sie vollstrecken ein Urteil, das andere gesprochen haben: Henker. In diesem Film zeigen sie ihr Gesicht, erzählen ihr Leben, erklären ihr Handwerk. Sie teilen ihre Verantwortung mit dem Zuschauer. Nach fünfjährigen Recherchen und Dreharbeiten entstand diese Dokumentation. Die letzten Henker aus USA, Deutschland, der DDR, Frankreich, Ungarn, Jugoslawien, Russland, Rumänien und Polen haben sich der Kamera gestellt.
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Filmkritik
Da haben sich Jens Becker und Gunnar
Dedio nicht gerade eine einfaches Thema
vorgenommen. Sie versuchen sich an einer
Dokumentation über die Todesstrafe, wobei
sie nicht nur einen abstrakten Blick riskieren,
sondern gerade diejenigen zu Wort kommen
lassen, welche das "Handwerk" des Henkers
ausgeübt haben. Man merkt dem Film die
lange Recherchearbeit an. Eine Fülle an
Ereignissen und Details sowie einige Henker
aus der ehemaligen DDR, Frankreich,
Russland und anderen Staaten habe Becker
und Dedio zusammengetragen. Sie alle
liefern ein durchaus differenziertes Bild. Vor
allem die Menschen hinter dem abstrakten
Begriff "Henker" erweisen sich als
nachdenkliche Individuen, die nicht nur stur
ihren Job erledigen, sondern auch ein
reflektiertes Verhältnis dazu entwickeln.
Darunter finden sich auch so historisch
bedeutsame Personen, wie der Mann, der
Rumäniens kommunistischen Diktator
Ceausescu hinrichtete.
Über die Einzelbestandteile entwickelt sich ein Bild der Todesstrafe, das zu einer grundsätzlichen Diskussion über ihr Wesen und ihre Folgen anregt. Das ist neben der geschichtlichen Dimension (die Todesstrafe stirbt langsam aus) eine der Hauptleistungen von "Henker". Der Film wäre zwar auch im Fernsehen ganz gut aufgehoben, aber dennoch sollte man sich einen Kinobesuch nicht entgehen lassen, falls die ungewöhnliche Dokumentation in der Nähe des eigenen Wohnortes auftaucht.
Stefan Dabrock
Besetzung & Crew von "Henker"
Land: DeutschlandJahr: 2001
Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 07.03.2002
Regie: Gunnar Dedio, Jens Becker
Kamera: Aicke Fricke, Axel Schneppat
Verleih: Progress Film