Express, Express (1998)
Ekspress Ekspress
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Zwei Reisende begegnen sich in einem Zugabteil, in dem es vor skurriler Gestalten nur so wimmelt. Doch auch die beiden Reisenden selbst, verhalten sich äußerst merkwürdig: Während sich der junge Mann eine Hose aus der Trauerfahne, die vor dem Haus seines verstorbenen Vaters angebracht wurde, schneidert, zieht sich die geheimnisvolle Fremde für einige Zeit zurück. Die Gelegenheit für ihn, in ihrer Tasche zu stöbern, in der er einen Bilderrahmen mit ihrem Bild findet. Schnell fügt er sein aus dem Pass geschnittenes Foto mit in den Rahmen hinzu.
Es braucht nicht viele Worte zwischen den beiden - die Annährung erfolgt durch Blicke und Gesten. Bis sie an einer der durchgefahrenen Stationen unbemerkt aussteigt; worauf auch er den Zug verlässt und seine kuriosen Mitreisenden hinter sich lässt....nur um am Bahnhof in eine noch bizarrere Situation zu geraten...
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Filmkritik
Beschauliche, mehrfach preisgekrönte Talentprobe aus Slowenien. Mit dem Flair eines rail movies erzählt Regisseur Igor Sterk mit leichter Hand und bisweilen surreal eine einfache Liebesgeschichte. Und weil Verliebte nicht viele Worte brauchen, um sich zu verstehen, verzichtet auch der Film darauf. Die Kamera konzentriert sich auf Gesten, auf Blicke. Sie entdeckt die Skurrilitäten des Alltags. Marotten von Bahnbeamten, verschrobene Fahrgäste. Ein Fußballmatch zwischen zwei Angestelltenteams.
Hier zeigt sich der Unterschied zu handlungsorientiertem US-Kino. Kaum hat das Spiel angefangen, bricht Sterk die Beobachtung ab. Er folgt wieder dem Protagonisten und seiner neuen Freundin. Er zeigt sie parallel, als sie sich verloren haben und führt sie wieder zusammen. Doch immer ist Zeit für Anschweifungen und lange Einstellungen. Einstellungen in denen offenbar nichts geschieht. Einmal mündet die Ruhe in einen rauschhaften Tanz zu ebensolcher Musik von Vivaldi, umkreist von einer entfesselten Kamera. Mitten auf den Gleisen eines verlassenen Bahnhofs. Eingetaucht in goldgelbes Licht, das die malerisch-sanfte Landschaft beherrscht.
“Express, Express“ ist keine Allegorie auf den Balkan-Krieg. Er ist eine Stilübung, unschuldig und liebenswert. So harmlos, dass er die Realität kontrastiert – mit freundlichen Bildern, die kein Wässerchen trüben könnten. Mit einer traumhaften Geschichte, ganz ungezwungen erzählt und die dabei manchmal den Fokus verliert. Ein Film, der dem Event Kino widersteht und sich am Gewöhnlichen erfreut. Das macht ihn fast spektakulär.
Hier zeigt sich der Unterschied zu handlungsorientiertem US-Kino. Kaum hat das Spiel angefangen, bricht Sterk die Beobachtung ab. Er folgt wieder dem Protagonisten und seiner neuen Freundin. Er zeigt sie parallel, als sie sich verloren haben und führt sie wieder zusammen. Doch immer ist Zeit für Anschweifungen und lange Einstellungen. Einstellungen in denen offenbar nichts geschieht. Einmal mündet die Ruhe in einen rauschhaften Tanz zu ebensolcher Musik von Vivaldi, umkreist von einer entfesselten Kamera. Mitten auf den Gleisen eines verlassenen Bahnhofs. Eingetaucht in goldgelbes Licht, das die malerisch-sanfte Landschaft beherrscht.
“Express, Express“ ist keine Allegorie auf den Balkan-Krieg. Er ist eine Stilübung, unschuldig und liebenswert. So harmlos, dass er die Realität kontrastiert – mit freundlichen Bildern, die kein Wässerchen trüben könnten. Mit einer traumhaften Geschichte, ganz ungezwungen erzählt und die dabei manchmal den Fokus verliert. Ein Film, der dem Event Kino widersteht und sich am Gewöhnlichen erfreut. Das macht ihn fast spektakulär.
Robert Knapp
Besetzung & Crew von "Express, Express"
Land: SlowenienJahr: 1998
Genre: Drama
Originaltitel: Ekspress Ekspress
Länge: 74 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 30.12.1999
Regie: Igor Sterk
Darsteller: Gregor Bakovic, Andrej Rozman, Lojze Rozman, Cole Moretti, Barbara Cerar
Kamera: Valentin Perko
Verleih: Neue Visionen