Central Station (1998)
Central do Brasil
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Dora, eine ehemalige Lehrerin, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Briefschreiberin für Analphabeten im Bahnhof von Rio de Janeiro. Pro Brief verlangt Dora einen Real, und zwei, wenn sie den Brief zur Post bringen muß. Eiserne Routine bestimmt Doras Alltag. Sie pendelt zwischen ihrer Wohnung, in der sie allein lebt, und dem Bahnhof. Ihre einzige Freundin ist ihre Nachbarin Irene, mit der sie abends die geschriebenen Briefe liest und entscheidet, ob sie abgeschickt werden oder in den Papierkorb wandern. Doch plötzlich verändert sich Doras Leben. Eine Frau, für die sie einen Brief an ihren Mann, der sie verlassen hat, verfaßt hatte, verunglückt vor ihren Augen tödlich. Sie wollte, daß ihr Ex-Mann seinen Sohn kennenlernen sollte. Der 9-jährige Josue ist nun allein. Doch Dora nimmt sich seiner an und geht mit ihm auf die Suche nach seinem Vater.
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Filmkritik
Gegensätze ziehen sich an: Während Fernanda Montenegro als Brasiliens bedeutendste Schauspielerin gilt, ist Vinicius de Oliveira nur ein Schuhputz-Junge, dem der Regisseur Walter Salles zufällig am Flughafen von Rio begegnet ist. So ungewöhnlich wie die beiden Akteure ist dann auch die Paarung der von ihnen verkörperten Protagonisten: Hier Dora, die zynische Briefeschreiberin, die willkürlich mit dem Schicksal ihrer Klienten spielt, indem sie einige Botschaften abschickt und andere nicht – dort Josué, ein mittelloses Straßenkind, das sich, nur eine Handbreit vom eigenen Untergang entfernt, die naive Kraft des Hoffens bewahrt.
Mit "Central Station" porträtiert der durch seine Dokumentarfilme bekannte gewordene Salles ein von Tristesse und hohler Religiosität geprägtes Land, in dem ein Menschenleben wenig zählt. Seine Bilder einer seelenlosen, von Kriminalität beherrschten Stadt kontrastieren im Verlauf des Films mit der Ödnis des kargen Hinterlands, doch diesmal beläßt es Salles nicht beim Dokumentieren: Dora und Josué verleihen dem Road-Movie nicht nur emotionale Tiefe, die brillanten Darbietungen von Montenegro und Oleveira (offenbar ein Naturtalent) verbinden auch die einzelnen Stationen der Reise und ringen dem trostlosen Bild eines Landes im Umbruch sogar ein Stückchen Hoffnung ab.
Mit "Central Station" porträtiert der durch seine Dokumentarfilme bekannte gewordene Salles ein von Tristesse und hohler Religiosität geprägtes Land, in dem ein Menschenleben wenig zählt. Seine Bilder einer seelenlosen, von Kriminalität beherrschten Stadt kontrastieren im Verlauf des Films mit der Ödnis des kargen Hinterlands, doch diesmal beläßt es Salles nicht beim Dokumentieren: Dora und Josué verleihen dem Road-Movie nicht nur emotionale Tiefe, die brillanten Darbietungen von Montenegro und Oleveira (offenbar ein Naturtalent) verbinden auch die einzelnen Stationen der Reise und ringen dem trostlosen Bild eines Landes im Umbruch sogar ein Stückchen Hoffnung ab.
Rico Pfirstinger
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Besetzung & Crew von "Central Station"
Land: BrasilienJahr: 1998
Genre: Drama
Originaltitel: Central do Brasil
Länge: 107 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 24.12.1998
Regie: Walter Salles
Darsteller: Fernanda Montenegro, Soia Lira, Marilia Pera, Vinícius de Oliveira
Kamera: Walter Carvalho
Verleih: Buena Vista
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