Die letzten Tage (1998)
The Last Days
Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 10 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Dies ist die Geschichte der in Ungarn lebenden Juden, und wie sich ihr Leben schlagartig änderte, als die Deutschen während der letzten Tage des 2. Weltkrieges das Land besetzten.
In Rückblenden wird die Geschichte aus der Sicht von fünf Menschen erzählt - heute alle amerikanische Staatsbürger - die als Jugendliche den Holocaust überlebten.
Der Film begleitet sie zurück in ihre Heimatstädte, führt uns ihre Erinnerungen an eine sorglose Kindheit und zugleich die Grausamkeit des Krieges und der Deportation in Konzentrationslager vor Augen. Den einzigen Ausweg aus dieser Hölle fanden die Gefangenen in der Flucht nach Amerika. Dort bauten sie sich eine komplett neue Existenz auf, weit weg von der schmerzvollen Erfahrung, die sie prägte.
Tom Lantos ist der einzige Holocaust-Überlebende, der jemals in den Kongress gewählt wurde; Alice Lok Cahana ist heute eine renommierte Künstlerin, deren Gemälde beides darzustellen vermögen: den Horror und die Freude in ihrem Leben. Bill Basch lebt als pensionierter Industrieller zusammen mit seiner Familie in den USA. Und Irene Zisblatt ist heute Großmutter und eine hochangesehene Geschäftsfrau. Was diese Personen miteinander verbindet ist nicht nur die traurige Vergangenheit, es ist auch der Stolz, es trotzallem so weit gebracht, und die einmalige Chance erhalten zu haben, ihre Erfahrungen an weitere Generationen weitergeben zu können.
Der in den USA, in Europa und der Ukraine unter der Regie von James Moll gedrehte, und von Steven Spielberg co-produzierte Film "Die letzten Tage", ist so ein monumentales Werk, das die Historie authentisch widerspiegelt.
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Filmkritik
Natürlich entziehen sich Filme wie dieser der Beliebigkeit feuilletonistischen Geplauders, das ansonsten neue Filme journalistisch begleitet. "The Last Days" ist der erste Kino-Dokumentarfilm der von Steven Spielberg ins Leben gerufenen Survivors of the Shoah Visual History Foundation. Portraitiert werden fünf Juden, die in ihrer Jugend den Holocaust in Ungarn überlebt haben und heute als amerikanische Staatsbürger in den USA leben. Fünf Menschen, das sind eine Lehrerin, ein Geschäftsmann, eine Künstlerin, ein amerikanischer Kongressabgeordneter und eine Großmutter. Der Film setzt sich zusammen aus Interviewsequenzen von heute, Aufnahmen von Besuchen der Fünf in ihrer früheren Heimat und den KZ-Gedenkstätten sowie verschiedenstem historischen Bildmaterial, mit dem die Erinnerungen der Überlebenden visuell unterstützt werden. Die fünf Betroffenen sind im übrigen die einzigen, die im Film (außer einem KZ-Arzt und amerikanischen Soldaten, die die KZ’s befreit haben) zu Worte kommen. Auf jedweden Kommentar wurde verzichtet.
Der Titel des Films bezieht sich auf die letzten Wochen und Tage des Zweiten Weltkrieges. Zu dieser Zeit stand für Hitler und die Wehrmachtsführung längst fest, dass der Krieg verloren war. Durch Kapitulation und Friedensbemühungen hätten die Nazis in gewisser Weise so etwas wie das Gesicht wahren können. Stattdessen waren sie wie besessen gerade von dem zweiten Krieg der in jener Zeit geführt wurde: dem gegen die Juden. So wurde in der Tat Ungarn erst gegen Ende des Krieges besetzt. Unter Hintanstellung anderer Kriegsziele wurde der industrielle Massenmord an den ungarischen Juden forciert.
Die fünf Überlebenden des Films waren zur Zeit ihrer Deportation nach Auschwitz und in andere Lager Kinder bzw. Jugendliche. Was sie eint, ist die Detailfülle und Präsenz ihrer heutigen Erinnerungen, wie, und das ist vielleicht das Erschütterndste des Films, ihre tiefe Menschlichkeit und Versöhnungsbereitschaft. Fünf Einzelschicksale, die über das Grauen viel mehr aussagen als Statistiken, weitschweifige historische Betrachtungen von Wissenschaftlern etc., und die über der Verarbeitung ihrer unglaublichen Erinnerungen nicht weltabgewandt verbittert sind, sondern bei dem im Gegenteil jede(r) für sich eine tiefe Güte und Wärme ausstrahlt.
Der bewegende Film erhielt im vergangenen Jahr den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Etwas störend sind leider die oft unleserlichen Untertitel in der deutschen Fassung.
Der Titel des Films bezieht sich auf die letzten Wochen und Tage des Zweiten Weltkrieges. Zu dieser Zeit stand für Hitler und die Wehrmachtsführung längst fest, dass der Krieg verloren war. Durch Kapitulation und Friedensbemühungen hätten die Nazis in gewisser Weise so etwas wie das Gesicht wahren können. Stattdessen waren sie wie besessen gerade von dem zweiten Krieg der in jener Zeit geführt wurde: dem gegen die Juden. So wurde in der Tat Ungarn erst gegen Ende des Krieges besetzt. Unter Hintanstellung anderer Kriegsziele wurde der industrielle Massenmord an den ungarischen Juden forciert.
Die fünf Überlebenden des Films waren zur Zeit ihrer Deportation nach Auschwitz und in andere Lager Kinder bzw. Jugendliche. Was sie eint, ist die Detailfülle und Präsenz ihrer heutigen Erinnerungen, wie, und das ist vielleicht das Erschütterndste des Films, ihre tiefe Menschlichkeit und Versöhnungsbereitschaft. Fünf Einzelschicksale, die über das Grauen viel mehr aussagen als Statistiken, weitschweifige historische Betrachtungen von Wissenschaftlern etc., und die über der Verarbeitung ihrer unglaublichen Erinnerungen nicht weltabgewandt verbittert sind, sondern bei dem im Gegenteil jede(r) für sich eine tiefe Güte und Wärme ausstrahlt.
Der bewegende Film erhielt im vergangenen Jahr den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Etwas störend sind leider die oft unleserlichen Untertitel in der deutschen Fassung.
Thomas Lawetzky
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Besetzung & Crew von "Die letzten Tage"
Land: USAJahr: 1998
Genre: Dokumentation
Originaltitel: The Last Days
Länge: 90 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.03.2000
Regie: James Moll
Darsteller: Alice Lok Cahana, Martin Basch, , Dr. Randolph Braham, Bill Basch
Kamera: Harris Done
Verleih: Arthaus
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News
Cannes Film Festival 2005: Die Nominierungen
"In diesem Jahr gibt es eine Rückkehr zu einem gewissen Klassizismus, den großen Auteurs, von denen viele schon am Wettbewerb teilgenommen haben." Thierry Fremeaux, künstlerischer Direktor des Festivals
"In diesem Jahr gibt es eine Rückkehr zu einem gewissen Klassizismus, den großen Auteurs, von denen viele schon am Wettbewerb teilgenommen haben." Thierry Fremeaux, künstlerischer Direktor des Festivals