Kalt ist der Abendhauch (2000)
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Fast ein ganzes Leben wartet Charlotte auf den Mann, von dem sie weiß, dass er der richtige für sie ist: Hugo, der Mann ihrer Schwester. Sie lebt ihr eigenes Leben, übersteht den Krieg, Ehemann und Liebhaber, wird dreifache Mutter, hat im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche im Keller und trifft am Ende ihrer Tage, nun schon über 80, ihre große Liebe wieder. Die Erfüllung dieser Leidenschaft liegt in der Bestätigung: Auch Hugo hat - zu spät - erkannt, dass es nur eine wirkliche Liebe in seinem Leben gab.
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Filmkritik
Viele deutsche Filme wollen große Geschichten, leidenschaftliche Emotionen und bedeutende Themen. Nur: meist torpediert ihre mangelhafte Umsetzung die eigenen Ansprüche. Die Ambitionen versinken in einer unbeholfenen Erzählung, die eigentlich locker und natürlich sein sollte. Dieser Film umspannt ein Menschenleben vor dem Hintergrund der letzten 50 Jahre deutscher Vergangenheit. Und er hat genau jene Probleme.
Nach dem katastrophalen Flop "The Long Hello and Short Goodbye" kehrt Rainer Kaufmann zur Erfolgsformel Ingrid Noll zurück. Mit der Adaption ihres gleichnamigen Romans landete die makabre Beziehungskomödie "Die Apothekerin" einen beachtlichen Erfolg, der sich nun offensichtlich wiederholen soll. Erneut liefert Noll die Vorlage für ein Liebesdrama mit schnoddrigem, schwarzen Humor. Beides will jedoch nie so recht harmonieren.
Davon zeugt die Heimkehr von Charlottes Gatten, den sie, angeekelt von dem halbtoten Soldaten, unwillkürlich tötet und dann einfach im Keller einbetoniert. Die dramatische Schlüsselfunktion - sie befreit sich für ihre große Liebe Hugo - wird völlig ins Lächerliche gezogen. Dass "Kalt ist der Abendhauch" dennoch genießbar bleibt, ist allein der Verdienst der angesehenen, erstklassigen Besetzung.
Kaufmann beweist zwar durchaus Gespür für poetische Augenblicke. Doch deren Zwanglosigkeit hält er nicht durch, sondern inszeniert steifes Theater, das seltsam unbelebt bleibt. Mit "Stadtgespräch" gelang ihm einst, was hier nicht funktioniert. Das wichtige Ziel, die Emotionen zum Zuschauer zu transportieren, verhindern sowohl der unangebrachte Humor als auch der stotterige Stil.
Nach dem katastrophalen Flop "The Long Hello and Short Goodbye" kehrt Rainer Kaufmann zur Erfolgsformel Ingrid Noll zurück. Mit der Adaption ihres gleichnamigen Romans landete die makabre Beziehungskomödie "Die Apothekerin" einen beachtlichen Erfolg, der sich nun offensichtlich wiederholen soll. Erneut liefert Noll die Vorlage für ein Liebesdrama mit schnoddrigem, schwarzen Humor. Beides will jedoch nie so recht harmonieren.
Davon zeugt die Heimkehr von Charlottes Gatten, den sie, angeekelt von dem halbtoten Soldaten, unwillkürlich tötet und dann einfach im Keller einbetoniert. Die dramatische Schlüsselfunktion - sie befreit sich für ihre große Liebe Hugo - wird völlig ins Lächerliche gezogen. Dass "Kalt ist der Abendhauch" dennoch genießbar bleibt, ist allein der Verdienst der angesehenen, erstklassigen Besetzung.
Kaufmann beweist zwar durchaus Gespür für poetische Augenblicke. Doch deren Zwanglosigkeit hält er nicht durch, sondern inszeniert steifes Theater, das seltsam unbelebt bleibt. Mit "Stadtgespräch" gelang ihm einst, was hier nicht funktioniert. Das wichtige Ziel, die Emotionen zum Zuschauer zu transportieren, verhindern sowohl der unangebrachte Humor als auch der stotterige Stil.
Robert Knapp
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Besetzung & Crew von "Kalt ist der Abendhauch"
Land: DeutschlandJahr: 2000
Genre: Romantik
Länge: 124 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 21.09.2000
Regie: Rainer Kaufmann
Darsteller: Heinz Bennent, Gisela Trowe, August Diehl, Fritzi Haberlandt, André Hennicke
Kamera: Klaus Eichhammer
Verleih: Senator Film, Wild Bunch
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