Die Blume der Hausfrau (1998)
Dokumentarfilm: Fünf junge Männer sind als Staubsaugervertreter im Stuttgarter Raum tätig.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Massimo, Salvatore, Angelo, Maurizio und Steffen sind im Auftrag der Vorwerk SE & Co. KG unterwegs, um Staubsauger sowie entsprechendes Zubehör im schwäbischen Umkreis zu verkaufen. Als Handelsvertreter sind sie auf jeden einzelnen Geschäftsabschluss angewiesen. In Kursen lernen sie, wie sie sich im Kontakt mit den Kund:innen zu verhalten haben, um erfolgreich zu sein.
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Filmkritik
"Die Blume der Hausfrau": Life of a Salesman
Der 1966 in München geborene Regisseur Dominik Wessely ist ein Experte für dokumentarische Betrachtungen. Im Laufe seiner bisherigen Karriere widmete er sich etwa berühmten Persönlichkeiten, zum Beispiel in "Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf" (2019), sowie sozialen und politischen Themen (unter anderem in "Loveparade – Die Verhandlung").
In seinem Langfilmdebüt "Die Blume der Hausfrau", das im Jahre 1998 im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage präsentiert wurde und im Mai 1999 in den deutschen Kinos anlief, begleitet er eine Gruppe von fünf Staubsaugervertretern der Firma Vorwerk im Schwäbischen. Rund 70.000 Zuschauer:innen wurden damals erreicht; nun kommt es zu einer Wiederaufführung.
Ein Spiel mit Genre-Elementen
Das Werk schildert "eine Geschichte aus dem wirklichen Leben", arbeitet jedoch clever mit Versatzstücken des Genrekinos. So wird das zentrale Quintett in der Auftaktsequenz wie die Truppe aus Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs" (1992) in Szene gesetzt. Gewiss sind Massimo, Salvatore, Angelo, Maurizio und Steffen keine fiesen Gangster. Dennoch macht der Film deutlich, dass eine gewisse Verschlagenheit vonnöten ist, um erfolgreich die angebotenen Produkte zu verkaufen. In Seminaren des Unternehmens werden sie darin geschult, wie sie aufzutreten und sich auszudrücken haben.
Unter Druck
Bei allem Witz und Gespür für absonderliche Situationen (verstärkt durch eine gelungene Musikauswahl) wird überzeugend vermittelt, dass der Alltag als Handelsvertreter mit Stress verbunden ist. Die fünf Männer werden nicht nur mit Unschlüssigkeit und Ablehnung der Kund:innen konfrontiert; sie müssen auch unentwegt darum kämpfen, nicht unterzugehen. Denn nur wer es schafft, etwas zu verkaufen, verdient etwas. Mit präzisem Blick legt Wessely hier das kapitalistische System offen.
Fazit: Eine sehenswerte Direct-Cinema-Perle mit genauen Milieubeobachtungen und humorvollem Ton.
Der 1966 in München geborene Regisseur Dominik Wessely ist ein Experte für dokumentarische Betrachtungen. Im Laufe seiner bisherigen Karriere widmete er sich etwa berühmten Persönlichkeiten, zum Beispiel in "Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf" (2019), sowie sozialen und politischen Themen (unter anderem in "Loveparade – Die Verhandlung").
In seinem Langfilmdebüt "Die Blume der Hausfrau", das im Jahre 1998 im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage präsentiert wurde und im Mai 1999 in den deutschen Kinos anlief, begleitet er eine Gruppe von fünf Staubsaugervertretern der Firma Vorwerk im Schwäbischen. Rund 70.000 Zuschauer:innen wurden damals erreicht; nun kommt es zu einer Wiederaufführung.
Ein Spiel mit Genre-Elementen
Das Werk schildert "eine Geschichte aus dem wirklichen Leben", arbeitet jedoch clever mit Versatzstücken des Genrekinos. So wird das zentrale Quintett in der Auftaktsequenz wie die Truppe aus Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs" (1992) in Szene gesetzt. Gewiss sind Massimo, Salvatore, Angelo, Maurizio und Steffen keine fiesen Gangster. Dennoch macht der Film deutlich, dass eine gewisse Verschlagenheit vonnöten ist, um erfolgreich die angebotenen Produkte zu verkaufen. In Seminaren des Unternehmens werden sie darin geschult, wie sie aufzutreten und sich auszudrücken haben.
Unter Druck
Bei allem Witz und Gespür für absonderliche Situationen (verstärkt durch eine gelungene Musikauswahl) wird überzeugend vermittelt, dass der Alltag als Handelsvertreter mit Stress verbunden ist. Die fünf Männer werden nicht nur mit Unschlüssigkeit und Ablehnung der Kund:innen konfrontiert; sie müssen auch unentwegt darum kämpfen, nicht unterzugehen. Denn nur wer es schafft, etwas zu verkaufen, verdient etwas. Mit präzisem Blick legt Wessely hier das kapitalistische System offen.
Fazit: Eine sehenswerte Direct-Cinema-Perle mit genauen Milieubeobachtungen und humorvollem Ton.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Die Blume der Hausfrau"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Blume der Hausfrau"
Land: DeutschlandJahr: 1998
Genre: Dokumentation
Länge: 92 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 09.05.2024
Regie: Dominik Wessely
Kamera: Knut Schmitz
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH