Buffalo 66 (1998)
US-Drama: Billy Brown hat fünf Jahre unschuldig im Knast gesessen. Um seinen Eltern nicht erzählen zu müssen, dass er im Gefängnis war, hat er sich eine haarsträubende Geschichgte ausgedacht. Und um die perfekt zu machen, braucht er eine Ehefrau. Kurzerhand kidnappt er die Ballettschülerin Layla - die sich prompt in Billy verliebt...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Nach fünf Jahren Haft für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat, kehrt Billy Brown in seine Heimatstadt Buffalo, NY, zurück. Als Alibi für die Abwesenheit des ungeliebten Sohnes hat Billy sich für seine Eltern eine haarsträubende Geschichte ausgedacht, zu deren Glaubwürdigkeit nur noch eine wichtige Figur fehlt - die Ehefrau. Auf der Suche nach einer Toilette trifft der von seiner Blase gepeinigte Billy auf die Ballettschülerin Layla, kidnappt sie kurzerhand und zwingt sie, zusammen mit ihm zu den Eltern zu fahren. Sie soll Wendy, die liebende Gattin, spielen und seine Geschichte plausibel erzählen. Als Layla nicht nur an ihrer Rolle Gefallen findet, sondern Billy ihre Zuneigung offen zeigt, befindet sich Billy in einem Dilemma: Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Angst vor Nähe und dem Bedürfnis, geliebt zu werden. Dazu kommt auch noch, daß er sich eine Waffe beschafft hat, um sich an einem Spieler der Buffalo Bills zu rächen, der Schuld an seinem Unglück hat. Unmöglich kann er sich an diesem entscheidenden Punkt seines Lebens auf Layla einlassen. Sie steht im Weg, Billy muß jetzt gehen ...
Bildergalerie zum Film "Buffalo 66"
Hier streamen
Filmkritik
Manche Filme müssen einfach gemacht werden - aber muß man sie sich auch ansehen? "Buffalo '66", Vincent Gallos erste Regiearbeit (tatsächlich schrieb der Schauspieler auch das Drehbuch und komponierte die Filmmusik) ist solch ein bemerkenswerter Fall: eine autobiographisch gefärbte Replik auf eine verkorkste Kindheit in einer verkorksten Familie in einer verkorksten Stadt.
Gallos persönliche, von narzißtischem Selbsthaß geprägte Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit ist ein karger Film mit muffigen, heruntergekommenen Schauplätzen und Figuren. Die Handlung ist unsinnig, die Charaktere unplausibel - was jedoch Nebensache ist, versucht der Film doch erst gar nicht, eine mehr oder weniger glaubhafte Geschichte zu erzählen. Vielmehr projiziert "Buffalo '66" die avantgardistisch stilisierten Rachephantasien eines Filmemachers, der sich und seine familiäre Umgebung haßte und nun, da er es entgegen allen Prognosen als Schauspieler und Filmemacher zu etwas gebracht hat, mit einem Film über einen Menschen daherkommt, der sich und seine Eltern haßt. Kein Zweifel: Rache ist süß.
Und so ist "Buffalo '66" ein von maskulinen Gewaltausbrüchen dominierter Film, deren Darstellung einiges über den Zustand des amerikanischen Independent-Kinos verrät und Ähnlichkeiten mit Tarantinos "Mann aus Hollywood" aus dem Episodenfilm "Four Rooms" aufweist: Je menschenverachtender Gallo alias Billy Brown die von ihm entführte Layla im Film mißhandelt und je unausstehlicher er sich gebärdet, umso mehr erfüllt sie seinen Anspruch, von ihr geliebt zu werden - eine unverdiente Liebe zweifellos, und doch rettet sie den Protagonisten schließlich vor dem Abgrund, auf den der Film unaufhaltsam zuzusteuern scheint. Anders gesagt: Ich hasse euch - und dafür habt ihr mich zu lieben!
Kino für Fortgeschrittene.
Gallos persönliche, von narzißtischem Selbsthaß geprägte Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit ist ein karger Film mit muffigen, heruntergekommenen Schauplätzen und Figuren. Die Handlung ist unsinnig, die Charaktere unplausibel - was jedoch Nebensache ist, versucht der Film doch erst gar nicht, eine mehr oder weniger glaubhafte Geschichte zu erzählen. Vielmehr projiziert "Buffalo '66" die avantgardistisch stilisierten Rachephantasien eines Filmemachers, der sich und seine familiäre Umgebung haßte und nun, da er es entgegen allen Prognosen als Schauspieler und Filmemacher zu etwas gebracht hat, mit einem Film über einen Menschen daherkommt, der sich und seine Eltern haßt. Kein Zweifel: Rache ist süß.
Und so ist "Buffalo '66" ein von maskulinen Gewaltausbrüchen dominierter Film, deren Darstellung einiges über den Zustand des amerikanischen Independent-Kinos verrät und Ähnlichkeiten mit Tarantinos "Mann aus Hollywood" aus dem Episodenfilm "Four Rooms" aufweist: Je menschenverachtender Gallo alias Billy Brown die von ihm entführte Layla im Film mißhandelt und je unausstehlicher er sich gebärdet, umso mehr erfüllt sie seinen Anspruch, von ihr geliebt zu werden - eine unverdiente Liebe zweifellos, und doch rettet sie den Protagonisten schließlich vor dem Abgrund, auf den der Film unaufhaltsam zuzusteuern scheint. Anders gesagt: Ich hasse euch - und dafür habt ihr mich zu lieben!
Kino für Fortgeschrittene.
Rico Pfirstinger
TrailerAlle "Buffalo 66"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Buffalo 66"
Land: USAJahr: 1998
Genre: Drama
Länge: 110 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 26.11.1998
Regie: Vincent Gallo
Darsteller: Vincent Gallo, Christina Ricci, Ben Gazzara, Mickey Rourke, Rosanna Arquette
Kamera: Lance Acord
Verleih: Nil Film
Verknüpfungen zu "Buffalo 66"Alle anzeigen
Trailer