Runner (1984)
Davandeh
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 13jährige Amiro verkauft Eiswasser. Mit einem Blecheimer zieht er durch die Stadt und preist sein "ideales Erfrischungsgetränk" an. Einen Real verlangt er für einen Becher Wasser. Für die Eisstange muß er selbst zehn Real, für eine Suppe ohne Brot fünf Real bezahlen. Ein Fahrradfahrer hält an, und Amiro füllt ihm den Plastikbecher mit seinem Wasser. Während er sich noch um einen anderen Kunden kümmert, fährt der Mann, ohne zu bezahlen, auf und davon. Amiro rennt hinterher. Kreuz und quer geht die Verfolgungsjagd, doch der magere Junge gibt nicht auf. Schließlich stellt er den Mann und erhält sein Geld. Amiros Augen euchten: er hat gesiegt.
Einmal.
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Filmkritik
Ein hartes Schicksal: ohne Eltern auf sich allein gestellt, kämpft Amiro (Madjid Nirumand) Tag für Tag ums Überleben. Die allgegenwärtige Gefahr zwischen Betrug und Raub ließ ihn zu einem verbissenen Kämpfer heranwachsen, der den Glauben an die Welt verloren hat. Statt zu Allah zu beten, fiebert er Flugzeugen und Schiffen entgegen, unerreichbaren Ikonen, die ihn in seinen Träumen ständig begleiten.
Der iranische Regisseur Amir Naderi berührt uns mit seinem fast dokumentarischen Stil unvermittelt, wenn er das bittere Schicksal seines 13-jährigen Protagonisten entblättert. Um sein Werk richtig einordnen zu können, muß man sich die politische Situation des Iran anno 1984 vergegenwärtigen: Fünf Jahre nach der Revolution lebte das Volk weiterhin in erbärmlichen Verhältnissen - von den versprochenen Verbesserungen keine Spur. Zudem litt die Filmindustrie unter der mehrstufigen, intoleranten Zensur, die Kritik am Staat strikt verbot. Um den Zensoren zu entgehen, etablierten sich realistische Dramen aus Kindersicht, zu der auch der letzte Woche angelaufenen "Dance of Dust" gehört.
Elegant verschleiert Naderi die eigentlichen zentralen Themen, das Leid des Volkes, die Sehnsucht nach einer besseren Welt, beide eingebettet in die Metaphorik des ewigen Rennens - Flucht, Jagd und Überleben.
Trotz der subtilen politischen Aussagekraft und einer Fülle von intensiven, ekstatischen Sequenzen fehlt es "Runner" aber an zusammenhängender oder gar stringenter Handlung, die es oft erschwert, sich ganz auf den Film einzulassen.
Der iranische Regisseur Amir Naderi berührt uns mit seinem fast dokumentarischen Stil unvermittelt, wenn er das bittere Schicksal seines 13-jährigen Protagonisten entblättert. Um sein Werk richtig einordnen zu können, muß man sich die politische Situation des Iran anno 1984 vergegenwärtigen: Fünf Jahre nach der Revolution lebte das Volk weiterhin in erbärmlichen Verhältnissen - von den versprochenen Verbesserungen keine Spur. Zudem litt die Filmindustrie unter der mehrstufigen, intoleranten Zensur, die Kritik am Staat strikt verbot. Um den Zensoren zu entgehen, etablierten sich realistische Dramen aus Kindersicht, zu der auch der letzte Woche angelaufenen "Dance of Dust" gehört.
Elegant verschleiert Naderi die eigentlichen zentralen Themen, das Leid des Volkes, die Sehnsucht nach einer besseren Welt, beide eingebettet in die Metaphorik des ewigen Rennens - Flucht, Jagd und Überleben.
Trotz der subtilen politischen Aussagekraft und einer Fülle von intensiven, ekstatischen Sequenzen fehlt es "Runner" aber an zusammenhängender oder gar stringenter Handlung, die es oft erschwert, sich ganz auf den Film einzulassen.
Redaktion
Besetzung & Crew von "Runner"
Land: IranJahr: 1984
Genre: Drama
Originaltitel: Davandeh
Länge: 91 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 03.06.1999
Regie: Amir Naderi
Darsteller: Mussa Torkizadeh, Abbas Nazeri, Majid Nirumand
Kamera: Firuz Malekzadeh
Verleih: Pegasos