Der Einstein des Sex (1999)
Der Einstein des Sex - Leben und Werk des Dr. M. Hirschfeld
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Spielfilm von Rosa von Praunheim über Leben und Werk des jüdischen Sexologen Dr. Magnus Hirschfeld (1868-1935). Dr. Magnus Hirschfeld hatte großen Einfluss auf die politische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Homosexualität, setzte sich für die Abschaffung des Pragraphs 175 ein und gründete 1919 das Institut für Sexualwissenschaft, das dem Naziterror zum Opfer fiel.
Ein Stück Geschichte, das die Geschichte ganz anders beleuchtet.
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Filmkritik
Tierische Rammelbilder – selbst gemalt – zeugen früh vom Talent des jungen Magnus Hirschfeld: Mit 17 geht's dann erstmals fast zur Sache, und auf dem Friedhof, nach dem Tod des Vaters, gibt es den erstes Kuss mit einem anderen Mann.
Viel mehr ist Magnus Hirschfeld jedoch nicht gegönnt: Der Homosexologe führt ein keusches Leben, er darf sich keine Blöße geben. Die Obrigkeit hat ihn stets im Visier, denn in den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Homosexualität ein Fluch – Selbstmord galt oft als letzte Lösung.
Hirschfeld war ein sehr engagierter Aufklärer, der wissenschaftlich widerlegen wollte, dass Homosexualität, wie man damals natürlich glaubte, eine verachtenswerte Krankheit ist. Rosa von Praunheims Biopic ist – so behaupten Kenner seines Oevres – "der erste richtige Film" des Szene-Regisseurs. Mag sein. Dennoch ist dieser augenzwinkernde Historienfilm weder besonders originell noch relevant, schlägt er doch mittlerweile längst gewonnene Schlachten.
Stars wie Ben Becker überziehen ihre Rolle mit nicht immer angebrachtem Over-Acting, während der Film versucht, sämtliche Spielarten und Problemfelder des Themas anzureißen. Das Resultat ist eine theatralisch-episodenhafte Inszenierung, die, ohne wirkliche Konflikte zu vermitteln, immer an der Oberfläche bleibt.
Kurzum: Das Thema wurde glatt verschenkt.
Viel mehr ist Magnus Hirschfeld jedoch nicht gegönnt: Der Homosexologe führt ein keusches Leben, er darf sich keine Blöße geben. Die Obrigkeit hat ihn stets im Visier, denn in den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Homosexualität ein Fluch – Selbstmord galt oft als letzte Lösung.
Hirschfeld war ein sehr engagierter Aufklärer, der wissenschaftlich widerlegen wollte, dass Homosexualität, wie man damals natürlich glaubte, eine verachtenswerte Krankheit ist. Rosa von Praunheims Biopic ist – so behaupten Kenner seines Oevres – "der erste richtige Film" des Szene-Regisseurs. Mag sein. Dennoch ist dieser augenzwinkernde Historienfilm weder besonders originell noch relevant, schlägt er doch mittlerweile längst gewonnene Schlachten.
Stars wie Ben Becker überziehen ihre Rolle mit nicht immer angebrachtem Over-Acting, während der Film versucht, sämtliche Spielarten und Problemfelder des Themas anzureißen. Das Resultat ist eine theatralisch-episodenhafte Inszenierung, die, ohne wirkliche Konflikte zu vermitteln, immer an der Oberfläche bleibt.
Kurzum: Das Thema wurde glatt verschenkt.
Rico Pfirstinger
Besetzung & Crew von "Der Einstein des Sex"
Land: Deutschland, NiederlandeJahr: 1999
Genre: Drama
Originaltitel: Der Einstein des Sex - Leben und Werk des Dr. M. Hirschfeld
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 16.03.2000
Regie: Rosa von Praunheim
Darsteller: Otto Sander, Ben Becker, Gerd Lukas Storzer, Olaf Drauschke
Kamera: Elfi Mikesch
Verleih: Ventura Film