Jesus ist ein Palästinenser (1999)
Jezus is een Palestijn
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Man(n) hat es nicht leicht - vor allem wenn man von einer Horde wildgewordener Sekten-Jünger verfolgt wird, einem vermeintlichen Messias zum Opfer fällt und der Sex vom Piercing verhindert wird. Das alles muss ein junger Mensch durchleiden, dem das Schicksal scheinbar nicht wohlgesonnen ist:
Der 25-jährige Ramses ist noch Jungfrau und lebt seit einigen Jahren in einer merkwürdigen religiösen Kommune auf dem Land im Süden Hollands. Dort sehen alle Sektenmitglieder aus, als seien sie einer wilden Punk-Band entsprungen: Ihre kunstvoll geschorenen Köpfe werden von gepiercten Lippen, Ohrläppchen und Nasen geziert - naja, eigentlich sind sie ja komplett von Kopf bis Fuß gepierct. So verlangt es ihr Meister, der indische Oberguru namens Kahn-Goeroe, der seinen Schützlingen in regelmäßigen Abständen einen Besuch abstattet, um nach dem Rechten zu sehen. Diesmal kommt der Kahn-Goeroe angereist, um Ramses zum Priester zu weihen - was in Taten bedeutet: ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu piercen.Als Ramses von seiner Schwester Natasja erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, will er trotz der vielversprechenden Karriere-Aussichten als Priester, die Sektengemeinde für einige Zeit verlassen, um seinen Vater noch ein letztes Mal sehen zu dürfen. Nur zögerlich lässt ihn sein Meister gehen, und dies auch nur unter der Bedingung, dass er auch als Jungfrau wieder zurückkehrt. Doch kaum kommt Ramses in Amsterdam an, verliebt er sich prompt in Lonneke, die Mitbewohnerin seiner Schwester - und das Chaos nimmt seinen Lauf...
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Filmkritik
Bizarr, skurril, wild und vor allem: amüsant - das ist "Jesus ist ein Palästinenser".
Ein Film, der die idyllische Hippie-Kommune Hollands aufs Korn nimmt, dem nichts heilig ist und der die Themen um fanatische Sektenanhängerschaft, Wiedergeburt, Piercing und Euthanasie zu einem lustvollen Ganzen vermengt.
Zugleich macht dieser ungewöhnliche Film aus dem Lande der Tomaten und der "glücklichmachenden Pflanzen" aber auch nachdenklich. Im Mittelpunkt steht der naive, schüchterne und liebenswerte Ramses, der sich für das alternative Klosterleben entschieden hat, und mit seinem Schwein und dem Gemüsegarten ein seliges Dasein genießt. Als seine materialistisch-eingestellte Schwester ihn mit der Nachricht über den bevorstehenden Tod ihres Vaters aus der Kommune lockt, wird Ramses allmählich aus seiner sorglosen "Lethargie"
wachgerüttelt: Er besucht seinen Vater im Krankenhaus, und muss hierbei feststellen, dass der durchaus noch Lebensgeist besitzt. Einer Erleuchtung gleich, beginnt Ramses zu verstehen, worum es eigentlich geht; er beginnt Verantwortung zu übernehmen, sich um den kranken Vater zu kümmern, und die resignierte Schwester an ihrem Sterbehilfe-Plan zu hindern.
Mal tragisch, mal urkomisch erzählt Regisseur Lodewijk Crijns in seinem Spielfilmdebüt von der Kraft des Glaubens, der Spiritualität und der Liebe.
Dass seine apokalyptische Religionssatire den Nagel auf den Kopf (... angesichts der Menge an Metall-Körper-Schmuck, die passende Metapher...) getroffen hat, liegt nicht nur an dem Millenniums-Endzeit-Fanatismus, dem Crijins gekonnt seine absurde Parodie entgegenstellt; auch seine Hauptdarsteller - der Filmstar Kim van Kooten und der Kabarettist Hans Teeuwen (die im wirklichen Leben ein Paar sind) - leisten ihren essentiellen Beitrag zur Groteske.
Bereits mit den erfolgreichen Fake-Dokumentationen "Lap Rouge" und "Kutzooi" hat Crijns sein Talent für groteske Szenerien unter Beweis gestellt.
Zwischen gepiercter Punk-Kultur und Glaubenskrisen siedelt er hier nun seine Geschichte an - eine Geschichte, die beweist, dass eben nicht nur Käse aus Holland kommt...
Ein Film, der die idyllische Hippie-Kommune Hollands aufs Korn nimmt, dem nichts heilig ist und der die Themen um fanatische Sektenanhängerschaft, Wiedergeburt, Piercing und Euthanasie zu einem lustvollen Ganzen vermengt.
Zugleich macht dieser ungewöhnliche Film aus dem Lande der Tomaten und der "glücklichmachenden Pflanzen" aber auch nachdenklich. Im Mittelpunkt steht der naive, schüchterne und liebenswerte Ramses, der sich für das alternative Klosterleben entschieden hat, und mit seinem Schwein und dem Gemüsegarten ein seliges Dasein genießt. Als seine materialistisch-eingestellte Schwester ihn mit der Nachricht über den bevorstehenden Tod ihres Vaters aus der Kommune lockt, wird Ramses allmählich aus seiner sorglosen "Lethargie"
wachgerüttelt: Er besucht seinen Vater im Krankenhaus, und muss hierbei feststellen, dass der durchaus noch Lebensgeist besitzt. Einer Erleuchtung gleich, beginnt Ramses zu verstehen, worum es eigentlich geht; er beginnt Verantwortung zu übernehmen, sich um den kranken Vater zu kümmern, und die resignierte Schwester an ihrem Sterbehilfe-Plan zu hindern.
Mal tragisch, mal urkomisch erzählt Regisseur Lodewijk Crijns in seinem Spielfilmdebüt von der Kraft des Glaubens, der Spiritualität und der Liebe.
Dass seine apokalyptische Religionssatire den Nagel auf den Kopf (... angesichts der Menge an Metall-Körper-Schmuck, die passende Metapher...) getroffen hat, liegt nicht nur an dem Millenniums-Endzeit-Fanatismus, dem Crijins gekonnt seine absurde Parodie entgegenstellt; auch seine Hauptdarsteller - der Filmstar Kim van Kooten und der Kabarettist Hans Teeuwen (die im wirklichen Leben ein Paar sind) - leisten ihren essentiellen Beitrag zur Groteske.
Bereits mit den erfolgreichen Fake-Dokumentationen "Lap Rouge" und "Kutzooi" hat Crijns sein Talent für groteske Szenerien unter Beweis gestellt.
Zwischen gepiercter Punk-Kultur und Glaubenskrisen siedelt er hier nun seine Geschichte an - eine Geschichte, die beweist, dass eben nicht nur Käse aus Holland kommt...
Redaktion
Besetzung & Crew von "Jesus ist ein Palästinenser"
Land: NiederlandeJahr: 1999
Genre: Komödie
Originaltitel: Jezus is een Palestijn
Länge: 90 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 13.04.2000
Regie: Lodewijk Crijns
Darsteller: Peer Mascini, Kim van Kooten, Hans Teeuwen, Dijn Blom, Marc van Uchelen
Kamera: Menno Westendorp
Verleih: Neue Visionen