Heidi (2001)
Xte Verfilmung des Jugendbuchklassikers. Diese Schweizer Version verlegt das Geschenen in die Gegenwart, Internet und Handy inklusive. Die Modernisierung ist dabei einigermaßen gelungen, die Darstellerleistungen überzeugen aber nicht immer...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Frei nach Johanna Spyri: Heidi, ein elfjähriges Mädchen verliert durch ein Gewitter ihre Mutter. Ihre Tante Dete entscheidet, dass Heidi eine Zeit lang in den Bergen bei ihrem Grossvater leben soll. Dort angekommen ist Heidi gänzlich allein auf sich gestellt, denn der Einsiedler ist anfangs nicht bereit, sein tägliches Leben mit seiner Enkelin zu teilen. Aber Heidi erkämpft sich die Liebe ihres Großvaters. Kaum hat das Mädchen ein neues Zuhause gefunden, muss sie nach Berlin zu ihrer Tante Dete ziehen, um deren Tochter Clara, einem "schwierigen" Einzelkind, Gesellschaft zu leisten. Traurig bleibt der Grossvater allein zurück. Clara akzeptiert Heidi nicht und ist gemein zu ihr. Sie ist eifersüchtig auf ihre neue Schwester und hat Angst davor, die Mutter mit Heidi teilen zu müssen. Heidi erträgt Claras feindselige Attacken nicht und reißt aus. Sie will nach Hause, zurück zu ihrem Grossvater. Mit einer spektakulären Aktion via Internet unterstützt sie dabei ihr Schweizer Freund Peter. Der Ausbruchsversuch schlägt fehl, verschafft ihr aber den Respekt von Clara. Die beiden Mädchen freunden sich an, und Heidi macht Dete klar, dass sie sich mehr um ihre Tochter kümmern muss. Dete verspricht Clara, mit ihr allein zum Konzert ihrer heißgeliebten Boygroup zu gehen - und vergisst es. Heidi, im Glauben, dass sich Mutter und Tochter gefunden haben, reißt ein zweites Mal aus und steigt in den Zug Richtung Schweiz, zurück zum Grossvater...
Hier streamen
Filmkritik
Wie bringt man heutzutage die Heidi-Geschichte auf die Leinwand? Die Autoren Jasmine Hoch und Michael Hennig sowie Regisseur Markus Imboden haben dafür eine klare Antwort gefunden: Alles modernisieren, was angestaubt wirken könnte und dennoch den ursprünglichen Geist der Geschichte beibehalten. Diesen Spagat meistert „Heidi“ dann auch recht ordentlich. Zum einen präsentiert er genüsslich verschiedenste technische Errungenschaften unserer Zeit (z.B. Handy) und greift gewisse soziologische Veränderungen in unserer Gesellschaft auf, wenn Familienorganisationen (alleinerziehend) zu sehen sind, für die man zur Zeit der Entstehung von „Heidi“ an den Pranger gestellt worden wäre. Zum anderen bleibt es immer noch die Geschichte vom kleinen Mädchen Heidi, ihrem Freund dem „Geissenpeter“ - hier der Ingenieurssohn Peter Geissler – und dem „Almöhi“ - hier Alpöhi.
Imboden inszeniert „Heidi“ mit Schwung und Pep. Dabei kann er sich auf gut aufgelegte Darsteller verlassen. Allen voran Cornelia Gröschel, die ihre Rolle mit einer selbstbewussten Attitüde verkörpert, dass es die rechte Freude ist. Imboden vermeidet es, ein verwässertes Produkt vorzulegen, das gut in den Zeitgeist vieler oberflächlicher Werke passen würde. Ihm geht es mit „Heidi“ auch darum, die innere Welt seiner Hauptfiguren zu verdeutlichen. Dass Heidi eine Menge Trauerarbeit leisten muss gehört deswegen genauso zum Film wie die lustigen Momente.
Stefan Dabrock
Besetzung & Crew von "Heidi"
Land: Schweiz, FrankreichJahr: 2001
Genre: Kinderfilm
Länge: 100 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 21.02.2002
Regie: Markus Imboden
Darsteller: Aaron Arens, Paolo Villaggio, Anne-Marie Kuster, Cornelia Gröschel, Josef Bierbichler
Kamera: Peter Indergand
Verleih: MFA Film