Pauls Reise (1998)
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Zehn Jahre ist er alt - und schon ein kranker Mensch: Paul, der als Sechsjähriger Leukämie überstanden hat. Die Ehe seiner Eltern war damals dieser Belastung nicht gewachsen, seither lebt der Junge bei seiner Mutter. Papi schickt ab und an Postkarten von fernen Orten, an denen er mit seinem Laster hält. Die gemeinsamen Stunden mit ihm sind rar: genug für die kindliche Phantasie, zu wenig fürs tägliche Leben. Als die Krankheit wieder ausbricht, versteckt sich Paul heimlich auf dem LKW, dessen nächste Tour nach Spanien führt. Während die Mutter Paul verzweifelt sucht, entdeckt ihn der Vater erst in Frankreich. Unwirsch will er den Sohn zunächst zurückschicken, doch dann entwickelt sich die Fahrt zur entscheidenen Begegnung. Trotz vieler Enttäuschungen hält der Junge an seiner Liebe zu seinem Vater fest, an dem die gemeinsame Reise auch nicht spurlos vorübergeht...
Hier streamen
Filmkritik
Vergleicht man René Heisigs einfühlsames Road-Movie um eine fragile Vater-Sohn-Beziehung mit anderen Abschlußarbeiten von Filmhochschulen, dann kann man "Pauls Reise" wohl ohne Gewissensbisse als hervorragende Arbeit bewerten. Nun aber kommt "Pauls Reise" ganz offiziell in unsere Kinos, und so müssen sich die Macher dieses eher als TV-Movie der Woche geeigneten Kinder- und Familienfilms schon fragen lassen, was dieses nette Erstlingswerk eines HFF-Absolventen auf der großen Leinwand verloren hat.
Gefühlvoll aber ohne Sentimentalität ist "Pauls Reise" - und das ist auch gut so, aber nicht genug. Schade etwa, daß die schauspielerischen Leistungen am Kinoniveau vorbeischrammen. Normalerweise loben Filmkritiker bei dieser Gelegenheit gerne das Talent, die Natürlichkeit und die Wahrhaftigkeit des jugendlichen Hauptdarstellers - man denke nur an "Ein Zwilling kommt selten allein" oder "Central Station". Niccolo Matteo Casagrande (was für ein Name!) alias Paul aber hat seine liebe Mühe, den Zuschauer vollends für sein Schicksal einzunehmen, entlarvt das Kino doch jede Nuance von Aufgesetztheit und bemühter Schauspielerei: Nicht jedes Kind ist für die Leinwand geboren.
"Pauls Reise" ist ein visuell schlichter und durchweg unspektakulärer Film mit kleinem Budget, der sich ganz auf die berührende Geschichte der beiden Protagonisten verläßt. Das Ergebnis ist ein Buddy-Movie ohne Happy-End - ein ansprechender Film über über die kindliche Suche nach Liebe und den Wert des Augenblicks.
Gefühlvoll aber ohne Sentimentalität ist "Pauls Reise" - und das ist auch gut so, aber nicht genug. Schade etwa, daß die schauspielerischen Leistungen am Kinoniveau vorbeischrammen. Normalerweise loben Filmkritiker bei dieser Gelegenheit gerne das Talent, die Natürlichkeit und die Wahrhaftigkeit des jugendlichen Hauptdarstellers - man denke nur an "Ein Zwilling kommt selten allein" oder "Central Station". Niccolo Matteo Casagrande (was für ein Name!) alias Paul aber hat seine liebe Mühe, den Zuschauer vollends für sein Schicksal einzunehmen, entlarvt das Kino doch jede Nuance von Aufgesetztheit und bemühter Schauspielerei: Nicht jedes Kind ist für die Leinwand geboren.
"Pauls Reise" ist ein visuell schlichter und durchweg unspektakulärer Film mit kleinem Budget, der sich ganz auf die berührende Geschichte der beiden Protagonisten verläßt. Das Ergebnis ist ein Buddy-Movie ohne Happy-End - ein ansprechender Film über über die kindliche Suche nach Liebe und den Wert des Augenblicks.
Rico Pfirstinger
Besetzung & Crew von "Pauls Reise"
Land: DeutschlandJahr: 1998
Genre: Drama
Länge: 88 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 14.01.1999
Regie: René Heisig
Darsteller: Jan-Gregor Kremp, Annett Kruschke, Peter Lohmeyer, Niccolò Matteo Casagrande
Kamera: Fritz Seemann
Verleih: Silver Cine