Heidi M. (2001)
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Heidi, Ende 40, lebenslustig und vital führt einen Spätkaufladen in der pulsierenden Mitte Berlins. Als die Tochter einen Auslandsaufenthalt antritt und der Ex-Gatte eine neue Familie gründet, gerät sie in eine Krise. Mit der Liebe hatte sie eigentlich schon abgeschlossen, als der romantische Franz auftaucht... Zögernd und auch kritisch gegenüber sich selbst öffnet Heidi sich schließlich doch für die neue Liebe.
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Filmkritik
Wenn sich das wirkliche Leben ungeschönt auf der Leinwand spiegeln soll, schwebt der Schatten Rainer Werner Fassbinders über jedem deutschen Film. Auch Michael Klier ("Ostkreuz"), der nach zehnjähriger Pause zum Kino zurückkehrt, bleibt den Wurzeln des einflussreichen Regisseurs treu. Seine betont nüchterne Bestandsaufnahme einer Berliner Existenz schildert deren illusionslose Lebensumstände als Allegorie auf die Wiedervereinigung. Als wäre John Cassavetes mit den Stilmitteln der Nouvelle Vague in einen vergessenen Stadtteil der Hauptstadt gereist und hätte sich in seine Hauptperson hineingeschraubt - so wirkt "Heidi M." in seinen besten Momenten. In den - überwiegenden - schwächeren Abschnitten kann man sich vergewissern, dass diese Art von Dokumentarismus insbesondere dann deprimiert, wenn der Alltag zäher und unspektakulärer dargestellt wird, als er selbst im echten Leben ist. Dann drücken die tristen, grobkörnigen Bilder aufs Gemüt, Fassbinders erbarmungslose Intensität und die Leichtigkeit der Nouvelle Vague verflüchtigen sich. Nur die präzise Beobachtungsgabe von Cassavetes und die trübe Stimmung überdauern die Spielzeit unbeschadet. Ist ja auch was - aber für einen Kinobesuch denkbar wenig.
Redaktion
Besetzung & Crew von "Heidi M."
Land: DeutschlandJahr: 2001
Genre: Drama
Kinostart: 29.03.2001
Regie: Michael Klier
Darsteller: Dominique Horwitz, Kurt Naumann, Julia Hummer, Katrin Sass
Kamera: Sophie Montigneux
Verleih: X Verleih