James Bond 007: Die Welt ist nicht genug (1999)
The World Is Not Enough
Britischer Thriller von Michael Apted mit Pierce Brosnan und Sophie Marceau.User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Auch im nächsten Jahrtausend kommt die Welt nicht ohne diesen Mann aus: James Bond - in Geheimdienst-Kreisen besser bekannt als"007". Diesmal fährt sein Feind gleich schwere Geschütze auf - die jedoch unseren Helden im Kavaliers-Pelz (...der legendäre Wolf im Schafspelz...) kaum zum Erschüttern bringen können: Nachdem der britische Ölbaron Sir Robert King durch ein Bombenattentat ums Leben kommt, verwaltet seine Tochter Elektra das gesamte Vermögen - die vererbten Billiönchen sowie das Grundstück am Kaspischen Meer...und den persönlichen Bodyguard der Familie: James Bond.
Elektras Reichtum zieht die Aufmerksamkeit internationaler Interessen auf sie. Aber auch die Aufmerksamkeit des Mörders ihres Vaters: Renard. Dieser ist seit jenem Tag, als er eine Kugel in den Kopf verpasst bekommen hat, unfähig, jeglichen physischen Schmerz zu spüren; und sein Lebenswille stützt sich nur auf eins: Rache.
Es gibt nur einen Mann, der die Gefahr, welche von diesem Soziopathen ausgeht, bewältigen und die wunderschöne Erbin vor dem Tod bewahren kann - denn es gibt etwas, was den berühmten Geheimagenten mehr entzürnt, als böswilliges Verbrechen: wenn es direkt vor seinem Haus verübt wird. Es geht dann nämlich nicht nur um eine professionelle Sache, sondern wird dann richtig persönlich!
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Filmkritik
Die Anzahl der Bond-Fans, auch unter ernstzunehmenden Cinéasten, ist ungebrochen hoch. Bei den letzten "Einsätzen" schwankten die Besucherzahlen zwischen 4 und 5 Millionen. Das darf durchaus an dieser Stelle auch einmal erstaunen. Immerhin sind die Bond-Filme geradezu die Prototypen von reinen Produzentenfilmen, das heißt Auftragsarbeiten mit mehr oder weniger willkürlich zusammengestelltem Personal vor und hinter der Kamera. Die Geschichten sind weitgehend spannungsfrei, da meist (mit geringen Varianten) identisch und somit voraussehbar.
Die exotischen Schauplätze werden in jeden Touristik-Werbefilm stimmiger in Szene gesetzt, und die Actionsequenzen sind bei Bond stets erstaunlich hausbacken. Im Schnitt alle 20 Minuten (im Film ein Akt bzw. eine Rolle) wird ein aufwendig gestalteter Set dramaturgisch abgefeiert und am Ende in die Luft gejagt. Längst ist auch die augenzwinkernde Ironie auf der Strecke geblieben. Im Grunde genommen gehört das Publikum beschimpft, dass es sich derart lieb- und seelenlose Unterhaltungsware andrehen lässt. Aber es ist nunmal wie es ist, und der Erfolg gibt den Produzenten leider recht. Das wird sich auch mit dem 19. Wiederkäuen von Schema F kaum ändern.
Dabei konnte man im Vorfeld von "Die Welt ist nicht genug" durchaus einen zaghaften Kurswechsel der Serie erwarten. Immerhin wurde mit Michael Apted ein Regisseur engagiert, der mit Filmen wie "Gorillas im Nebel" oder auch "Nell" sein Gespür für große Kino-Emotionen unter Beweis gestellt hat. Auch spricht die Liste der "Nebendarsteller" (Robert Carlyle, Sophie Marceau, Denis Richards, Robbie Coltrane, John Cleese) eigentlich gegen dumpfbackiges Krawallkino.
Aber dann hat die Produzenten wohl ganz schnell der Mut verlassen, und alles spult sich ab wie gehabt. Die Story ist merkwürdig kompliziert, ohne allerdings auch nur ansatzweise originell zu sein. Irgendwie geht es darum, eine gewisse Elektra, Tochter eines ermordeten Ölmagnaten, vor internationalen Terroristen zu schützen. Deren Anführer, der nihilistische Finsterling Renard, ist mit einem kuriosen Makel behaftet.
Aufgrund einer nicht wegzuoperierenden Kugel im zentralen Nervensystem ist er vollkommen schmerzunempfindlich. Eigentlich eine nette Idee, aus der man feine Gags hätte gewinnen können, die jedoch völlig verschenkt wird. Auch die politischen Implikationen des Films sind bemüht aktuell (Grenz- und Ökologiekonflikte in der ehemaligen Sowjetunion rund ums Kaspische Meer), dienen jedoch allein der vordergründigen Staffage, um die konfuse Geschichte voranzutreiben.
Diese ist wie üblich durchzogen von endlosen Ballereien mit automatischem Füsiliergerät. Merkwürdig, dass die zynischen Bond-Schießereien die feuilletonistische "Zensur" regelmäßig anstandslos passieren, während ein überaus vielschichtiger Film wie "Fight Club", der mit seinem Gewaltpotential absolut reflexiv umgeht, dem Vorwurf der Gewaltverherrlichung ausgesetzt wird. Absurd und ärgerlich sowas, aber keinesfalls untypisch für den Stand der Diskussion um Gewalt in den Medien hierzulande.
Die exotischen Schauplätze werden in jeden Touristik-Werbefilm stimmiger in Szene gesetzt, und die Actionsequenzen sind bei Bond stets erstaunlich hausbacken. Im Schnitt alle 20 Minuten (im Film ein Akt bzw. eine Rolle) wird ein aufwendig gestalteter Set dramaturgisch abgefeiert und am Ende in die Luft gejagt. Längst ist auch die augenzwinkernde Ironie auf der Strecke geblieben. Im Grunde genommen gehört das Publikum beschimpft, dass es sich derart lieb- und seelenlose Unterhaltungsware andrehen lässt. Aber es ist nunmal wie es ist, und der Erfolg gibt den Produzenten leider recht. Das wird sich auch mit dem 19. Wiederkäuen von Schema F kaum ändern.
Dabei konnte man im Vorfeld von "Die Welt ist nicht genug" durchaus einen zaghaften Kurswechsel der Serie erwarten. Immerhin wurde mit Michael Apted ein Regisseur engagiert, der mit Filmen wie "Gorillas im Nebel" oder auch "Nell" sein Gespür für große Kino-Emotionen unter Beweis gestellt hat. Auch spricht die Liste der "Nebendarsteller" (Robert Carlyle, Sophie Marceau, Denis Richards, Robbie Coltrane, John Cleese) eigentlich gegen dumpfbackiges Krawallkino.
Aber dann hat die Produzenten wohl ganz schnell der Mut verlassen, und alles spult sich ab wie gehabt. Die Story ist merkwürdig kompliziert, ohne allerdings auch nur ansatzweise originell zu sein. Irgendwie geht es darum, eine gewisse Elektra, Tochter eines ermordeten Ölmagnaten, vor internationalen Terroristen zu schützen. Deren Anführer, der nihilistische Finsterling Renard, ist mit einem kuriosen Makel behaftet.
Aufgrund einer nicht wegzuoperierenden Kugel im zentralen Nervensystem ist er vollkommen schmerzunempfindlich. Eigentlich eine nette Idee, aus der man feine Gags hätte gewinnen können, die jedoch völlig verschenkt wird. Auch die politischen Implikationen des Films sind bemüht aktuell (Grenz- und Ökologiekonflikte in der ehemaligen Sowjetunion rund ums Kaspische Meer), dienen jedoch allein der vordergründigen Staffage, um die konfuse Geschichte voranzutreiben.
Diese ist wie üblich durchzogen von endlosen Ballereien mit automatischem Füsiliergerät. Merkwürdig, dass die zynischen Bond-Schießereien die feuilletonistische "Zensur" regelmäßig anstandslos passieren, während ein überaus vielschichtiger Film wie "Fight Club", der mit seinem Gewaltpotential absolut reflexiv umgeht, dem Vorwurf der Gewaltverherrlichung ausgesetzt wird. Absurd und ärgerlich sowas, aber keinesfalls untypisch für den Stand der Diskussion um Gewalt in den Medien hierzulande.
Redaktion
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Besetzung & Crew von "James Bond 007: Die Welt ist nicht genug"
Land: GroßbritannienJahr: 1999
Genre: Thriller
Originaltitel: The World Is Not Enough
Länge: 128 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 09.12.1999
Regie: Michael Apted
Darsteller: Pierce Brosnan als James Bond, Sophie Marceau als Elektra King, Robert Carlyle als Renard, Denise Richards als Dr. Christmas Jones, Robbie Coltrane als Valentin Zukovsky
Kamera: Adrian Biddle
Verleih: United International Pictures
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